Kapitel 7Donnerstag, 19 August 2021
„Mason sieh nur!"
Milenas begeisterte Stimme ließ Mason aufblicken. Mit einem breiten Schmunzeln auf den Lippen hob er den Kopf, um ihr nachzusehen, wie sie die letzten Meter bis zu dem Hügelkamm fast schon hinaufrannte. Dort angekommen blieb die 22-Jährige vollkommen fasziniert stehen, um mit leuchtenden Augen auf das Wasser am Horizont zu blicken, welches im Sonnenschein des Mittags, tiefblau funkelte.
Dort nicht weit unterhalb der Klippen auf welchen sie Standen sah man einige Delfine durch's Wasser springen und ähnlich wie bei den Kälbern auf der Weide einige Kilometer zuvor, war Milena vollkommen verzaubert. Die Studentin stand dort in ihrer grau-pinken Softshelljacke, Jeans und Chucks. Auf dem Kopf eine graue BVB-Mütze, die ihr leicht in die Stirn gerutscht war. Ihre langen, karamellbraunen Haare, wehten sanft durch den Wind, als sie mit geröteten Wangen zu ihm herübersah, während er sich ihr langsam näherte.
Eigentlich war Mason hundemüde und hätte die zusätzlichen Stunden, die sein Trainer ihnen heute dankenswerterweise gewährt hatte, lieber damit verbringen sollen, sich vor ihrem Date noch einmal hinzulegen. Doch kaum hatte der Trainer ihnen verkündet, dass das Training heute früher endete, hatte er direkt Milena angerufen und sie gefragt, was sie davon hielt ihr Date etwas vorzuverlegen. Die Studentin war sofort Feuer und Flamme und so hatte er sie, trotz knappen 5 Stunden Schlaf, eine knappe Stunde nach seinem Anruf bei sich zu Hause abgeholt. Hatte er diese Tatsache im Auto noch bereut, reichte ein Blick auf die junge Frau, das breite Lächeln auf ihrem Gesicht, dass er sich sicher war, dass dies jeden Schlafentzug wert. Sie hätte in diesem Augenblick nicht besser aussehen können.
„Ich fasse es nicht, dass man hier Delfine sehen kann. Damit hast du echt 'nen Volltreffer gelandet.", ließ sie ihn wissen, als er neben ihr zum Stehen kam. Liebevoll griff sie nach seiner Hand, um sie mit der ihren zu verschränken. Mason schmunzelte über ihre fast schon kindliche Begeisterung.
„Wirklich? Und ich dachte ich hätte mit dem Mangoeis einen Volltreffer gelandet"
Neckend stupste er mit seinem freien Zeigefinger gegen ihre Nase, als sie sich ein wenig gegen ihn lehnte. Milena kicherte, die Geste erwidernd.
„Hast du. Diese glorreiche Tat wurde nur leider von der Tatsache überschattet, dass wir, wie immer eigentlich, zu dämlich waren gegen Bayern zu gewinnen.", murmelte sie, den Kopf an seine Schultern lehnend. Das Seufzen aus dem Mund der Deutschen, sorgte dafür, dass Mason ungläubig den Kopf schüttelte. Er hatte noch nie ein Mädchen getroffen, dass so verrückt nach Fußball war. Außerhalb von den weiblichen Fußballerinnen, natürlich. Doch Milena liebte den Sport fast so sehr, wie er selbst, wenn auch einen anderen Verein. Er stupste sie erneut an.
„Komm schon. Es war eine ganze Packung.", erinnerte er sie mit einem Schmollmund, beleidigt, dass sie nicht noch immer die gleiche Reaktion, wie am Dienstag zeigte. Die 22 Jährige protestierte lachend, den Kopf hebend, um ihn anzusehen: „Die ich mit Ricardo und Gini teilen musste."
Auch Mason konnte sich ein Lachen nicht verkneifen: „Du hättest das doch sowieso nie alleine geschafft."
Ein herausfordernder Blick ihrerseits quittierte er mit einem sicheren Kopfschütteln: „Niemals."
„Du hast mich noch nie in der Prüfungsphase gesehen."
Mit einem Schulterzucken, zog Milena ihn an der Hand mit sich, um weiter dem Weg zu folgen. Den gesamten Weg die Klippe nach oben war der schmale Pfad kaum breit genug für sie Beide gewesen, doch hier angelangt, folgten sie einem Graspfad, der endlich wieder genug Platz bot um nebeneinander zu laufen. Fast schon hatte sie seine sanften, federleichten Berührungen, die er ständig suchte, vermisst. So, wie sie ihn am gestrigen Tag vermisst hatte, als sie nur telefonierten, sich aber nicht sehen konnten. Mason Mount hatte definitiv etwas an sich, von dem sie kaum genug bekommen konnte.
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Over You
FanfictionWunder? Daran hatte Mason Mount nie geglaubt. Für seinen Traum zählten nur Talent, Fleiß und harte Arbeit. Doch das sollte sich ändern, als er nach einem niederschmetternden Tag auf eine Fremde in einem Pub trifft, die nicht nur keinen blassen Schim...