Yassin & Aaliyah - Kennenlernen

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Leyla und ihre Eltern sind eben gegangen. Wir haben die Zimmereinteilung besprochen und alles erledigt. Im Moment liege ich in meinem gemeinsamen Zimmer mit Ali. Jetzt liege ich in meinem Bett in Gedanken verloren. Was macht Yassin hier? Ich weiß nicht was ich davon halten soll.

Um ehrlich zu sein, fand ich ihn bis jetzt ganz ok. Was heißt ok.. Er sieht gut aus, hat ein süßes Lächeln, schöne Augen, aber von seinem Charakter weiß ich noch nichts. Vielleicht ist das eine gute Gelegenheit ihn kennenzulernen. Moment. Was denke ich da? Ich hör mich schon fast so an wie ein Mädchen, das gierig nach Jungs ist. Besser ich konzentriere mich einfach auf ein gutes Leben hier. Außerdem wären meine Eltern bestimmt nicht sehr begeistert davon, wenn ich von Jungs spreche. Naja.. Eigentlich sind sie für muslimische Eltern recht locker. Mein Vater hat mir sogar auf dem Weg hier her gesagt, dass sich einiges ändern wird. Es wird moderner und er möchte mir ein möglichst freies Leben in Deutschland ermöglichen. Das finde ich so süß..

,,Aaliyah?! Willst du nun oder nicht!!!?", brüllte mein kleiner Bruder Ali, daneben stand Sinan. Der kleine Bruder von Yassin, im Alter von Ali. Sie verständigten sich sofort und wurden Freunde.

,,Was? Eh .. Sorry ich war gerade in Gedanken gesunken.", entschuldigte ich mich.

,,Was ist denn los mit dir? Seit Tagen muss ich dich aus deinen Gedanken schütteln, um eine Antwort von dir zu bekommen. Mama hat gefragt ob du essen willst. Wir essen jetzt gemeinsam mit der anderen Familie."

Wir essen mit Yassin? Ohgott..

,,Eh ja ich komme gleich.", antwortete ich.

Ich ordnete mein Aussehen kurz vor dem Spiegel und ging dann zum Esszimmer.
Dort sah ich alle auf dem Tisch sitzen. Vorallem Yassin, der mich mit großen Augen angeschaut hat.

,,Da bist du ja endlich. Nimm dir ein Teller und setz dich.", sagte meine Mutter.

Ich nahm mir ein Teller und setzte mich hin. Natürlich. Der einzige Platz, der frei war, war neben Yassin. Ich nahm mir ein wenig Essen in mein Teller und fing an zu essen. Neben ihn zu sitzen machte mich ein wenig nervös. Ich saß recht nah an ihn und manchmal spürte ich seine Blicke. Unsere Eltern unterhielten sich.

Papa: ,,Also dein Sohn Yassin, ist er so alt wie Aaliyah? Sieht schon so aus. Ihr könntet gute Freunde werden Aaliyah.

,,Papa..", sagte ich leise mit zusammengeriebenen Zähnen und schaute nach unten auf meinen Teller. Das hat mich ein wenig eingeschüchtert. Manchmal ist Papa etwas peinlich. Wir kennen uns garnicht und jetzt muss er sagen, dass wir Freunde sein können. Ich schaute zu Yassin, der leicht gekichert hat. Findet er das lustig mit mir befreundet zu sein?

Abu Yassin: ,,Ja, er ist 16 Jahre alt. Finde ich auch."

Yassin und ich schauten uns an und lachten leise. Ich finde ihn sympathisch.

Nach einer Zeit war ich fertig mit dem Essen und ganz schön satt.

,,Ehm, kann ich dein Teller schon wegräumen?", fragte mich Yassin ganz nett, während er aufstand.

,,Ja, danke dir.", antwortete ich schüchtern.
Wie lieb von ihm. Ich kenne sonst nicht so hilfsbereite Jungs.

Ich sah wie Mama mich anlächelte und fand es ein wenig unangenehm.
Yassin lächelte mich ebenso an und nahm mir den Teller aus der Hand.

Ich stand auf und ging ins Bad. Als ich rauskam, stand ich vor Yassin.
Er lächelte mich wieder an. Seine schönen, weißen Zähne strahlten förmlich in mein Gesicht.

