FEVER : j a y w o n

Chapter 13

!POV:Jungwon!

Ich kauerte auf dem Boden einer leeren Kammer, nachdem ich mit der Arbeit fertig war.
An diesem Tag hatte ich mich besonders gesputet, um rechtzeitig fertig zu werden.
Mit den Knien wackelte ich, sah nervös auf die Wanduhr und nahm einen tiefen Atemzug.

20:51 Uhr
Noch neun Minuten.

Mir war nicht sehr wohl.
Ich zählte die Sekunden, fuhr mir mit den Händen durch meine zerzausten Haare und raffte mich auf.
Meine Gedanken rasten um die Wette, die Nervosität stieg an. Ich konnte nicht wahrhaben, dass ich nun kurz davor stand, Jay wieder zu sehen.

Meine Wangen brennen...

Mit einem letzten, flüchtigen Blick in den Spiegel verließ ich schließlich die Kammer, während ich mir meine kühle Hand ins Gesicht drückte.
Doch ehe ich einige Schritte gelaufen war, hielt ich schon wieder an.

Ist das wirklich eine gute Idee?

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!POV:Jay!

Im Hofgarten angekommen sah ich mich zuerst um.
Ich fragte mich, wo sich Jungwon wohl aufhalten würde und ging ein kleines Stückchen umher, sah nach, ob jemand im Saal durch das Glas zu sehen war und suchte mir einen schattigen Ort aus, an welchem uns keiner sehen würde.
Nach mehreren, langen Minuten war Jungwon jedoch immer noch nicht in Sicht, was mir Sorgen bereitete.
Ich befürchtete, dass er nicht auftauchen würde und lief nervös im Kreis, um mich etwas von der abendlichen Kälte abzulenken.

-

Mit großem Bedauern musste ich mir nach einer noch längeren Weile, in welcher ich sehnsuchtsvoll auf ihn wartete, wohl oder übel eingestehen, dass er nicht auftauchen würde.
Ich hatte mir eigentlich zuvor geschworen, dass ich nicht enttäuscht werden würde, falls dies passieren sollte, jedoch konnte ich diese bittere Emotion nicht ignorieren, die sich in mir ausbreitete.
Ich seufzte und sah auf den Boden.
Was genau erhoffte ich mir denn überhaupt?
Es würde sich doch rein gar nichts ändern...

Ich nahm also langsam Schritt auf und schlenderte betrübt zurück über die Wiese, bis ich ein leises Rascheln, kombiniert mit Schritten, hörte und hielt inne.
Meine Gedanken wanderten sofort zu meinem Diener.
Ich musste ihm schon oft genug klarstellen, dass ich mich nicht über seine unangekündigten Besuche freute, und jetzt verfolgte er mich sogar wieder bis nach draußen?
"Hach..."
Doch sobald ich mich umsah, um mir zu versichern, dass dies hoffentlich bloß ein wildes Tier war, entdeckte ich stattdessen zwei runde, braune Augen, die hinter den Blättern eines Busches hervorstachen.
Schnell verschwanden diese wieder aus meiner Sicht, doch es war zu spät gewesen, denn ich hatte ihn bereits erwischt.

"Jungwon?"

Ich ging auf sein Versteck zu und sah nach unten. Ein Lächeln schlich sich sofort auf meine Lippen.

"Jungwon-"

Er sprach kein Wort.

"Alles in Ordnung. Du brauchst dich nicht verstecken.", entgegnete ich ihm, sobald er zu mir aufsah.

Ich musterte ihn rasch von Kopf bis Fuß, bis mein Blick an seinem Gesicht kleben blieb.
Auch er schien mich kurz angesehen zu haben, doch sobald unsere Blicke sich trafen, wandte er seine Augen schnell wieder von mir ab. In einer etwas peinlich berührten Atmosphäre verweilten wir einige Sekunden, bis ich diese brach.

"Ich bin froh, dass du gekommen bist, Jungwon.", sagte ich, ohne meine Freude verbergen zu können und lächelte so breit wie es nur ging.

"Wirklich?", murmelte er durch den Stoff seines Oberteils, in welchem er sein Gesicht verbarg, und blinzelte mich erwartungsvoll an.