Alice
Die Autofahrt verlief relativ still. Außer meinen Weganweisungen, dem Radio und dem Regen der plötzlich begonnen hatte, war nicht viel zu hören. Ich bekam immer wieder etwas Angst, dass uns jemand zusammen sehen würde. Die Vorstellung, wie die Presse eskalieren würde
Taylor Swift sang: no one has to know what we do
Ich musste schmunzeln. Wohl eher was wir tun werden. Sahra schaute mich schief von der Seite an, ich schaute zurück und plötzlich mussten wir beide loslachen. Ich weiß nicht warum, wahrscheinlich war es die skurrile Situation, dass die Spitzenkandidatin der Afd und die Berühmtheit der Linken im selben Auto saßen.
Die Stimmung war plötzlich viel lockerer. Ich beschloss, einige Themen aufzugreifen, die sie in ihrer Lesung erwähnt hatte. Ich hatte zwar nicht viel, aber doch einiges mitbekommen.
Wir diskutierten die restliche Fahrt über Rassismus, Sexismus und Homophobie. Darüber, dass obere Schichten vorschreiben würden, was man sagen darf und was nicht. Ich war erstaunt, dass unsere Meinungen teilweise weniger verschieden waren als erwartet. Sie war wirklich eine Ausnahme in ihrer Partei.
Ich erfuhr auch von ihr, dass sie nicht geimpft sei, was ich zwar bereits gehört hatte, aber nicht direkt von ihr.Irgendwie fühlte ich mich ihr plötzlich viel näher. Sie war anders als die anderen. Sie war nicht geimpft.
...Sahra
Ich saß gemeinsam mit Alice auf ihrem Sofa, nahm einen Schluck Rotwein und stellte das Glas neben ihres auf den Couchtisch. Sie hatte ihre Beine angewinkelt, ihren Ellenbogen auf der Lehne und ihren Kopf auf der Hand liegen, während sie mich anschaute. Wir schauten uns immer wieder in die Augen, immer öfter, immer länger, immer intensiver.
Alice wollte nichts mehr kochen, was nach diesem Abend verständlich war. Mein Angebot, zu kochen, hatte sie abgelehnt, sie hatte es mir regelrecht verboten.
"Ich dachte sie als part der Afd sind der Meinung, dass eine Frau in die Küche gehört." machte ich mich lustig. Es war nicht lustig, was ich eine Sekunde später merkte. Aber Alice lachte trotzdem. Entweder sie hatte bereits zu viel Rotwein intus oder sie wollte mich wirklich umbedingt flachlegen.Dann klingelte es. Alice war mir ein triumphierendes Grinsen zu und ging zur Tür.
Sie hatte bei einem Restaurant Nudeln für uns bestellt und den Mann am Telefon angeschrien, nachdem er gesagt hatte, dass es mindestens eine Stunde dauern würde. Sie hatte ihn allerdings wirklich so zur Schnecke gemacht, dass es jetzt also nach nur 15min geklingelt hatte.
Diese Frau war so ein verdammtes Arschloch, aber irgendwie fand ich es heiß an ihr.Dann kam Alice mit den Nudeln und Besteck wieder und setzte sich wieder neben mich. Sie schaltete den Fernseher an und es wurde irgendein Film über Hitler und syrische Schwarzarbeiter angezeigt. Sie wurde rot und schaltete schnell weg. Wir entschieden uns relativ schnell für einen Film und begannen dann zu essen. Der Film war eigentlich irrelevant, denn ich hatte nur Augen für sie. Und auch wenn der Wein langsam seine Wirkung tat, konnte ich keinstenfalls voraussehen was gleich passieren würde.
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Knecht Weidelbrecht
FanfictionEs war einmal... und dann wurde aus blau und rot plötzlich lila Ab Teil 5 wirds spicy hups & dings Teil 8 ist ein Masterpiece würdigt es bitte nicht ernstzunehmen, dient natürlich alles der Unterhaltung. Falls ihr über rechtsextreme Fomulierungen s...