Ich saß an der Wand, an Louis gekuschelt, wie Zayn und Niall auch. Louis war so schön warm. Es war egoistisch, was wir hier taten, aber er wollte es so.
"Wir steigen auf die -100°C um. Dann bekommt ihr eine Flasche Wasser."
Mein unterer Bereich drückte, was überhaupt nicht zur Situation passte und zitternd presste ich hervor:
"Muss aufs Klo."
Niall lachte und schlug mir auf die Schulter.
"Da waren wir erst, Kumpel. Hast 'n bisschen was verpasst.", und zwinkerte mir zu. Na super ..."Harry?", flüsterte Louis mit einem unsicheren Blick und sah zu mir. Ich blickte hoch und lächelte ihn ein wenig an.
"Ja.", krächzte ich. Bewegen konnte ich mich nicht wirklich mehr und das Verlangen, einfach nur die Augen zu schließen und einzuschlafen, wuchs mit jeder Minute. Generell tat mir alles weh und teilweise spürte ich nichts mehr, wie die Zehen oder Finger, obwohl sie dick eingepackt waren. Das half auch bei minus hundert Grad nichts.
"Kann ich mit dir reden?"
Im Gegensatz zu uns zitterte er kein bisschen, was an seiner Blutvergiftung lag. Er muss unbedingt behandet werden! Aber ich wusste, dass das jetzt nicht ging. Zwei Tage noch ... Dann hätten wir es geschafft.
"K - klar.", stotteete ich und hob meinen Arm ein wenig an, was mich aufzischen ließ. Lieber nicht bewegen ...
"Das mit unserem ersten Problem tut mir furchtbar leid."
Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen und mein fragender Blick traf seinen.
"Ja, dass ich dich zusammengeschlagen habe ..."
Schuldbewusst sah er auf den Boden, ich lächelte und hob sein Kinn ein wenig an. Meine Lipen waren aufgesprungen und meine Haare waren weiß, wie die der anderen auch.
Aber sie mussten lange nicht so viel ertragen wie ich und das zerrte an meinen Nerven. Kurz vor Ende wollte ich aufgeben. Dumm, oder? Aber ich konnte nicht mehr."Naja, auf jeden Fall muss ich dir was sagen ..."
Abwartend sah ich ihn an. Seine blauen Augen waren vor Unsicherheit getränkt und seine Lippen zusammengepresst.
"Ichliebedich!"
Ich schmunzelte.
"U - und jetzt l - langsam?"
Ein kleines Lachen entkam seinem Mund und er legte eine Hand an meine Wange.
"Ich liebe dich."
Und in seinen Worten lag so viel Aufrichtigkeit, so viel Liebe, dass es mir warm um's Herz wurde.
"Ich dich auch."
Und das sagte ich nicht nur so, denn es stimmte. Ich hatte mich in ihn verliebt. In den Jungen, der mich zusammengeschlagen hatte. In den Jungen, der mir nur Gutes wollte und der eine ganz andere Seite hatte, eine sensible.
Seine Augen weiteten sich und leicht beugte ich mich vor. Sachte berührten sich unsere Luippen und ein Kribbeln durchlief meinen Körper. Es war so, als wäre es das Richtige. Als wäre er der Richtige. Und nicht Luke."Uhh! Sucht euch ein Zimmer!", ertönte plötzlich die Stimme von Luke, welcher den Raum betreten hatte und dreckig grinste, doch in seinen Augen konnte ich die Enttäuschung sehen.
Louis wandte sich von mir ab und wartete, bis Luke unsere alten Wärmeflaschen entfernt hatte und wieder aus dem Raum verschwand."Du magst ihn, oder?"
Lou's Blick war traurig und ich sah ihn liebevoll an.
"Niemals so sehr wie dich."
Sein Lächeln war wieder da und er kam mir näher.
"Ich liebe dich auch."
Dass wir damit die Ansage des Mannes verpasst und das Wasser vergessen hatten, war uns in dem Moment relativ egal, nur der andere zählte.
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Frozen Hearts
FanfictionEin Projekt. Fünf Opfer. Zwei Wochen. Ein Raum. Eine Skala von -10°C bis -110°C. Ein Türsteher. Ein Computer. Ein Herz, das aufhört zu schlagen. Frozen. ©Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte liegen bei der Autorin.