Kapitel 11 (neu)

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»Aamina?«

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»Aamina?«

Erschrocken drehe ich mich um. »Ja?«, frage ich und blicke Fico entgegen. Er hält mir ein kleines Modeaccessoir entgegen. »Deine Handtasche!«

Ich schaue die hässliche Maldako-Tasche an. Die arme Aamina. Erst hat sie mir geholfen und dann gebe ich mich als sie aus und musste ich auch noch ihre Tasche stehlen. Ich zwinge mir ein Lächeln auf und nehme die Tasche entgegen.

»Vielen Dank! Ich wüsste nicht, was ich ohne deine Fürsorglichkeit machen würde«, sage ich und drehe mich um.

»Aamina? Warst du eigentlich beim Friseur? Das Blond steht dir gut«, sagt er noch und ich meine, in der Art und Weise, wie er es sagt, einen gewissen Unterton zu hören. Ich drehe mich nicht um und werfe noch über die Schulter: »Blond mag mein Glatzenfreund mehr.«

Bitte Fico, geh' einfach. Bitte habe das echte Gesicht nicht mehr so gut vor Augen. Bitte...

Ich gehe langsam weiter und höre noch Fico murmeln: »Dass ihr zusammen seid hätte ich gerne früher gewusst.« Dann ruft er: »Ich freue mich schon auf morgen!«

Ich nicke und passiere endlich die Glastüre. In der anderen kann ich ein gutes Spiegelbild von dem hinter mir erkennen und blicke so kurz in die Augen von Fico. Plötzlich sieht er nicht mehr so dumm aus. Viel mehr wissend. Er weiß, dass ich nicht Aamina bin, schießt mir durch den Kopf. Doch dann dreht er sich endlich weg und ich stelle die Handtasche an die Wand, um dann endlich durch die Tür nach draußen zu flüchten.

Er weiß, dass ich nicht Aamina bin und hat mich trotzdem gehen lassen, ist mein zweiter Gedanke. Was hat das alles nur zu bedeuten?

*

»Das war alles super komisch!«, erzähle ich Kerstin eine Stunde später aufgeregt. »Erst dieser komische Raum und dann dieser Fico, der übrigens Fico ausgesprochen wird und nicht Ficko und diese ganzen Akten und dieser Gitterboden mit den drei Stockwerken darunter und die Glastür und Fico ahnt was und was wird jetzt passieren?«

»Hey, shh, Lavita, beruhig dich.« Kerstin hält mich an den Schultern fest. »Es ist alles gut. Lewis hat dich gefunden, du bist hier.«

Ein paar Kerzen, die Feuerstelle, dunkle Steine der Katakomben und bestimmt viel zu viele Mäuse. Das ideale Versteck für »Widerstandsratten«, wie der Polizist gesagt hatte. Bei dem Gedanken an diese Arschlöcher schüttelt es mich.

»Ja ... hier. Wo auch immer das ist«, murmele ich. Kerstin und ich sitzen auf Kissen am Boden an die Wand gelehnt und um uns herum befinden sich viele Gesichter, die ich nicht kenne, abgesehen von Papa und Quentine, Zoey und Lewis. Noch ein paar Minuten war ich allein die Straßen zurückgelaufen und dann hat letzterer mich ziemlich genau da gefunden, wo wir uns getrennt haben. Von den Polizisten war keine Spur gewesen, dafür hatte er aber auch ziemlich verschwitzt ausgesehen.

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