Sternen Nacht⍟

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Dunkelheit.
Pure Dunkelheit streckte sich ins Endlose entlang.

Mitten drinnen zog sich die Milchstraße unendlich bei Weitem über den Nachthimmel.

Man konnte die milchigen Sterne klar erkennen, denn, keine einzige Lichtquelle beleuchtete, mit ihrer Helligkeit, die Umgebung.

Ja selbst die Kerzen selbst, sind, mit ihren warmen Flammen, durch die kühle Meeresbrise, aus der Nacht ausgeglüht. Sie breitete sich nämlich durch die ganze Landschaft aus, und füllte sie mit ihrer frischen Atmosphäre.

Die Grasfläche, die dem Kloster unweigerlich umzingelte, glitzerte in der Dunkelheit. Durch den Tau, der sich sanft auf die Grashalme gelegt hatte, als wären sie kleine Hütte aus Regentropfen.

Die Landschaft glitzerte.

Der Nachthimmel glitzerte.

Und genauso glitzerten die beiden Augen von unseren 2 Räuber, die nebeneinander auf der Wiese lagen und die Schönheit der Welt genossen.

Sie waren alleine.

Keine Mönche, keine Frauen, und keine kleinen Geschwister nervten ihr zusammen leben in diesem Moment.

Die kühle Brise ließ beide Männer eine leichte Gänsehaut auf ihre Hautfläche aufsteigen, doch anderseits waren sie so nah einander, dass in ihre Herzen kleine Flammen aufleuchteten, und sie so sich wiederum wieder wärmten.

Sie wärmten sich gegenseitig mit ihrer Liebe zueinander auf.

,,Unendlich viele Sterne,
wie auch unendlich viel Gold. Beide am Glänzen.",

träumte Andrés geschmeichelt vor sich hin, und sprach aus Versehen seinen Gedanken mit einem leisen Flüstern aus.

Martín entlief kein leichtes Lächeln auf den Lippen.

,,Du bist ein Träumer Andrés. Warst du schon immer.
Von wem hast du das bloß?"

,,Von dir natürlich.
Du bist der größte Träumer, die die diese Welt jemals erblickt hatte."

Sie schauten sich einen Moment an. Ein kleiner Moment dem Verständnis, dass sie zusammen verbunden sind, um dann wieder ihre Blicke auf den Sternenhimmel weiterzuführen.

Lange blieb es still.

Es herrschte eine Ruhe.

Jedoch eine Friedensruhe.

Man konnte durch sie die weit entfernten Wellen aufschlagen hören, und den Wind leise durch die Landschaft vorbeihuschen.

,,Was bedeute ich für dich?",

fragte Andrés aus dem Nichts heraus, und unterbrach somit die Stille damit.

Martín hob fragend eine Augenbraue hoch.

,,Was?"

Er war verblüfft.

,,Was bedeute ich für dich?
Was spürst du zu mir?
Was denkst du, wenn du mich siehst?"

Martín drehte für einen Augenblick den Kopf zur Seite, um Andrés verwirrt anzuschauen, doch wendete sich wieder mit einem Seufzen um.

,,Du..
Du bist mein Spiegelbild.
Du verstehst mich, wie keiner es jemals getan hat, und tun wird. Ich.."

Er guckte kurz nervös wieder zu ihm und merkte, dass Andrés ihn scharf anschaute, und blickte deshalb schnell wieder mit den Augen weg.

