Kapitel 7

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deine Sicht:

Okay y/n, du musst dich jetzt echt zusammenreißen! Versuch wenigstens stark zu klingen. Ganz nach dem Motto: "Fake it 'til you make it!"

Du:" M-meine Eltern starben bei einem Sch-schiffsunglück. *schnief* I-Ich war dabei. Seitdem plagen mich A-albträume.*schnief*"

Coach:"..."

Du:"J-jede Nacht." F*ck, meine Stimme hört sich verdammt zittrig an. Ich konnte keinen Satz ohne Stottern bilden. Seit wann stottere ich überhaupt? Sonst laufe ich ja auch rum und binde jedem zweiten auf die Nase, wie gut ich doch alleine zurechtkomme!

Stille.

Nicht diese unangenehme Stille, versteht mich nicht falsch, eher ein angenehmes Schweigen. Er weiß, dass ich eine Pause brauche.

Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter. Sie sagt mehr als tausend Worte.

Warte mal- weine ich schon wieder? Mann, y/n, dass kann doch nicht wahr sein! Er wird denken, dass ich eine komplette Heulsuse bin. Eine Niete. Dramaqueen. Mitleidsuchend. Erbärmlich.

Auf einen Schlag war mir die gesamte Situation sehr unangenehm. Ich fühlte mich beengt und gefangen, wie in einen Käfig gesperrt. Ich wollte einfach nur weg. Ich begann an meinen Nägeln herumzuspielen und merkte wie mein Herzschlag schneller wurde. Mein Blick flackerte hin und her, ähnlich einer Neonröhre, die nicht mehr ganz in Takt ist. Ein Schauer überkam mich und ich fing zu zittern an. Schüttelfrost. Meine Augen schienen über eine unendlich große Menge an Tränen zu verfügen. Egal wie sehr ich es wollte, sie würden nicht aufhören, über meine Wangen zu kullern, als sei es ein Wettrennen.

Ich nahm nur noch verschwommene Umrisse wahr und merkte, wie ich in eine Umarmung gezogen wurde. Eine lange Umarmung. Mir wurde Augenblicklich warm ums Herz und ich fühlte mich befreit, als würde mir jemand eine schwere Last abnehmen.

Coach:"Ich bin für dich da, nun bist du nicht mehr allein und wirst es auch nie wieder sein. "

Ich nickte nur. Ich war zu überwältigt, um Laute von mir zu geben. Zum ersten Mal nach dem Verlust meiner Eltern bekam ich eine Art von Zuneigung zu spüren. Das Gefühl war unbeschreiblich schön.

Coach:"Ach und tu mir den Gefallen und nenn mich doch Keishin, wenns dir nichts ausmacht."

Ich ließ es mit der Antwort bleiben, da er sowieso keine von mir erwartete. Wofür ich ihm sehr dankbar war. Hoffentlich kann ich mich eines Tages für all das bei ihm revanchieren.

Coach Ukai's Sicht:

Ich war vollkommen überfordert mit der Situation. Als sie zu weinen und zu zittern begonnen hat, wusste ich nicht, wie ich mit ihr umzugehen habe. Immerhin bin ich doch sowas wie ein Lehrer für sie, da wäre näherer Körperkontakt unangebracht. Aber einfach nur daneben zu sitzen, wie ein Trottel, und ihr dabei zuzusehen, wie sie sich ihre Seele aus dem Leibe weint, wäre auch keine Option. Außerdem tut es mir überraschenderweise selbst weh, sie so zu sehen.

Ich denke es wäre noch okay, würde ich meine Hand auf ihre Schulter legen. Vielleicht beruhigt sie das etwas. Tatsächlich. Es scheint ihr zu helfen! Keishin, du bist ein GOTT!

Auf einmal spürte ich wie meine Hand zu zittern begann und ich merkte, dass ich ihren Zustand anscheinend nochmal verschlechtert habe. F*ck! F*ck! F*ck!

Ich sah nur mehr einen Ausweg, mein letztes Ass im Ärmel, die Umarmung. 

Diesmal hat es funktioniert! Sie hat endgültig aufgehört zu weinen. Ich war noch nie so glücklich, jemanden erfolgreich getröstet zu haben. Wir verharrten noch eine Weile in dieser Position, bis ich ihr in meinem Glücksrausch das >du< anbot. Was habe ich mir denn dabei gedacht? 

Y/n:"Danke, Keishin. Für alles"

Cigarette Daydream / Coach Ukai x Reader;)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt