6 - Eine neue Frisur für Draco

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~ Draco POV ~

Draco sah sie in der nächsten Woche kein einziges Mal im Park.
Sie hielt sich weiterhin fern von ihm, aber er hatte eine ziemlich strenge Deadline und er wusste nicht was er dagegen unternehmen sollte.

Astoria saß ihm außerdem wegen der Gästeliste im Nacken. Sie hatte sich in ein Hochzeitsmonster verwandelt und er erkannte seine Verlobte kaum wieder.
Ihr war vollkommen egal, dass er Bedürfnisse hatte und sie diese nicht stillte.

Sie konzentrierte sich nur noch auf die bevorstehende Hochzeit. Obwohl sie einen viel zu teuren Hochzeitsplaner engagiert hatten.
Aber den hielt sie natürlich für unfähig, also musste sie alles selbst machen.

Blaise war auch keine Hilfe.
Wenn er sich nicht gerade über seine eigene Freundin beschwerte, dann lachte er Draco aus. Und wenn es eine Sache gab, die Draco nicht leiden konnte, dann war es ausgelacht zu werden.

Sammy lebte inzwischen dauerhaft bei ihm, weil Astoria neben der Hochzeit nicht auch noch Zeit für einen Hund hatte.
>So einfach konnte das sein.<, dachte er. Aber der Hund konnte ja nichts dafür.
Astoria konnte nur froh sein, dass Sammy so pflegeleicht war.
~

Erst am nächsten Samstag sah er sie.
Von weitem konnte er nur vermuten, dass es sich um Granger handelte. Eine Gestalt saß zusammen gesunken auf der Bank.

„Granger?", sie hob den Blick nicht von alleine.
Sie hatte die Hände in Sammy's Fell gekrallt, also wusste sie das er es war. Aber sie sah ihn immer noch nicht an.

„Was ist los? Sprichst du jetzt nicht mal mehr mit mir?", er kniete sich vor sie, auch wenn er sich dessen bewusst war, dass sie gesehen werden konnten.
Niemand würde Granger so erkennen.

Sie hob den Blick minimal und sah ihm in die Augen.
Draco konnte nicht anders als schlucken.
„Fuck!", murmelte er und seine Hand wanderte wie von allein zu ihrem Gesicht.
Um ihr linkes Auge und auf der Wange prangten mehrere dunkel-Lila leuchtende Hämatome.

„Wer war das?", er versuchte den Zorn zurückzudrängen, der in ihm aufwallte. Er hatte eigentlich kein Recht zornig zu sein.

Seine Finger berührten ihre Wange minimal und er sah wie sie zusammenzuckte.
„Unwichtig. Kannst du mir helfen?", sie nahm seine Hand in ihre und sah ihn mit ihren großen braunen Augen an.

„Weil du einem Heiler nicht erklären willst, woher das stammt?", er wusste ganz genau woran sie dachte. Er würde es wahrscheinlich genauso machen.
Sie nickte nur.
Er sah ihr eine Weile lang in die Augen.

>Würde ihn das weiterbringen? Würde es bei der Umsetzung seiner Wette helfen? War das überhaupt noch wichtig?<, er glaubte schon.
Sie würde ihm immer noch etwas schulden und er würde zu einem Vertrauten.
Das konnte nichts schlechtes sein.

„Komm!", da sie immer noch seine Hand hielt, zog er sie auf die Beine. Ihm kam es so vor, als ob sie noch dünner geworden wäre.
Sie ging gebückt und hinkte leicht - es ging also wohl nicht nur um ihr Gesicht.

Erst als sie seinem Haus angekommen waren, fiel ihm auf, dass sie nur einen dünnen Pullover trug. Zudem waren ihre Haare unordentlich. Es sah so aus, als ob sie überstürzt weggelaufen wäre.

„Setz dich!", er schob sie zum Sofa und ging zur Bar.
Er schenkte ihnen beiden einen Feuerwhiskey ein.
Ihr Gesicht sah bei Licht betrachtet noch viel schlimmer aus, als im Park.

Er setzt sich neben sie und schob ihre Haare aus dem Gesicht.
„Fuck, Granger! Wer hat dich so zugerichtet?", sagte er wieder.
„Hilfst du mir oder nicht?", fragte sie direkt. Er konnte ihr ansehen, dass es wehtat zu sprechen.
„Du wärst sonst nicht hier oder?", er konnte das bisschen Ärger aus seiner Stimme nicht heraushalten.

Bruises and a betWo Geschichten leben. Entdecke jetzt