41. Begegnung im Licht

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Helligkeit.
Extreme Helligkeit.

Etwas anderes konnte ich nicht wahrnehmen.

Mein metaphysisches Dasein zuckte, dass ich gerade eine Form angenommen hatte, die mir bis dato unbekannt war, schien ich zu realisieren.
Ich fühlte mich so frei und so leicht, wie eine Wolke aus purem Licht.

„Sigyn Iwaldidottìr"

Instinktiv richtete ich mich nach der Stimme, langsam erkannte ich meinen Körper unter mir, meine Beine, die mich über einen undefinierbaren Untergrund trugen, es kam mich so vor, als wäre ich schwerelos durch Wasser fliegen.

„Du solltest noch nicht hier sein", erklang diese Stimme wieder, sie war so laut und doch leise, erschütterte mein Verständnis des Klangbildes.

„Hallo?", fragte ich in den weißen Dunst hinein, als vor mir eine Art Phantom Gestalt annahm, groß, dunkel, göttlich.

„Hab keine Angst"

Ich hatte keine Angst.
‚Angst' schien in dieser Sphäre nicht mehr von Bedeutung zu sein.

„Wer ist da?", fragte ich weiter, ging auf die Gestalt zu, ich erkannte nichts, es war viel zu verschwommen und neblig.

Als ob an diesem Punkt die Realität auseinander breche.

„Man nennt Urd", sprach die Stimme, als ich auf einmal eine weibliche Form vor mir erblicken konnte, „die erste der drei Schicksalsgöttinnen"

Dass die Welt nun so, wie ich die kannte, zersplitterte, machte angesichts dieser Tatsache nun Sinn.

Vor mir stand eine der Norns.

Und ich konnte es mit jeder Faser meine Selbst wahrnehmen, spüren.

Sie war in einen weißen Schleier gehüllt, der wie aus purem Licht um sie tanzte, beinahe selbst am Leben sein würde.

„Ist das ein Traum?", fragte ich, das Gesicht Urds blieb mir verborgen; wahrscheinlich würde es mich beim puren Anblick in Flammen aufgehen lassen.

„Oh, wäre dies denn wichtig?", erwiderte sie, ihre Stimme ließ einen Schauer nach dem anderen über mich einbrechen; ihre Macht war gewaltig. „Traum, Gedanke, Realität... letztendlich ist doch alles das selbe, nicht wahr?"

„Heißt das, ich bin tot?", erkundigte ich mich nüchtern, es schien mir nichts auszumachen.
„Nein", vernahm ich ihren enormen Klang, die allein schien darüber zu entscheiden, was geschehen würde. „Deine Zeit ist noch nicht gekommen"

„Bin ich also eine Gottheit? Bin ich nun nicht mehr sterblich?", fragte ich, als sei es ein Leichtes.

„Deine Sterblichkeit ist nicht aufgehoben", sprach sie, die Materie um mich herum vibrierte. „Du musst dich erst beweisen"

„In wie fern?"

„Meine Schwestern und ich haben dir eine Bestimmung zugesprochen, der du erst gerecht werden musst", antwortete sie mir.

„Welche?", hauchte ich, durch meinen Körper rauschten einzelne Stromschläge.

„Sigyn, Göttin der Treue. Diesen Titel sollst du dir verdienen"

Bei ihren Worten machte sich ein besonderes Gefühl un mir breit.

„Wie?", fragte ich unwissend, blickte in den Schleier der Gottheit, hoffend etwas von meinem them Gesicht zu erkennen.
„Du wirst es herausfinden. Nun werde ich dich wieder in deine Realität entlassen", erwiderte sie, schnell ergriff ich wieder das Wort, als ich merkte, wie sich die Welt um mich herum bereits bewegte.

Deadly Desire - LOKIxSIGYN fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt