Petunia verbrachte eine ganz fantastische Woche in Gordics Hollow.
Zwar erwischte sie sich immer wieder dabei, wie sie die Sofakissen aufschüttelte und das Geschirr in der Küche polierte, aber sie besserte sich.Langsam konnte Petunia wieder zu der Person zurück kehren, die sie gewesen war, bevor sie Vernon geheiratet hatte.
Das junge Mädchen, dass von einem Leben in London träumte und es liebte, sich eigene Kleider zu schneidern. Sie hatte sie vermisst, das Mädchen, das sie einmal gewesen war und die Träume, die sie damals noch gehabt hatte.Den Großteil ihrer Zeit verbrachte Petunia auf der Terrasse ihrer Schwester, mit einem Buch in der Hand und Aussicht auf den verwachsenen Vorgarten.
Ihre Schwester hatte die Angewohnheit, bereits als sie noch bei ihren Eltern gewohnt hatten, ihre Bücher überall herumliegen zu lassen. Oft waren sie dann versehen mit kleinen Nachrichten, über Dinge, die ihr gut gefallen hatten und warum sich das Lesen lohnen würde.
Als Kind hatte Petunia sich nie um die Bücher geschert, aber nun hatte sie sich fest vorgenommen, all die Bücher, die sie im Haus fand, zu lesen. Sogar einige alte Schulbücher ihrer Schwester hatte sie durchblättert, auch wenn sie nur wenig verstanden hatte.Häufig saß Lily bei ihr auf der Terrasse, ihre Söhne spielten dann auf der ungemähten Rasenfläche oder auch Remus, der ihr in schweigsamer Übereinkunft eine Tasse Tee mitbrachte, sich neben sie in den Schaukelstuhl setzte und ebenfalls las.
Remus und Sirius, soviel hatte sie in der letzten Woche herausgefunden, wohnten eine kurze Autostrecke entfernt in einer eigenen, kleinen Wohnung, auch wenn sie den Großteil ihrer freien Zeit bei den Potters verbrachten.
Petunia konnte es ihnen nicht übel nehmen, Lily und James waren fantastische Gastgeber. Immer lief Musik im Wohnzimmer, in der Küche kochte das Essen, dessen Geruch sich im gesamten Haus verteilte und im Kamin fackelte das Feuer.
Sie kam nicht umhin, an den Ligusterweg zu denken, in dem es häufig viel zu still gewesen und kalt gewesen war.Es war eine wirklich gute Woche gewesen, dachte Petunia erneut, als sie am Sonntag Mittag mit Dudley und Harry vor dem Kamin spielte und James und Lily dabei beobachtete, wie sie über Papierseiten brüteten, von denen sie nichts verstand.
Remus und Sirius, die kurz vor dem Frühstück mit frischem Brot gekommen waren, saßen auf der Terrasse und rauchten, wie sie es oft nach dem Mittagstee taten.Leider schien sich ihr Schicksal in genau diesem Moment für eine Wendung zu entscheiden, denn gerade als Petunia aufstand, um sich ein Glas Wasser aus der Küche zu holen, quietschten vor dem Haus Autobremsen und eine Tür lautstark wurde zugeschlagen.
James und Lily sahen von ihren Papieren auf
"Äh, Leute?" , tönte Remus aus dem Vorgarten. „Wir haben ein kleines Problem."
Verwirrt sah Petunia zu ihrer Schwester und dann zu den beiden Kindern, die noch immer vor dem Kamin saßen und spielten. Dann traf sie die Realisation.
„Vernon.", hauchte sie leise und sofort sprang Lily auf.
„Du denkst, er ist hier?", fragte sie, ihre Wangen so rot wie ihre Haare. „Dem werde ich was erzählen." Schnaubend nahm sie überraschten Harry in die Arme und stürmte ohne weitere Worte aus dem Wohnzimmer.Tatsächlich hatte Petunia mit ihrer Vermutung Recht behalten.
Vor dem kleinen Gartentor ihrer Schwester stand Vernon, mit verschränkten Armen und hochrotem Kopf.
„Petunia.", schrie er sofort, kaum war sie hinter ihrem Schwager auf die Veranda getreten. „Komm her."Petunia zuckte zusammen und widerstand dem Drang, Vernons Worten zu folgen. Dudley quiekte leise in ihren Armen und steckte seine kleinen Hände nach seinem Vater aus, der ihn kaum zu beachten schien.
„Petunia.", wiederholte Vernon und sein Kopf wurde noch dunkler. „Was soll die Scheiße?"
Wieder zuckte sie zurück, aber diesmal legte ihr James seine warme Hand auf die Schulter. Vielleicht lag es an seiner Magie, aber Petunia fühlte sich sofort etwas ruhiger und sicherer.
Lily, die am Treppenabsatz der Veranda stand, musterte Veron einen Moment, sah zu dem großen Firmenwagen, der quer auf der Straße stand und drehte sich dann zu Petunia, die sich zitternd an dem kleinen Dudley festhielt.
„James, nimm das Kind." Sie drückte ihrem Ehemann den verwirrten Harry in die Arme und stürzte dann den verwachsenen Vorgarten hinunter, Vernon Dursley entgegen.
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The dream I dreamed - Eine kurze Geschichte über Petunia Dursley und Lily Potter
FanficPetunia hatte alles, was sie sich je erträumt hatte. Ein Haus, ein Garten, einen Mann und ein Kind. Doch manchmal soll das echte Leben nicht so laufen, wie der Traum, auf dem man all die Zeit hingearbeitet hat. Manchmal ist der Traumprinz aus den...