Kapitel 31

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Wenn ich ehrlich mit mir war, hatte ich mich schon längst wegen der Verabredung mit Darian entschieden

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Wenn ich ehrlich mit mir war, hatte ich mich schon längst wegen der Verabredung mit Darian entschieden.

Es war sinnlos.

Je weniger ich darüber nachdenken wollte, desto häufiger erschien sein trauriges Gesicht vor meinem inneren Auge. Im Prinzip war es ein großer Leichtsinn, es überhaupt in Betracht zu ziehen. Ich wusste, dass ich auf Darian speziell reagierte. Zu keinem anderen Menschen hatte ich eine solch besondere Beziehung.

Doch, genau das war so gefährlich.

Anstatt mich mit Darian nachts in einer verlassenen Bibliothek zu treffen, sollte ich meine ganze Kraft in Yannik und meine Aufgabe stecken.

Im Übrigen ahnte ich, dass Yannik misstrauisch reagieren würde, wenn ich nachts aufstehen und in die Dunkelheit verschwinden würde.

Und doch... Darian. Ich musste ihn einfach treffen.

Längst hatte ich ihm verziehen. Es hatte bereits gereicht, mich mit diesem bereuenden Blick anzuschauen und der furchtbare Tag, an dem er mich angeschrien hatte, war vergessen. Es erfüllte mich mit Sorgen, dass ich Yannik, hätte er dasselbe getan, nicht im Ansatz so schnell verziehen hätte. Doch daran durfte ich nicht denken.

„Du möchtest jetzt noch einmal los?", schon lange hatte Yannik sich bettbereit gemacht, saß mit zusammengefalteten Händen im Bett und sah mich fragend an. Ich hatte mich daran gewöhnt, neben ihm zu schlafen und ihm stets so nahe zu sein. Und doch war es mir manchmal komisch zumute, dass wir häufig wie ein Ehepaar wirkten. Ebenso jetzt. Ich fühlte mich wie eine Ehefrau, die sich für etwas Verbotenes herausschlich.

„Ich bekomme gerade einfach sehr schlecht Luft und mir ist ein wenig schwindlig.", mogelte ich.

„Hast du deine Sauerstoffsättigung und deinen Blutdruck gemessen?", umgehend erschien wieder der Arzt vor mir. Ich verdrehte die Augen und winkte müde ab.

„Ich denke, dass mein Heilmittel jetzt frische Luft ist."

„In Ordnung. Aber zieh dich bitte warm an. Es ist kalt draußen."

Demonstrativ griff ich nach meiner Jacke, im Wissen, dass ich sie nicht brauchen würde. Ich streifte sie über meine Arbeitskleidung und ging eilig zum Ausgang der Wohnung.

„Ich bin bald wieder da.", rief ich noch, dann ließ ich die Wohnungstür ein bisschen zu hektisch ins Schloss fallen und eilte Richtung Bibliothek. Ich war ein wenig überrascht, wie eilig ich es hatte. Mit jedem Schritt, den ich tat, klopfte mein Herz ein bisschen schneller, sodass ich, als ich endlich vor der Bibliothek angekommen war, kurz durchatmen musste. Jetzt war mir tatsächlich ein wenig schwindelig. Noch einmal nahm ich tief Luft, dann öffnete ich vorsichtig die schwere Eingangstür. Sie knarzte ein wenig.

„Du bist gekommen.", ich konnte nicht ganz ausmachen, woher seine Stimme kam. Im Gang hatten zumindest noch einige Lichter gebrannt, hier war es nun stockfinster und meine Augen gewöhnten sich nur langsam an die allumgreifende Dunkelheit. Ich musste Darian jedoch nicht weiter suchen, denn auf einmal stand er direkt vor mir. Das Glänzen seiner Augen erkannte ich auch in tiefster Düsternis.

Just three WordsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt