,,Wir müssen wieder zurück nach Irak. Es gab Probleme mit unseren Pässen.", berichtete uns die Mutter von Yassin weinend.
Was passiert gerade? Was ist mit uns? Müssen wir gehen? Müssen wir die schöne Zeit ihr verlassen?
,,Wir haben die Erlaubnis bekommen hier zu bleiben. Ich kann es immernoch nicht fassen, dass ihr gehen müsst. Es tut mir so leid.", sagte meine Mutter.
Yassin stand fassungslos neben mir. Ihn kamen die Tränen hoch und sein Mund blieb offen stehen. Er stürzte auf seine Mutter und umarmte sie. Diese Moment war das emotionalste, was ich bisher erlebt habe.
Was passiert nun? Ich werde Yassin nie wieder sehen. Dieser Gedanke.. Ich weiß nicht was er mit mir macht.. Ich zerbreche gerade innerlich.
Ich rannte in mein Zimmer uns schloss die Tür zu. Was passiert mit mir? Wieso zerbrecht es mich so? Ich darf doch in Deutschland bleiben. Wieso!!? Wieso muss ich weinen, wenn ich daran denke, ohne Yassin zu leben. Ich.. Ich habe mich verliebt.
Es klopfte an der Tür. Ich öffnete sie und meine Mutter kam auf mich zu.
,,Habibti, es wird alles gut. Wir können bleiben."
,,Mama. Warum können sie nicht bleiben? Das ist so schrecklich! Es tut mir so leid Mama.. Und ich kann nichts tun."
,,Mein Schatz.. Ich weiß, das ist unglaublich. Genau deswegen, weil sie ganz tief im Kriegsgebiet stecken. Es ist sehr gefährlich."
Als ich das zu hören bekam, steigte eine große Angst in mir auf. Mein Herz fing immer mehr an zu klopfen. Oh lieber Gott.. Bitte lass ihnen nichts zustößen. Lass Yassin nichts zustößen.
Ich muss mit ihm reden.
Ich verließ mein Zimmer und klopfte an Yassins Zimmertür.
,,Ich möchte jetzt bitte alleine sein", sagte er.
Ich betrat sein Zimmer trotzdem und sah ihn, wie er sein Koffer packte.
,,Yassin.. Es.. Es tut mir so-"
,,Sag nichts", unterbrach er mich. ,,Du kannst froh sein. Hier hast du dein Luxus. Also warum interessiert dich das? Kannst du mich nicht einfach alleine lassen?"
Mir kamen wieder die Tränen hoch, als er sowas zu mir gesagt hat.
,,Sag sowas nicht. Ich kann dich nicht in ruhe lassen. Es beschäftigt mich so sehr. Es ist einfach so ungerecht.", antwortete ich.
,,Du brauchst nicht so tun, als ob es dich mitnimmt. Mitleid ist jetzt das letzte, was ich gebrauchen könnte. Verlass mein Zimmer, ich will jetzt einfach nur verschwinden und keinen mehr von hier sehen."
Warum? Warum verletzt er mich so sehr? Ich kann doch auch nichts dafür..
Das schlimmste ist, dass ich einfach nichts tun oder sagen kann.. Deshalb verließ ich sein Zimmer, wie erwünscht.
Nach einer Weile waren sie fertig mit dem Packen. Wir begleiteten sie schwerenherzens zum Flughafen. Yassin schenkte mir keinerlei Beachtung. Alles in mir zerbrach. Die Stimmung war angespannt. Mütter weinen, Väter sprechen nicht miteinander und die Kinder sitzen traurig im Auto rum.
Angekommen im Flughafen verabschiedeten wir uns von ihnen. Es warteten ein Mann und eine Frau auf die Familie, um sie zum Flugzeug zu begleiten. Ich begreife es immernoch nicht, warum sie gehen müssen.
Unsere Mütter umarmten sich und die Vater ebenfalls. Jetzt stand ich neben Yassin, der mich nicht einmal angeschaut hat.
Als ich mich von ihm verabschieden wollte und sprechen wollte, unterbrach er.
,,Papa, Mama lasst uns endlich gehen."
Er nahm sein Koffer und verschwand. Was? Das kann er doch nicht machen? Ohne einmal tschüss zu sagen.
,,Yassin, warte!", rief ich hinterher.
Er drehte sich um und verdrehte seine Augen als er mich sah.
,,Warum sprichst du nicht mit mir? Kannst du dich wenigstens verabschieden? Ich fand die Zeit mit uns wahnsinnig schön und ich finde, es ist eine Verabschiedung wert. Ich kann ja nichts dafür, dass du gehen musst. Bitte ignorier mich nicht. Es verletzt mich."
,,Nein Aaliyah. Es verletzt mich. Es geht hier gerade nicht um Irak. Es geht mir um.. Um.. Ach egal, ich möchte mich nicht von dir verabschieden. Das tut weh."
,,Um was geht es dir Yassin? Sag schon? Warum willst du dich nicht verabschieden? Was habe ich getan?"
,,Aaliah.. Kapier es doch! Ich liebe dich verdammt!", schrie er plötzlich fast.
Was? Ich glaube das gerade nicht! Yassin. Yassin liebt mich? Ich blieb starr stehen und konnte es immernoch nicht fassen. Was sage ich jetzt?
Er konnte selber nicht glauben, was er da gerade gesagt hat und lief dann weg. Seine Familie war schon fast beim Flugzeug angekommen.
Ich wusste nicht, was ich ihm sagen sollte. Yassin liebt mich. Oh mein Gott.. Warum.. Warum müssen wir getrennt werden. Gerade jetzt? Ich liebe Yassin! Ja, ich liebe ihn.
Jetzt verschwand er und ich weinte nur noch. Das letzte was er sagte ist, dass er mich liebt und jetzt werde ich ihn nie wieder sehen. Warum tut man uns sowas an? Warum? Warum ist das Leben so kompliziert? Mein Herz tut weh. Ach man! Alles tut weh.
Wir machten uns auf dem Weg nach Hause und ich verschwand sofort inein Zimmer. Was für ein Tag! Ich habe die erste Liebe meines Lebens verloren. So schnell kann das gehen. Ich habe einen Menschen noch nie so sehr geliebt. Und jetzt werde ich ihn nie wieder sehen. Der Gedanke, dass ihm etwas passieren könnte zerbrecht mich umso mehr.
Es ist vorbei, alles.
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Liebe Leser,
Ich kann mich nicht oft genug entschuldigen, dass ich so selten schreibe. Doch ich liege gerade sehr im Stress. Heiße es, die Prüfungen oder familiär. Trotzdem mache ich mir die Mühe und versuche euch so oft wie möglich ein Kapitel zu schreiben.
!Jetzt liegt es an euch!
Was haltet ihr von der Geschichte bisjetzt?
Möchtet ihr, dass ich aus Yassins Sicht im Irak schreibe oder soll ich es nur bei Aaliyah belassen? Interessieren euch die Gefühle und Gedanken von Yassin genau so? Schreibt in die Kommentare. Wenn ja, werde ich schon bald ein Kapitel aus beiden Sichten posten. Bitte berichtet von eurer Meinung.
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The love of the war
Romance'Die Liebe aus dem Krieg' "Dieses Lächeln könnte Kriege beenden und Krebs heilen" - John Green Aaliyah und Yassin sind beide Flüchtlinge aus dem Irak, die sich bislang nicht kennen. Aus Zufällen werden sie oft miteinander zutun haben und in den selb...