Kapitel 47

14 3 0
                                    

Die Tage und Wochen, die auf diesen Tag folgten, waren eine Folter

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Die Tage und Wochen, die auf diesen Tag folgten, waren eine Folter. Jeder Mensch, der mir begegnete, schien glücklich oder aufgeregt zu sein. Wie oft heiratete denn auch ein Prinz?
Dazu noch so eine vortreffliche Partie!
Zu sehen, wie all die Menschen um mich herum so glücklich wirkten, war unerträglich. Mir ging es wirklich schlecht und keinem schien es aufzufallen.

Mit Ausnahme von Emilie vielleicht. Nachdem sie mitbekommen hatte, dass die Hochzeit doch stattfinden würde, ist sie in mein Zimmer gekommen. Sie war erleichtert. Ich merkte, dass sie sich unheimlich freute, auch wenn sie versuchte, es mir nicht ganz so offensichtlich zu präsentieren. Sie wollte mich trösten, wollte mir einreden, ich habe das Richtige getan. Als sie mich umarmen wollte, stieß ich sie von mir weg. Ich schrie ihr ins Gesicht, dass ich ihre Anwesenheit nicht ertragen könnte, dass mir schon ihr Anblick zu viel war.
Ich wollte kein Mitleid von der Person, die von mir aus eigensinnigen Gründen verlangt hatte, mein Glück aufzugeben. Ich wollte kein Mitleid von ihr, die nun so glücklich war und mit der Person, die sie liebte, zusammen sein konnte. Ebendas, was ich mir so schmerzlich wünschte.

Nachdem ich Emilie von mir weggestoßen hatte, versuchte Yannik zu schlichten. Wahrscheinlich hatte Emilie ihn todtraurig darum gebeten. Doch er musste schnell einsehen, dass er keine Chance hatte, zu meinem Gewissen vorzudringen. Er redete auf mich ein, erzählte mir, wie sehr Emilie unser „Disput" mitnahm, wie er es beschrieb. Mit ihm sprach ich ruhiger. Blieb jedoch weiter stur. Ich sagte ihm, dass ich ihm und Emilie viel Glück für die Zukunft wünschte aber nichts mehr mit ihnen zu tun haben wollte, dass ihre Glückseligkeit Gift für meinen Körper war. Letztendlich musste er meine Entscheidung akzeptieren.

Auch Blair hatte einmal versucht, mit mir ein Gespräch anzufangen. Ich verließ nicht häufig mein Zimmer. Verbrachte die meiste Zeit damit, in meinem himmlisch bequemen Bett zu liegen, an die Decke zu starren und Szenarien durchzugehen, wie ich am Ende doch mit Darian zusammenfinden könnte. Einmal, als ich mich doch dazu entschied, mein Zimmer zu verlassen, um mir im Schloss ein bisschen die Füße zu vertreten, stieß ich auf Blair. Sie bedankte sich bei mir mit Tränen in den Augen. Ich sah ihr an, wie unfassbar erleichtert sie war, dass Darian und sie nun doch heiraten würden. Ich konnte ihr nicht böse sein. Ich versuchte es wirklich. Doch ich konnte nicht.

Als sie sich dann von mir verabschiedete, sie hatte noch einen Termin, um ihr Hochzeitskleid anzuprobieren, wandte ich mich mit einer Bitte an sie.
Ich bat sie, mich in der Sitzordnung während der Trauung ganz nach hinten zu platzieren. Ich war mir sicher, dass Darian mich ganz vorne sitzen sehen wollte. Es war schon schlimm genug, dass er mich zwang, dieses Spektakel anzusehen, da musste ich nicht noch auf dem Präsentierteller sitzen.
Blair hatte verständnisvoll genickt. Sie meinte, es wäre schwer, Darian davon zu überzeugen, doch in dieser Hinsicht würde sie nicht nachgeben.

Und sie hielt ihr Wort.

Der große Tag war gekommen. Nicht nur die Hochzeit stand heute an, sondern damit verbunden auch die Ablauffrist meiner Aufgabe. Ein bisschen seltsam wurde mir schon, wenn ich daran dachte, dass ich meine Mutter wohl nie wieder sehen würde. Es war merkwürdig, dass ich die erste Fandea sein würde, die sich dazu entschloss, ein Mensch zu werden. Doch ich hatte kein Angst.

Just three WordsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt