Chapter 10

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"Sunghoon, Jay, ich möchte euch heute nicht mehr sehen."

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"Wie- Nur, weil ich dich damit konfrontiere?", wurde Sunghoons Stimme lauter.

Der König schüttelte nur mit dem Kopf und lehnte diesen nach Hinten.

"Habe ich mich nicht klar ausgedrückt? Ich. Möchte. Euch. Heute. Nicht. Mehr. Sehen. Also verschwindet in euren Zimmern und denkt über eure Ungezogenheit nach, bevor ich härtere Maßnahmen ergreifen muss!", betonte er jedes Wort mit seiner tiefen Stimme, die mir Angst machte.
Ich war aufgebracht gewesen, da ich ihn noch nie so erlebt hatte.
Sunghoon und Ni-ki schienen davon leider auch betroffen zu sein und gaben mir alarmierende, ängstliche Blicke, die so etwas wie 'Was sollen wir jetzt tun' ausstrahlten.
Immerhin waren meine Brüder an meiner Seite, dachte ich, weshalb ich ihnen nun auch helfen und meine Dankbarkeit zurückgeben wollte.

"Vater, ich...", mischte ich mich ein, bevor wir aufstehen konnten, "Da ich schuldig bin, würde ich etwas dazu sagen... ich weiß, dass ich in letzter Zeit etwas verloren war- Aber ich werde mich anstrengen, wenn du mir noch eine Chance gibst!"
Ich biss mir auf die Unterlippe und wartete auf eine Antwort.

"Ist das so?"

So schnell verzeiht er mir nicht.

Mir war bewusst gewesen, dass ich schuldig war. Mir war auch klar gewesen, dass ich eine Enttäuschung geworden war-
Und dennoch musste ich mich dazu überwinden, mich bei meinem schrecklichen Vater zu entschuldigen.

"Ja, und es tut mir auch Leid, dass ich durch meine Impulsivität der Grund für deine Sorgen bin. Doch... ich wünsche mir auch, dass du nicht wütend auf Sunghoon wirst. Die Situation ist nur wegen mir so.", meinte ich und wurde im Satz immer leiser, als ich jene Emotion im Gesichtsausdruck des Königs versuchte zu deuten.
Ich schwankte zwischen Verwirrung und Empörung, doch genau erkennen konnte ich dies nicht und wartete angespannt auf seine Auskunft.

Die Stille wurde immer lauter.
Sunghoon sagte nichts mehr, die Königin sagte nichts und Ni-ki stocherte nur in seinem Gericht, das bereits kalt geworden war.
Ich starrte jedoch auf den König.
Mit verschränkten Fingern auf dem Tisch schien er in Gedanken vertieft zu sein.

"Hm... Das könnte ich mir vorstellen.
Eine Chance für euch beide. Doch ich warne euch...", sagte er schließlich und ließ somit die Anspannung in mir fallen.
"Danke.", antworteten Sunghoon und ich darauf im Einklang.

"Ich bin satt.", sagte Ni-ki plötzlich, stand auf, und ging auf die Tür zu.
Bevor jemand auch nur ein Wort sagen konnte, war er auch schon im Gang verschwunden.
Sunghoon und ich tauschten Blicke aus.

Ni-ki...?

Einfach aus dem Raum zu stürmen war gar nicht seine Art gewesen, weshalb er sich bestimmt nicht gut fühlen musste.
Besorgt baten Sunghoon und meine Blicke um Einverständnis unserer Eltern.
"Na schön. Geht nur.", seufzte unsere Mutter und ließ uns gehen.

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"Er ist bestimmt noch nicht weit gekommen.", meinte mein kleinerer Bruder und sah sich suchend in den Räumen neben den Gängen um.
"Das denke ich auch, denn so schnell kann er nicht rennen."

"Denkst du, es geht ihm gut?", fragte er mich darauf.
"Ich nehme an, dass dem nicht so der Fall ist... Das hat er noch nie getan."
Weggetreten schaute ich auf den roten Teppichboden, der sich durch den Gang zog.
Ich fühlte mich schuldig, für was auch immer gerade los war. Ich konnte es selbst noch nicht einmal begreifen.

"Hey, Jay."

Abgelenkt durch Sunghoon, der plötzlich auf der Stelle stehen blieb, hebte ich meinen Kopf wieder an und sah ihn erwartungsvoll an.

"Ich weiß, dass du dich schuldig fühlst. So ist es doch, nicht?"
"Ich meine..."
"Du fühlst dich schuldig, weil ich Ärger bekommen habe. Ich merke das."

Es schnürte mir die Kehle zu, ihn das sagen zu hören.

Ich war zu überwältigt gewesen, um einen Ton aus mir heraus zu bekommen.
"Jay, es ist nicht deine Schuld. Ich habe mich selbst dazu entschieden, unserem Vater meine Meinung zu sagen. Ich weiß zwar nicht, warum er in letzter Zeit so ist, doch..."

"Ich weiß nicht so Recht,", widersprach ich ihm mit glasigen Augen, "denn leider habe ich euch noch etwas gar nicht erzählt. Zwei Dinge, um ehrlich zu sein. Es tut mir wirklich-"

Sunghoons plötzliche Wärme ließ mich wohlfühlen. Er hatte die Arme fest um mich geschlungen und lag seinen Kopf auf meiner Schulter ab.

"Beruhige dich doch endlich, Idiot. Du fängst ja fast wieder an zu weinen.", lachte er.
"Du musst uns nicht alles gleich erzählen, wenn dir nicht danach ist, ja? Auch wenn ich mich natürlich geschmeichelt fühlen würde..."

Ich musste zugeben, dass sich meine Laune dramatisch verändert hatte- und das zum Positiven.

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Kurzes Kapitel, da ich leider sehr viele Arbeiten im Moment schreiben muss-

UND OMG: DIE WEBTOONS UND STORIES VON HYBE

ich habe so viele theorien zu dark moon...

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