Kapitel 7

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Er wollte Krieg? Dann kriegt er Krieg!

»Keine Ahnung wie oft ich dir jetzt das noch erklären soll, aber wir haben keine Kaffeebohnen. Für fast alle Getränke, die das Wort Kaffee enthalten, braucht man Kaffeebohnen. Und da diese bereits aus sind, kann ich jetzt auch nichts mehr tun.«, fährt er mich an.

Der alte Mann am Nachbartisch hat sein Buch bereits in einer Windeseile beendet, es eingepackt und ist aus wortwörtlich dem Laden geflüchtet. Das werde ich gleich wohl auch tun.

Ich werde jedoch nicht aus dem Grund flüchten, dass mir eine Streiterei, die in dem gleichen Raum in dem ich zuvor noch seelenruhig meinen Kaffee geschlürft habe, so dermaßen den letzten Nerv raubt, sodass ich meine sieben Sachen schnell zusammenpacke, nur halb in meine Jacke schlüpfe und anschließend den Laden verlasse, mit dem Gedanken dass jede Sekunde, die ich nicht in diesem Affenzirkus verbringen muss, zählt -In den nächsten Wochen würde ich sicherlich einen großen Bogen um das Geschäft machen.

Sondern aus dem Grund, dass ich diejenige bin, die für diese Streiterei verantwortlich ist. Ich würde meine Sachen, wie oben schon beschrieben, zusammenpacken und mich freiwillig in dieses Miesepeterwetter, das meine Stimmung perfekt beschreibt, begeben.

Aber zuerst müsste ich noch einen grandiosen Abgang vorlegen, um nicht als Feige zu gelten. Dafür müsste ich aber irgendwie an der ein Meter neunzig großen Blockade vor mir vorbeikommen, die förmlich auf den Moment wartet, in dem sie mir die ganze Spucke und den Hass, der sich in ihrem Mund sammelt, ins Gesicht spucken darf.

Die Blockade die zufällig ein junger Mann in meinem Alter ist und dazu noch ziemlich gut aussieht. Leider, aber sein Aussehen kann nicht eine Zicke, die sich in seinem männlichen Körper breitgemacht hat, wiedergutmachen.

»Anscheinend sind ihre grauen Zellen wohl auch nicht mehr die neusten, nicht wahr? Warum, fragen sie sich wohl.«, weise ich ihn zurecht.

Er erwidert nichts.

Er schaut mich nur wütend mit einem Hauch von Skepsis und Abwertung an.

Ich warte den Moment ab in dem er Luft holt, sein Mundwerk erneut auf mich richtet und beginnen möchte, mich mit tausenden Sachen zu konfrontieren.

Passgenau warte ich den Moment ab, ziehe ihm aber ein Strich durch die Rechnung, indem ich ihn unterbreche.

Ja.

Ganz dreist und einfach.

Ich unterbreche ihn.

So wie er es zuvor einige Male bei mir gemacht hat.

»Haben sie nicht mal daran gedacht, dass dieser Koffeshop ein Lager besitzt. Ein Lager in dem es fast alles gibt? Ohhhh.. wollen sie mir jetzt verklickern, dass ihr kein Lager habt? Cool. Nur irgendwoher muss man die Zutaten ja bekommen. Sei es der letzte Zutatenshop, keine Ahnung wo.«

»Naja, wenn sie auf abgestandende Kaffeebohnen, die bereits das Ablaufdatum erreicht haben, stehen, dann kann ich ja mal nachschauen.«, meint er und zwinkert mir provozierend zu.

Ich glaube, dass ihr bereits bemerkt habt, dass ich ohne einen Kaffee am Morgen ein anderer Mensch bin.

Ein ziemlich anderer Mensch.

Ein Mensch, der ziemlich leicht auf die Palme gebracht werden kann. Und wenn er das ist, dann ist er so richtig wütend, wenn ihr wisst was ich meine. Keine Ahnung ob man mich dann überhaupt noch als Mensch sehen kann. Monster würde es auch gut beschreiben.

