Kapitel 10 (neu)

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Ich komme mir ziemlich verloren ohne Lewis vor

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Ich komme mir ziemlich verloren ohne Lewis vor. Denn - er hätte mir ja ruhig einen Stadtplan oder so geben können. Und dann am besten groß „Widerstandsversteck" zum richtigen Ort raufgeschrieben.

So bleibt mir leider nichts anderes übrig, als durch die Straßen zu irren und darauf zu hoffen, dass mich irgendwer durch Zufall anspricht. »Hey, bist du Lavita und suchst den Widerstand? Dann bist du hier genau richtig, komm mit.«

Ich verfluche mich dafür, dass ich einfach so mit Lewis mitgekommen bin. Wir hätten doch ein bisschen noch warten können, dort in der Nähe vom Haus. Vielleicht waren die anderen ja doch noch nicht losgelaufen. Vielleicht suchen sie ja nach uns. Andererseits ist Lewis ziemlich eindeutig gewesen: Wir würden uns alle beim Versteck wiedertreffen. Hmpf.

Je weiter ich meine eingeschlagene Richtung verfolge, desto dunkler wird es. Der rötliche Himmel über mir spendet immer weniger Licht.

Die Geschehnisse der letzten halben Stunde spulen sich in Dauerschleife in meinem Kopf ab. Die Stimmen um mich herum, die Panik, Lewis und die drei Nazis. So in Gedanken hätte ich beinahe übersehen, dass sich vor mir etwas bewegt. Ich ducke mich schnell hinter eine Mülltonne, welche die schmale Gasse dekoriert.

Plötzlich taucht ein grelles Licht die Umgebung in kalte Farben und ich erkenne mehrere Dinge gleichzeitig. Erstens befindet sich der Müll überall außer in der Mülltonne, zweitens ist die Straße eigentlich eine Sackgasse und drittens bin ich nicht mehr alleine - aber immerhin unbemerkt.

»Wenn der Job nicht so frech gut bezahlt wäre, hätte ich schon lange gekündigt«, höre ich eine Frau reden, die in einen grauen Mantel gehüllt ist und ihre blonden Haare zu einem Dutt trägt. Der Mann neben ihr hat ebenfalls einen grauen Mantel an, aber gar keine Haare auf dem Kopf.

»Glaubste, ja?«, antwortet dieser und grinst. »Sicher, dass du nicht auch wegen mir hier bleibst?«

»Da hast du einen Punkt, aber du weißt ja: Die einzigen Punkte, die mir wichtig sind, sind die, die ich von Penthesilea bekomme.«

»So witzig wie immer, Aamina«, sagt der Mann liebevoll und drückt dieser einen Kuss auf die Wange. Als ich merke, dass sie beinahe an mir vorbei sind, drücke ich mich noch näher an die Mülltonne heran.

Mein Fehler, denn ich trete auf irgendwas Knisterndes. Sofort drehen sich die Blicke zu mir, aber noch sehen sie mich in der Dunkelheit nicht.

»Aamina, hast du das auch gehört?«, fragt der Typ.

»Ich schau nach«, antwortet sie. Dann kommen die Schritte immer näher und immer näher ...

Ich versuche, mich unsichtbar zu machen. Zum Glück scheint Aamina keine Taschenlampe bei sich zu haben, sodass kein Licht auf mich fällt, aber als sie die Augen zusammenkneift, treffen sich unsere Blicke. Erstauen findet sich ihn ihrem wieder und in meinen ziemlich sicher Panik. Sie kommt noch näher und dreht sich dann zur Mülltonne. Sie hebt den Deckel an.

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