Chapter 1

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!Jungwon POV!

Ich stockte bei der Ansicht des riesigen Schlosses, das nach einer stundenlangen Fahrt vor meinen Füßen lag. Ein riesiges Gebäude, welches ich noch nie zuvor in so einer Schönheit gesehen hatte. Weiß und gold war eine wahrhaftig schöne Kombination, vorallem an den breiten Säulen vor dem Schloss.

Da bekam ich fast schon das Gefühl, dass ich für meinen Aufenthalt bezahlen sollte.
Der Preis für das geringe Geld und ein Schlafzimmer in diesem Schloss war meine Anwesenheit als Putzhilfe und Diener, worüber ich in diesem Moment aber gar nicht nachgedacht hatte. Zu sehr wollte ich wissen, wie es sich anfühlte, im Luxus zu leben.
Ich sah nach links zu meinen Freunden Jake und Sunoo, die genauso fasziniert zu sein schienen wie ich.
"Wir werden hier arbeiten? Wirklich?", fragte Sunoo rhetorisch, sodass es fast schon so wirkte, als würden wir unseren Job genießen.

Leider war das zumindest bei unserem alten Arbeitsplatz, bei welchem ich die beiden kennengelernt habe, nicht so, weshalb unsere Hoffnungen wohl zu sehr in die Höhe stiegen.

"Das hier scheint die richtige Adresse zu sein. Also dann, macht's gut!", rief der ältere, großzügige Mann, der uns hier hergebracht hatte.

Nach einer kurzen Verabschiedung stolperten wir schon in die Richtung des riesigen Eingangs. Der Weg führte uns zu einer weißen Treppe, die ich befürchtete ausversehen zu beschmutzen, nur um sie nachher wieder reinigen zu müssen.

"Wow, so eine Statue hätte ich auch gerne in einem eigenen Garten.", staunte Jake, als er den großen Garten mit einigen detaillierten Statuen betrachtete.
Ich konnte darauf nur lachen.
"Ein Garten? Dazu brauchst du doch erstmal ein Zuhause- Viel Glück beim Suchen."

"Ja ja ich weiß, aber Wunschdenken ist nicht immer verwerflich, oder?"
Jake boxte mich leicht in die Seite.
Beleidigt streckte ich ihm die Zunge entgegen, doch wurde kurz darauf auch schon von Sunoo in meinen Spielereien unterbrochen, der eifrig auf das große Tor zeigte.
"Was ist denn los, Sunoo?", fragte Jake verwirrt.
Bevor dieser jedoch eine Antwort bekommen konnte, hatte er schon selbst gesehen, was passiert war.
Das riesige, weiße Tor fing nämlich an sich zu öffnen und gab uns zwei schlichte und dennoch angsteinflößende Gestalten zu sehen.
Ich dachte mir, dass das wohl die Wachen dieses Ortes sein müssten.

Der kleinere von den Beiden fing auch schon sofort an uns Anweisungen zu geben, was meine Vermutung bestätigte.
"Hier entlang bitte. Der König erwartet euch schon."

Für einen kurzen Moment tauschte ich Blicke mit meinen Freunden aus. Wir alle zögerten zwar etwas, traten aber dann doch mutwillig hinter den Wachen in das prachtvolle Gebäude ein.

Für ungefähr fünf Minuten mussten wir laufen, wobei kein Wort gesprochen wurde, was ziemlich untypisch für meine Freunde war. Die Stille war unangenehm, obwohl ich diese normalerweise mochte.

Mein Herz pochte. Ich hatte keine Ahnung, wie ich mich wohl verhalten sollte, also kaute ich nervös auf meiner Unterlippe, während ich das Schloss musterte.
Die Möbel waren groß und zeigten Blumenmuster auf. Die realistischen Gemälde, die auf den Zentimeter genau gerade an den weißen Wänden hingen, waren das, was mir am meisten in Erinnerung blieb.
Auch Sunoo und Jake konnten die Begeisterung in ihren Gesichtern kaum verstecken.

Wir hielten an vor einem riesigen, dunkelblauen Vorhang.
Der Wächter, der uns auf dem Weg begleitet hatte, schob diesen mit etwas Schwung zur anderen Seite, als hätte er dies jeden Tag gemacht.

Meine Augen weiteten sich bei dem, was sich dahinter versteckte.
Dort waren sie also: der König und die Königin, wie sie glamourös auf ihren weißen Pelzsesseln saßen und uns starr anblickten, als wir den riesigen Raum betraten, der von der Sonne durchdrungen war.

FEVER :  j a y w o nWo Geschichten leben. Entdecke jetzt