Ein nach Kaffee süchtiges Monster.

Ja genau, das bin ich und ich gebe es auch noch völlig offen zu.

Kurze Zeit später kommt er mit einer befüllten Tasse Kaffee angedacktelt und stellt sie vor mir auf dem spiegelnden Kaffeetisch ab. Um noch einmal eins draufzulegen, pustet er über den Kaffee, damit mir noch einmal richtig bewusst wird, dass er die Kaffeebohnen in der letzten Ecke gefunden hat, wo sich auch Spinnen mit dem ganzen Staub so richtig heimisch fühlen.

Wahrscheinlich hat er extra beim Pusten noch ein paar Spucketropfen in meinen Kaffee hineingleiten lassen, denke ich mir. Wenn er das nicht schon bei der Zubereitung des Kaffees getan hat.

»Miss, wie von ihnen gewünscht, ihr Kaffee.«

Seine Augen fixieren mich und warten auf den Moment, in dem ich einen Schluck nehmen werde und nach seinen Hoffnungen, mein Gesicht vor lauter Ekel vor diesem Kaffee verziehen werde.

Na gut, soll er ihn eben bekommen.

Langsam greife ich nach dem Henkel der Kaffeetasse und führe die heiße Tasse zu meinem Mund.

»Wenn ich Glück habe, erwische ich sogar kein Spinnenbein.«, spreche ich noch, bevor ich einen großen Schluck in mich aufnehme.

Wie das Gesicht dieses unhöflichen Kellners verrät, kann er es kaum erwarten, wie ich röchelnd und um Vergebung bittend auf dem Boden liege und mir die Seele aus dem Leib kotze. Jedoch schmeckt dieser Kaffee nicht so, sodass ich das dringende Gefühl verspüre, meinen ganzen Mageninhalt auf dem Teppich ausleeren zu müssen. Größtenteils schmeckt dieses Getränk, nennen wir es mal, halbwegs nach Kaffee. Der andere Teil hat einen undefinierbaren Geschmack. Er fühlt sich etwas pelzig auf der Zunge an und man schmeckt auch deutlich die Abgestandenheit dieses Kaffees, aber er ist erträglich.

Er ist erträglich, sodass man ihn jetzt nicht sofort ausspucken muss. Manche Leute würden vielleicht das Gesicht verziehen, aber ich habe schon schlechtere Kaffees getrunken.

Das wäre zum Beispiel der, den ich mit meinem ehemaligen besten Freund in der Toskana an einem Frühstücksstrand-Stand getrunken habe. Ich glaube ich muss nicht erwähnen, dass uns der Koch noch eine Fleischbeilage aka tote Insekten in den Kaffee beilegte. Als ich damals unbekümmert die Hälte des Kaffees schon bereits ausgetrunken hatte, habe ich erst einmal diese Mitbewohner meines Kaffees bemerkt. In den nächsten Tagen konnte ich keiner weiteren Strandbude mein Vertrauen anvertrauen und wagte erst einen Schluck der braunen Flüssigkeit, wenn ich bereits hundert Mal den Kaffee bis aufs kleinste Detail abgecheckt hatte. Meistens war er dann bereits auch schon kalt. Aber das war es mir danach auch wert. Übrigens bin ich seit diesem Urlaub, nie wieder in der Toskana gewesen.



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Es tut mir leid, dass so lange nichts mehr kam. Keine Ahnung, ich mag dieses Buch einfach nicht. Es ist so ungeplant. Ich habe es Anfangs einfach für diese #JustWriteIt Challenge geschrieben. Aber dann habe ich es zeitlich einfach nicht geschafft, 10 Tausend Wörter in 30 Tagen zu schreiben, da ich erst nach einem halben vergangenen Monat angefangen zu schreiben habe.

Keine Ahnung. Sörryyy

Aber die wenigsten lesen dieses Buch, alsooooooooo :D


Do you remember me?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt