Wunschdenken☀︎︎

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Der Regen tropfte so vor sich hin, und brachte in die Stadt, Nässe, Schmutz, Kälte und eine eisige Atmosphäre.

Die passte sich anscheinend an Andrés Stimmung ganz gut an.

Er saß nämlich im Taxi und beobachtete, wie sein eigener Sohn seine Frau im Regen küsste. 

Tatiana. 

Seine Liebe des Lebens.

Anscheinend nicht.

Er hat so viel für sie gemacht, und sie lässt ihn lieber für diesen verrotzten Nerd liegen. Der noch sein eigener Sohn ist! 

Er dachte, er hätte gerade die Beziehung zwischen Ihnen wiedergutgemacht, aber er muss ja alles zerstören, wie er damals!

Er griff schon wütend nach der Türklingel, um Ihnen jetzt eine richtige Show zu veranstalten, jedoch erblickte er mit sein Augen-Winkel ein Juweliergeschäft mit den Namen ,,Martin" aus der Fensterscheibe.

Ihm stockte der Atem.

War das wirklich ein Zeichen von Gott höchstpersönlich?

Martín..

Andrés schloss die Augen und lauschte in die Regentropfen hinein, die für ihn wie sanfte Musik waren.

Er ließ ihn weinend zurück, 

der für ihn alles bedeutete, 

für eine Frau, die sich als Schlampe und Verräterin herausstellte. 

Sein bester Freund, der ihm, mit allem Juwelier Raube geholfen hat und so oft die Chance hatte, ihn zu verkaufen, und dafür Reich zu werden. 

Er tat es jedoch nie.

Verdammt! 

Er war sogar für ihn da, als seine erste Frau ihn verließ, und Rafael als kleiner Säugling bei ihm zurückließ. Er ist zwar der Patenonkel, aber welcher Idiot würde tagein, tagaus, mit einem kleinen Kind herumhängen und nebenbei ein Raub planen?! 

Nur Martín.

Weil er ihn wirklich liebte.

Schon seit vielen Jahren.

Und er hat ihn verlassen.

Es fühlte sich so an, als würde er endlich die Wahrheit erkennen, weil er seine rosafarbene Brille ausgezogen hat.

Allein an alles daran zu denken, spürt er, wie warm sein Herz wurde, und ein Gefühl im Magen Nähe bekommt. 

Es tat doch so gut, ihn damals zu küssen, er hat es richtig genossen, aber nein, er musste ja zu seiner ach so perfekte Frau.

Seine Art, seine Augen, seine so unfassbare Atmosphäre, 

OH GOTT!

Er liebt ihn so sehr, er muss zu ihm zurück!

Hat er das schon früher gespürt, hat es aber nie gemerkt, weil er so auf Frauen fokussiert war?

,,Zum Flughafen bitte!",

befiehl er den Fahrer. 

            „*~🗝~*"

Das Kloster war so magisch, wie er es in den Erinnerungen hatte.

Es war nachts, als er ankam. Die Sterne funkelten friedlich vor sich hin, und der Vollmond beleuchtete die ganze Terrasse mit seiner nächtlichen Beleuchtung. Von weiten hörte man die Wellen vom Meer aufschlagen, was die frische Meeres-Brise in der Luft bestätigte. Die Flammen der Kerzen, verschmolzen so sanft mit dem Mondlicht, das sie so den Innenhof mit rotem und blauem Licht erhellten.

Berlermo IllusionenꨄWo Geschichten leben. Entdecke jetzt