,,Ach fick dich doch, ich bin verrückt nach dir!
Ich bin so wahnsinnig verrückt nach dir, dass wenn du mich berührst, mein Atem stehen bleibt.
Mein Herz macht Freudensprünge und ich könnte vor Glück aufschreien.
Deine Stimme, ist meine Lieblingsmusik, selbst wenn du über Früchte, die bald die Mönche entern, werden redest, würde ich dahin schmelzen von deiner schönen Tonkunst.
Ich liebe es, in deine Augen zu schauen. Sie erinnern mich an braune Diamanten.
Scheiße, gibt es überhaupt braune Diamanten?!
Egal, denn für mich gibt es sie, nämlich deine.
In dein Lächeln bin ich so sehr verliebt.
Er bringt mich auf alle 7 Wolken.
Er lässt mich fühlen, als wäre ich wieder auf Tabletten,
aber in der Überdosis.
Er lässt mich frei sein.
Frei sein,
was ich schon immer sein wollte, und es seit ich mit dir bin, auch bin.
Aber am meisten bin ich in dich verliebt.
In dein inneres Ich.
Deine Art,
deine Frechheit,
dein Humor,
deine Liebe zu Kunst,
dein Streben nach Macht.
Gelegentlich bist so eiskalt, aber manchmal so ein liebevoller Mensch, mit dir muss man vorsichtig sein, denn du könntest jederzeit wie ein Hai zubeißen, obwohl man eigentlich in dem Wissen ist, dass das eigentlich nicht passieren könnte.
Aber du bist eine unberechenbare Person.
Doch das Leben ist genau deshalb so aufregend mit dir. Jeden Moment könnte was passieren, das lässt mich dieses besondere Gefühl, was ich zu dir fühle, spüren.
Deine wundervolle Art für Humor lässt mich so aufleuchten.
Und das Beste an all das hier ist,
dass das bei mir genauso ist.
Diese Unberechenbarkeit und dieser Humor, deshalb verstehe ich dich so gut.
Du bist zwar unberechenbar, aber ich weiß immer, was du denkst und was du fühlst.
Weil wir seelenverwandt sind. Ich versteh' dich besser als keiner es jemals könnte und jemals wird.
Ich fühle mich zu dir hingezogen, weil wir füreinander geschaffen sind.
2 Körper, aber 1 Seele.
Das ist es, was ich zu dir spüre, Andrés."

Er hat gerade alles aufgesagt, was sich in den letzten Jahren für Gedanken in seinen Kopf sich angesammelt hat, jedoch hat er es niemanden anvertrauen können, und deshalb nur in seinen Notizbüchern dahin geschrieben.

Er versuchte seine angsterfüllte Atmung nach dem Geständnis wieder zu kontrollieren, doch es war verdammt schwer, denn er spürte den heißen Blick von Andrés.

Wieso habe ich das gesagt?
Du weißt doch ganz genau, dass er dich nicht liebt,
niemals es getan hat,
und niemals werden wird.
Du hast gerade,
alles zerstört,
alles,
du elender-


Mit einem Mal, kam Andrés mit einem Ruck näher zu ihm, und küsste seinen Gefährdeten liebevoll auf die Schläfe. Martín war überfordert, die weichen Lippen auf seine Hautfläche plötzlich zu spüren. Die sanften Küsse waren so wunderschön, dass er vor Genuss die Augen schloss und leise aufstöhnte. Er ließ sie sogar zu, als Andrés vorsichtig nach seinem Kinn griff, um ihn zu sich zu drehen, und jetzt die sanften Küsse auf den Lippen fortzuführen.

Ihn Martins Körper ging gerade ein Feuerwerk hoch, der sich in Millionen von Abermillionen aus kleinen bunten Leuchtfitzen auflöste.
Sein Herz machte Freudensprünge und er selbst, wollte vor Freude laut aufschreien.

Eine Erleichterung breitete sich in seinen Brustkorb aus und eines einzelnen Glücks träne, glitt ihm aus dem Augenwinkel.

Nach vielen Jahren,
vielen dunklen Jahren,
schlug sein Herz endlich wieder gesund und war wieder zusammengeflickt, und kein auseinander gerissenes Fetzen mehr.
Es war ein gesundes, funktionierendes Organ, was glücklich war.

Es war glücklich, weil er nach langen Leiden, wieder Liebe in sein Leben besaß, und eine Zukunft vor den Augen hatte, mit dem Menschen,
der ihm diese Liebe gab.





Ein Fleckchen Licht tauchte in der Schwärze des Nachthimmels auf.

Ein Stern leuchtete auf.

Martín war dieser Stern.

Denn Martín's Leben leuchte auf.

Mit Andrés.

Verliebt.

Zusammen.

♡︎

Berlermo IllusionenꨄWo Geschichten leben. Entdecke jetzt