3 - Du schuldest mir einen Gefallen!

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~ Hermione POV ~

„Sammy komm!", sagte er und erhob sich. Er ging schnellen Schrittes weg von ihr.
Sie schluckte den Kloß in ihrem Hals herunter.

>Was für ein berauschendes Gefühl.<, dachte sie. Sie war zwar angeheitert und ihre Hemmschwelle war sehr viel niedriger als sonst, aber sie hatte ganz genau gewusst was sie tat.

Es war berauschend zu fühlen wie er sich kurz versteifte, als sie seinen Hals mit ihrer Nase berührte.

Aber er hatte sie gelassen. Er hatte sie nicht angeekelt weggestoßen.
Und dann hatte sie ihre Lippen an die selbe Stelle geführt und wieder war ein Schaudern durch ihn hindurchgefahren. Aber er hatte sie gewähren lassen.

Warum?
Sie war darauf vorbereitet gewesen, dass er aufgesprungen wäre oder sie weggestoßen hätte. Aber er hatte keins von beiden getan.
Das verwirrte sie eigentlich noch mehr.

Er hatte doch eine Verlobte. Hermione konnte sich nicht vorstellen, dass Astoria und er enthaltsam lebten.

Vielleicht war es das Verbotene.
Die verbotene Frucht.

Er war immerhin auch nur ein Mann und eindeutige Angebote - selbst von einem Schlammblut wie ihr - fielen scheinbar auf fruchtbaren Boden.
Nicht das sie ihm wirklich ein Angebot gemacht hatte.
Sie hatte selbst nicht gedacht, dass es sich so gut anfühlen würde.

Im Nachhinein war er dann doch noch aufgesprungen, so als wären ihm diese ganzen Gedanken auch bewusst geworden.
Aber dieser Blick am Ende.
Was sollte er bedeuten?

Sie hatte das Gefühl gehabt, dass da noch etwas anderes in seinem Blick gewesen war. Keine Abscheu, kein Ekel, nur Neugier und selbst auferlegte Zurückhaltung.

>Aus welchem Grund hielt er sich zurück?<
Nur weil sie Hermione Granger war und sie in der Schule ihre Differenzen gehabt hatten?
Wegen Harry und Ron? Oder wegen Astoria? Oder doch wegen ihrem Blutstatus?

Während sie nach Hause lief, dachte sie über ihn nach.
Ihre gemeinsame Vorgeschichte - die Zeit in Hogwarts.

Sie hatte ihn mehrere Monate nicht mehr gesehen - zuletzt bei der Anhörung, die am Ende doch zugunsten der Malfoys ausgefallen war.
Hermione war sogar einer der ausschlaggebenden Faktoren gewesen, dass sie nicht nach Askaban mussten.

Wegen Harry, Ron's und ihrer Aussage lebten die Malfoys immer noch auf großem Fuß.
>Fühlte er sich vielleicht schuldig ihr gegenüber?<, aber das glaubte sie kaum.

In ihrem zu Hause angekommen, ging sie sofort in ihr Zimmer.
Frank hatte sie natürlich trotzdem gesehen und kam ihr hinterher. Ihre Mutter lag garantiert schon im Bett und schlummerte friedlich.
„Wo warst du?", knurrte er gefährlich leise, als er ihr in ihr Zimmer folgte.

„Mir nur kurz die Beine vertreten.", Hermione riss sich zusammen und drehte sich freundlich lächelnd zu ihm um. Vielleicht war er gut drauf und sie würde so bei ihm weiterkommen - mit Freundlichkeit und netten Worten.

Sie hatte es früher schonmal probiert, aber es war aussichtslos.
Seine Hand flog in ihr Gesicht und hinterließ einen roten Fleck auf ihrer Wange.
Es brannte höllisch.

„Du wagst es dir!", drohte er leise und zog sie nah an sich heran.
Nachdem er ihr eine Weile in die Augen gestarrt hatte, schubste er sie zurück und ging. Unsanft landete sie halb auf ihrem Nachtisch und halb auf dem Bett.

Sie schwindelte, weil sie mit der Schläfe auf dem Nachttisch aufgeschlagen war.
Aber es interessierte ihn natürlich nicht.
Es interessierte niemanden.

Bruises and a betWo Geschichten leben. Entdecke jetzt