Schicksal

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Diese Worte trafen mich wie ein schlag. Mit vor entsetzen geweiteten Augen, sah ich Kassandra an. Das konnte sie nicht ernst meinen! Wir sollten jederzeit bereit sein alle die wir Liebten, aufzugeben? Aber meine Familie, meine Freunde, und, und... nein! Das durfte einfach nicht wahr sein!

Ich setzte an, wütend und entgeistert etwas zu erwidern, schloss den Mund dann aber wieder. Ich würde das nicht tun. Niemals würde ich alle Personen die mir wichtig waren einfach so aufgeben. Dann würde ich eben keine besondere Feuerkraft erben, diese Bedingung ging eindeutig zu weit! Allein der Gedanke, das tun zu müssen, versetzte mir einen stich. Ich schielte zu Zachary. Er stand mit offenem Mund da und sah Kassandra  fassungslos an. Ray und Ronja schien es ähnlich zu gehen.

„Wir sind uns gewiss bewusst, was ihr jetzt spürt und denkt. Und wir werden euch Kurtz allein lassen, damit ihr das verkraften könnt. Glaubt mir, wenn ich euch sage, wir haben genau das gleiche empfunden." Sagte Hallyne, mit einfühlsamer stimme. Doch das beruhigte mich keineswegs. Nun schien Zachary wirklich genug zu haben. „Das könnt ihr doch nicht von uns verlangen!" rief er perplex und sah dabei hilfesuchend zu mir. „Ich... ich habe doch nur meine Mutter. Sie braucht mich, sonst..." er beendete den Satz nicht und lies niedergeschlagen seine Schultern hängen. Dann schüttelte er den Kopf und sagte entschieden: „Nein, das kann ich nicht machen. Tut mir leid, aber dann sucht euch einen anderen außerwählten."

Langsam, ging ich zu ihm hinüber und nahm sanft seine Hand. Ich brauchte jetzt halt und er ebenfalls. Er drückte meine Hand. Aber da sprach Hallyne wieder. Doch sie sprach nur zu Zachary, in einer Sprache, die ich nicht verstand. Sie war sehr leise, wie ein hauch. Zachary schien genau zu verstehen was Hallyne da sagte, denn seine Augen wurden Kreisrund. Ob das wohl, die Sprache des Luft Elements war?

Er antwortete ebenso Luftig und leise. Hitzig. Er schien heftig zu verneinen. Doch da sagte Hallyne wieder etwas und Zachary erstarrte. Hallyne, Kassandra und die anderen, sahen ihn mitfühlend an. 

„Was ist los?" fragte ich Zachary. Meine stimme war ganz leise. Ich konnte wegen der Neuigkeit, noch kaum reden, so entsetzt war ich. Doch meine Entscheidung stand fest. Ich würde das nicht tun! Langsam drehten sich die Vier Elemente um und schritten in die Burgruine hinein.

Ich sah wieder zu Zachary. Er hatte meine frage nicht beantwortet. Entsetzt stellte ich fest, das sich seine Augen mit Tränen gefüllt hatten. Er schüttelte langsam den Kopf und sah mich an. In seinen Augen sah ich unendliche Traurigkeit aufblitzen. Dann zog er seine Hand sanft aus meiner, drehte sich um und verschwand. „Ich... muss kurz nachdenken und alleine sein." Sagte Ronja tonlos. Und ging langsam in den Wald. Traurig sah ich ihr nach. Ich konnte sie verstehen. Doch warum nahmen sie das alle so ernst? Wir mussten das schließlich nicht tun!

„Das war ein bisschen zu fiel auf einmal." Murmelte Ray, und sah mich an. „Ich komme gleich wieder, aber ich glaube, wir müssen das alle erst ein mal sacken lassen." Seine stimme klang hol. Ich nickte irritiert und auch er wandte sich um und folgte Ronja.

Nun stand ich da. Allein. Niemand war hier. Ich hörte nur das Heulen von einem Wolf, das Krähen einer Krähe, den Ruf eines Uhus und das Rascheln der Bäume.

Langsam ging ich auf einen Stein zu, der mit Moos bedeckt war und lies mich darauf nieder. Ich verstand das einfach nicht. Warum schienen sich die anderen so sicher, das wir die Bedingung unbedingt einhalten mussten? Nachdenklich kratzte ich mich am Kopf und merkte, das ich noch immer die Zöpfe trug, die Ronja mir gestern gemacht hatte. Schnell öffnete ich sie. Sie waren zwar echt schön, aber leider nicht sonderlich bequem. Meine schulterlangen Haare, fielen mir nun Wild ins Gesicht. Ich konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, so gefielen mir meine Haare. Da fiel mir auf, wie rot meine Haare wirklich waren. Ich strich mit meiner Hand darüber und merkte, das sie sich weicher als vorher anfühlten. Ich zuckte die schultern und seufzte.

𝐂𝐎𝐍𝐓𝐑𝐎𝐋 ✬ Funkelndes Feuer | ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt