„Ich hatte sie verloren."
Y/N's Sicht:
Was war das nur für ein Gefühl? Ich spürte ein unaufhaltsames Stechen in meiner Brust. Denki's Worte hallten in meinem Kopf wieder und trieben mir erneut Tränen in die Augen.
Es tat weh.
Ich wollte einfach nicht glauben, dass das für ihn alles nur ein Spiel gewesen sein soll.
Er war so nett und zuvorkommend, witzig und rücksichtsvoll zu mir.
Ich verstand die Welt nicht mehr. Doch noch weniger wollte ich wahrhaben, warum die ganze Situation mich so sehr verletzte.Ich lief in Richtung meines Wohnhauses. An unserer Haustür angekommen, fiel mir ein, dass ich ja noch zu Eijiro wollte.
Sollte ich da heut wirklich noch auftauchen? Am liebsten würde ich mich einfach nur in meinem Bett verkriechen.Ich holte mein Handy aus meiner Tasche. Schnell war eine Nachricht an Eijiro getippt, in welcher ich ihm eine banale Lüge auftischte. Zügig ging ich das Treppenhaus hinauf und verkroch mich in meinem Zimmer.
Ich wollte an nichts denken. Weder an Eijirou, noch an Sero oder sonst was. Und erst recht nicht, wollte ich auch nur einen Gedanken an Denki verschwenden.
Ich legte mich ins Bett und zog mir die Decke über den Kopf. Es dauerte nicht lange bis ich einschlief.~ kurze Zeit später ~
Es war bereits dunkel, als ich aus meinem Nachmittagsschlaf erwachte. Mein Blick ging langsam durch den Raum und ich konnte eine kleine Lichtquelle nicht weit von mir ausmachen.
Es war Eijiro, der an meinem PC saß und versuchte vorsichtig auf der Tastatur etwas zu tippen. Ich drehte mich auf die Seite und kuschelte mich noch ein wenig in meine Decke. Einige Augenblicke beobachtete ich ihn, wie er weiterhin versuchte den PC so leise wie möglich zu bedienen.
Eijiro schien meinen Blick zu spüren, denn plötzlich drehte er sich zu mir und setzte die Kopfhörer ab.
„Hey, hab ich dich geweckt", fragte er und kam zu mir ans Bett. Er setzte sich auf die Bettkante und strich mir sanft über den Kopf.
„Nein.. alles gut", antwortete ich ihm und mummelte mich weiter in meine Decke ein.
„Was machst du hier", fragte ich und schaute zu ihm rauf.
„Ich wollte nach dir sehen, denn du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dir abkaufe, dass du freiwillig mit deiner Mum shoppen gehst", er hielt sein Handy hoch, auf dem man meine Nachricht von vorhin erkennen konnte.
Die Ausrede schien nicht so gut durchdacht gewesen zu sein.
„Tut mir leid...", flüsterte ich kaum hörbar.„Y/N... was ist los? Erst erzählst du mir nichts von deinem Date mit Sero und obwohl vorhin noch alles in Ordnung zu sein schien, finde ich dich nun mit geschwollenen Augen hier im Bett wieder. Ist irgendwas nach der Schule passiert?"
Oh mein Gott, sah ich wirklich so schlimm aus? Ich griff nach meinem Handy, welches auf meinem Nachtschrank lag und schaute mein Spiegelbild in der Kamera an.
Ich sah wirklich total fertig aus. Meine Augen waren gerötet und ich war etwas blass. Wie sollte ich mich jetzt noch rausreden?„Es ist alles ok. Du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen", versuchte ich Eijiro zu besänftigen. Ich stand auf und streckte mich.
Eijiro griff nach meiner Hand und schaute mich an.
„Bitte rede mit mir Y/N... ich weiß, das ich mir keine Sorgen machen muss, aber ich merke dass etwas nicht stimmt. Du bist schon seit einiger Zeit immer mit den Gedanken woanders. Doch wie soll ich dir beistehen, wenn du nicht mit mir redest?"„Ich hab eventuell auch ein wenig Angst davor wie du reagierst", antwortete ich und wich seinem Blick aus.
„Was kann bitte so schlimm sein, dass du es mir nicht erzählen kannst?"
Ich entzog ihm meine Hand und lief unruhig im Zimmer auf und ab. Wie sollte ich ihm das am besten sagen? Meine Nervosität stieg an.
„Y/N! Raus damit!"
„Ich hab Denki geküsst!", platzte es aus mir heraus und ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
Kurze Stille trat ein. Ich schaute langsam in Eijiros Richtung und sah wie er sich mit einem leicht geschockten Blick auf mein Bett zurückfallen lies.„W-wie? Und wann? Freiwillig?", stotterte er vor sich hin und schaute zu mir.
Wie sollte ich meinem besten Freund erklären, dass ich den nach Hörensagen größten Aufreißer der Klasse so nah an mich ran gelassen habe und dieser Besagte nun meine Gefühlswelt komplett auf den Kopf stellte?Eijirou stand auf und kam zu mir. Er packte mich bei den Schultern.
„Hat er dich gegen deinen Willen geküsst? Ich mach ihn fertig diesen kleinen Bas-"
„Nein, stop!", ich befreite mich aus seinem festen Griff, „so war das garnicht."„Dann erklär es mir", bat mich Eijiro und atmete einmal tief durch. Selten erlebte ich ihn in solch einer Wut. Ich konnte mehr als deutlich erkennen, dass er sich sehr zurückhalten musste nicht direkt die Fassung zu verlieren.
Ich musste einfach reinen Tisch machen und erzählte Eijiro alles. Wir setzten uns auf mein Bett und ich begann zu erzählen.
Angefangen von der Sache nach dem Klassentreffen, über das Date mit Sero, bis hin zu dem Abend mit Denki. Ich erzählte ihm von meinem Versuch der Aussprache und dem nicht allzu glücklichen Ergebnis.
Mir liefen bei dem Gedanken an Denki's Worte erneut die Tränen. Eijiro nahm mich sofort in den Arm und versuchte mich zu trösten.„Es wird alles gut", flüsterte er mir leise zu.
„Danke, dass du für mich da bist", erwiderte ich und erhöhte leicht den Druck unserer Umarmung.Nach einigen Minuten in denen wir so verharrten, löste Eijiro sich von mir und sah mich an.
„Wer hätte gedacht, dass du dich ausgerechnet in diesen Trottel verliebst", seufzte er und strich mir leicht über die Wange.
„V-verliebt? Ich bin nicht...", Eijiro sah mich dringlich an, „Hm... ja ok, vielleicht hab ich wirklich mehr Gefühle für ihn als ich mir eingestehen will. Aber... ich hab es dir doch gesagt. Er hat nur mit mir gespielt."
Eijiro sah nachdenklich aus.
„Ich denke, du täuscht dich", ich sah ihn unwissend an, „überleg doch mal. Du hast ein Date mit Sero und anscheinend weiß er nichts davon, das du danach noch bei Denki warst. Wieso sollte Denki euer Treffen seinem besten Freund verschweigen?„
„Weil er Angst hat, dass die Freundschaft mit Sero zerbricht", schlussfolgere ich schließlich.
„Du denkst als echt, er hat das nur wegen Sero gesagt?" frage ich nochmals nach.
„Also Y/N... manchmal bist du echt nicht die hellste Kerze im Raum", äußerte Eijiro und fing laut an zu lachen. Ich lies diese Bemerkung natürlich nicht auf mir sitzen und ging zum Angriff über.
Ich versuchte ihn durchzukitzeln aber da er stärker war als ich, drehte er die Situation zu seinen Gunsten und ich musste unter seinen Kitzelattacken leiden.Völlig aus der Puste lagen wir auf dem Teppich und starrten Richtung Zimmerdecke.
„Was soll ich jetzt machen", fragte ich Eijiro.
„Am besten du redest mit den Beiden, mit Sero und Denki. Auch ohne eine Aussprache wird diese Sache zwischen euch stehen. Spätestens in der Schule würde Sero es irgendwann hinterfragen, warum Denki und du nicht mehr miteinander redet", antwortete er.
„Das wird nicht einfach, du weißt selbst wie stur er manchmal sein kann", argumentierte ich.
„Das mag sein... aber vielleicht müssen wir es einfach aus ihm rausquetschen", antworte Eijiro und grinste mich an.
„Wie meinst du..", ich setzte mich auf.
„Manchmal braucht selbst der sturste Bock einfach nur einen Schubs in die richtige Richtung."
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~Thunderbolt~ // Denki x Reader
FanfictionSie ist in ihren besten Freund verliebt. Er will einfach nur seinen Spaß. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, doch lässt der gemeinsame Traum Superheld zu werden ihre Wege kreuzen. Eine aufregende Geschichte zweier junger Menschen, die bisher...