,,Wie heißt du nochmal?", fragte er mich plötzlich.

,,Aaliyah.", antwortete ich schüchtern.

,,Schöner Name.", gab er zurück.

,,Danke, deiner ebenfalls."

Ein Kompliment von ihm zu bekommen, machte mich umso nervöser als ich schon bin. Er ist so lieb. Das hätte ich nicht wirklich gedacht. Sein Charakter ist ganz toll, bis jetzt.

,,Ehm kann ich bitte durch?", fragte er und lachte leicht.

Ohgott.. Ich bin so blöd! Ich stand ihm die ganze Zeit im Weg. Natürlich. Er möchte ins Bad! Wahrscheinlich hat er gemerkt, dass ich ihn angeschaut habe, wie peinlich.

,,Oh, na klar. Sorry.", antwortete ich schüchtern. Ich wurde schon fast rot.
Ich ging aus dem Weg und betrat mein Zimmer.

Ich setzte mich auf mein Bett und klatschte mir auf die Stirn. Wie blöd bin ich denn!? Peinlich! Peinlich! Peinlich!

Warum macht es mir überhaupt etwas aus? Er ist ein gewöhnlicher Junge, ich muss ruhig bleiben! Er interessiert mich nicht, genau.

,,Wir gehen mit der Familie in dem Viertel spazieren, möchtest du mit?", fragte mich Ali.

Nein. Jetzt nach der peinlichen Aktion möchte ich Yassin besser nicht über den Weg laufen. Ich möchte in meinem Bett liegen und Musik hören.

,,Nein, geht ruhig ohne mich.", antwortete ich.

Ali verließ das Zimmer und nun war ich endlich alleine im Haus.

Ich drehte die Musik ein wenig lauter auf und sang und tanzte dabei mit.
Ich ging in die Küche und suchte nach einem Apfel zum naschen. Dabei sang ich wieder laut zur Musik.

,,Because I'm happy! Wo ist dieser blöder Apfel?!", sang ich.

,,Eine schöne Stimme hast du da.", klang plötzlich diese bekannte Stimme hinter mir.

Ich schaltete die Musik ab und drehte mich um. Oh mein Gott! Yassin! Was macht er denn hier?! Wie peinlich ist das denn?! Ich hätte wissen müssen, dass er da ist..

,,Kann ich auch Party machen?", lachte Yassin.

,,Ohgott.. Wie peinlich. Ich wusste nicht, dass du da bist."

,,Ist schon gut. Ich mag verrückte Mädchen. Du hast außerdem wirklich eine schöne Stimme.", lächelte er mich an und kam näher.

,,Lüg nicht.", lachte ich.

,,Nein nein, das ist die Wahrheit.", sagte er und dabei nahm er einen Apfel aus dem Korb, der in der Ecke versteckt war.

,,Hast du den gesucht?", fragte er mich und reichte mir den Apfel.

,,Danke.", sagte ich und schaute dabei auf dem Boden.

,,Kein Grund schüchtern zu werden."

,,Bin ich nicht.", lachte ich.

,,Bist du wohl. Aber das sieht süß aus."

Ohgott.. Jetzt wurde ich rot. Warum macht er mich nur so nervös?

,,Siehst du. Da, jetzt bist du wieder nervös.", lachte er.

,,Stimmt garnicht!", protestierte ich und musste dabei lachen.

,,Wir sind zurück! Es hat plötzlich geregnet, deshalb sind wir so schnell da.", erklang die Stimme von Abu Yassin.

Meine Mutter und seine Mutter unterhalten sich mal wieder. Anscheinend verstehen sie sich super.

Es wurde schon dunkel und ich war recht müde. Ich zog mich um und putzte mir die Zähne.

Jetzt lag ich im Bett und dachte an Yassin. Er ist irgendwie so lieb, aber er hat auch eine freche Seite. Es ist immer noch unglaublich das wir gemeinsam wohnen. Von einem auf den anderen Tag wohne ich mit einem Jungen, den ich einmal im Bus gesehen habe in der selben Wohnung. Ist das nicht strange? (Verrückt)
Mit diesen Gedanken im Kopf schlief ich ein.

The love of the warWo Geschichten leben. Entdecke jetzt