Bonus: Erstes Familientreffen

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Kleine, sanfte Küsse, welche im Sekundentakt auf meiner Wange verteilt werden, lassen mich nach und nach aus meinem Schlaf erwachen. Mit einem leisen Seufzen drehe ich mich in Landos Armen herum und kuschele mich näher gegen seine Brust, noch nicht bereit vollständig unter die lebenden zu kommen.

„Guten Morgen." Murmelt Lando, die Stimme noch ganz rau vom Schlaf, was mich darauf schließen lässt das er selbst noch nicht lange wach ist. „Morgen." Erwidere ich seinen Gruß, bin aber noch immer nicht gewillt meine Augen zu öffnen.

„Fiona?" Fragt Lando dann nach ein paar Minuten der Stille, offensichtlich unsicher, ob ich noch wach bin, oder direkt wieder im Land der Träume verschwunden bin. „Mhh?" Ist meine Antwort, kein ganzes Wort, aber es zeigt ihm das ich nicht eingeschlafen bin, sondern ihm durchaus zuhöre.

„Kommst du heute mit zu meiner Familie?"

Statt weiter im Halbschlaf mit Lando zu kuscheln, bin ich jetzt hellwach. Der Herzschlag pocht schneller in meiner Brust und ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Lando und ich sind jetzt schon eine ganze Weile lang zusammen und irgendwie haben wir nie die Zeit gefunden seiner Familie einen Besuch abzustatten. Ein wenig macht mir dieses bevorstehende Ereignis Angst, auch wenn ich tief in mir drin weiß, dass ich mir keine Sorgen machen muss.

„Du musst nicht, wenn du nicht möchtest." Rudert Lando zurück als er merkt das ich nicht auf seine Frage antworte. Er würde mich offensichtlich nicht dazu zwingen diesen Schritt zu gehen und dennoch wäre es so langsam mal Zeit dazu, oder?

„Ich..." Versuche ich ihm also zu antworten, aber es kommen keine weiteren Wörter über meine Lippen. Es ist wie, als ob sie in meiner Kehle stecken bleiben oder gar nicht erst in meinem Kopf geformt werden können. Dabei möchte ich ihm eigentlich gerne antworten.

„Es ist nur ein Nachmittag, wir essen ein bisschen Kuchen und können dann auch direkt wieder verschwinden. Meine Mama liegt mir in den Ohren das sie dich endlich kennenlernen möchte." Erklärt Lando mir und versucht mir zu klarzumachen das dieser Nachmittag wirklich nichts Schlimmes ist und wir nicht gezwungen sind endlose Stunden bei seinen Eltern zu verbringen. Das ist mir bewusst, dennoch brauche ich noch einen Moment, um den Wirrwarr in meinem Kopf zu ordnen.

Die letzten Wochen waren vollgepackt mit Lernen und da meine Schreibhand sich noch immer in einem hübschen Gips befindet, ging alles langsamer voran als ich das gerne gehabt hätte. Mit dem Training habe ich langsam wieder angefangen, sobald die Gehirnerschütterung besser war, denn ich brauche das Tanzen als Ausgleich von der Schule. Dazwischen war einfach keine Zeit für einen Abstecher bei Landos Familie.

„Wie gesagt, du musst nicht mitkommen, aber sie würde sich freuen und..." sprudeln die Worte aus Lando heraus, allerdings unterbreche ich ihn direkt, bevor mein kleiner Schub an Mut, den ich mir gerade mühevoll zusammengekratzt habe, wieder verschwindet.

„Lando, ich komme gerne mit." Perplex sieht mich Lando an und scheint im ersten Moment gar nicht zu glauben, dass ich das gerade gesagt habe. „Wirklich?" Fragt er also und sucht in meinem Gesicht nach einem Anzeichen dafür das ich gerade zumindest ein wenig geflunkert habe.

„Natürlich, es wird Zeit das ich deine Familie kennenlerne." Sage ich mit so viel Selbstbewusstsein wie ich kann. Lando lächelt breit und auch ich kann ein Lächeln nach einem Blick in sein Gesicht nicht unterdrücken.

Es ist nur ein Nachmittag, was soll schon schief gehen?

Der Tag vergeht um einiges schneller als erwartet und schon sitzen wir im Auto und sind auf dem Weg zu Landos Eltern. Unbemerkt von mir selbst beginnt mein Bein auf und ab zu wippen und meine freie Hand kratzt immer wieder über den Gips an meinem anderen Handgelenkt.

Learning to Love-Lando NorrisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt