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Ruckartig stand ich auf, er setzte sich ebenfalls auf.

"Oh Gott", fluchte ich leise.

"Du kannst mich Loki nennen.", schmunzelte er.

Ich drehte mich zu ihm und sah ihn böse an.

"Was ist?", lachte er.

"Ich werde in zwei Tagen deinen Bruder heiraten und gerade habe ich ihn mit seinem Bruder betrogen, das ist."

"Nun da ihr nicht freiwillig zusammen seid würde ich das nicht betrügen nennen...", er lehnte sich nachdenklich zurück.

Ich nahm ein paar meiner umliegenden Sachen und rückte mein Kleid wieder zurecht. Schnellen Schrittes ging ich zur Tür.

"Wo willst du hin?", er war nun auch aufgestanden.

"Zum Abendessen.", entgegnete ich kühl.

Er trat an mich heran und musterte mich einen Augenblick. Ich drehte mich um und öffnete die Tür.

"Du solltest dir was anziehen.", schmunzelte ich.

Neben mir stand eine Bedienstete die hoch rot angelaufen war und nun schnellen Schrittes weiterging. Er fing an zu lachen und schloss die Tür hinter mir. Ich hoffte nur das die junge Frau niemandem davon erzählen würde.

Die folgende Zeit bis zur Hochzeit verging schleppend und vorallem deswegen, weil ich Loki nicht einmal sah. Er war wie vom erdboden verschluckt. Ich hatte sogar bei ihm geklopft, doch scheinbar war er überhaupt nicht im Palast. Ich fragte mich was er so trieb und ob er bis zu meiner Hochzeit wieder da sein würde. Mir kam allerdings auch der Gedanke, dass es das nun gewesen war. Vielleicht wollte er nur mit mir schlafen um seinem Bruder eins auszuwischen oder er war einfach nur ein arsch, jedenfalls war er weg...

~Pov Loki~

Seit dem Moment in dem (y/n) mein Zimmer betrat war mir klar, das ich alles tun würde um diese Hochzeit zu verhindern. Sie durfte Thor nicht heiraten, auf gar keinen Fall.
Ich überlegte beim Abendessen angestrengt um eine Lösung für dieses Dilemma zu finden und tatsächlich fand ich sie. Dafür musste ich jedoch mit Thor sprechen. Ich suchte ihn und fand ihn schließlich in einem der vielen Räume des Palastes.

"Thor!"

Er drehte sich schwungvoll zu mir.

"Ja?"

"Wir müssen reden."

Nach einer wirklich langen Unterhaltung bezüglich seiner anstehenden Hochzeit, stimmte er in meinen Plan mit ein und so verbrachten wir mehrere Stunden damit den außerordentlich ausführlichen Ehevertrag zu lesen. Ich wollte jedes schlupfloch nutzen und auch Thor hielt es für eine gute Idee. Nach ewiger Suche fand ich das schlupfloch das wir so mühselig gesucht hatten und machte mich sofort auf den Weg zu (y/n). Ich hatte ihr nichts gesagt um ihr keine falschen Hoffnungen zu machen, doch es hatte länger gedauert als gedacht. Bei ihrem Zimmer angekommen standen bereits wachen vor der Tür. Diese komischen Stunden, in der die Braut niemanden sehen darf, hatten bereist begonnen. Verdammt. Das war gar nicht gut, ich musste nun eine Entscheidung treffen, nach der sie mich entweder lieben oder hassen würde. Ich entschied also wie ich es für richtig hielt und hoffte das es auch das richtige war. Vorher musste ich allerdings noch ein paar Leute in meinen Plan einweihen.

~Pov (y/n) ~

Das ich Loki nichtmehr sah hob meine Laune nicht im geringsten. Wieso konnte ich nicht ihn heiraten? Ach was ich musste mir diese hirngespinste aus dem Kopf schlagen. Schweren Herzens legte ich mich ins Bett und versuchte etwas Schlaf abzugreifen.
Am nächsten Morgen war es soweit, ich wurde schon früh geweckt und von allerlei Leuten zurecht gemacht. Mein großer Tag. Sie steckten mich in mein Kleid und verschnürrten es bis mir kaum noch Luft zum atmen blieb. Ich keuchte doch das störte niemanden so wirklich. Ich wurde förmlich aus meinem Zimmer herausgezogen und Schritt den langen Flur entlang.

 Ich wurde förmlich aus meinem Zimmer herausgezogen und Schritt den langen Flur entlang

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Ich ging so aufrecht wie möglich, schließlich würde ich nun Königin werden. So Schritt ich mit meiner kleinen Gefolgschaft zu dem großen Saal. Die Menschen an der Seite standen auf und vorne konnte ich links meine Familie und rechts Thors Familie sehen. Ganz vorne stand Thor in einem feierlichen Gewand und lächelte mir ermutigend zu. Ich lächelte zurück und ging weiter voran, als ich ein Stück zurückgerissen wurde. Ich schaute mich um.

"Nicht so schnell.", flüsterte die alte Dame

So verlangsamte ich meine Schritte wieder ein wenig und schritt den ewig langen Weg entlang. Endlich bei Thor angekommen stellte ich mich zu ihm aufs Podest. Automatisch schweifte mein Blick in die Menge, nach einem vertrauten Gesicht suchend. Loki war nicht da... Er war tatsächlich nicht gekommen. Vielleicht war es besser so, sonst wäre ich am Ende doch noch mit ihm durchgebrannt. Thor flüsterte mir leise zu.

"Augen zu mir, darling.", ich sah ihn leicht lächelnd an.

Hatte er mich gerade darling genannt? Seit wann nannte er mich so? Wahrscheinlich hatte er es von Loki übernommen. Einmal noch suchte ich nach Loki, doch vergebens und so nahm Thor meine Hand und der Eheschwur wurde verlesen.

"Prinzessin (y/n) Forgindottir möchtet ihr den hier anwesenden Odinson zu eurem rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen, ihn Ehren und seine Kinder gebären? So antwortet mit Ja ich will."

Was der Mann dort sagte hörte sich sowohl falsch als auch lächerlich an. Normalerweise hätten Loki und ich uns jetzt grinsend angesehen bei einer so blöden Formulierung, doch er war ja nicht da. Ich zögerte einen Moment.

"... Ja ich will. "

Ich hörte meine Eltern klatschen, bevor es weiterging.

"Und möchtet ihr..."

"Ja ich will.", unterbrach Thor ihn.

Ich hatte auf unsere Hände gestarrt, doch überrascht bezüglich seines plötzlichen eifers sah ich auf. Was ich sah verschlug mir jedoch die Sprache. Nicht Thor war es der meine Hand hielt, sondern Loki. Er grinste mich schelmisch an. Ich sah zur Menge und sah plötzlich auch Thor der lachend in der Menge saß und rüber wunk. Ich fing an zu lachen und eine Träne lief mir die Wange runter. Mein vorher so schweres Herz schien mich förmlich davon zu tragen. Ich umarmte Loki und küsste ihn.

"Du bist verrückt.", kicherte ich leise.

Wiedereinmal grinste er. Plötzlich stand Forgin, mein Vater auf.

"Das ist nicht die Abmachung gewesen!", rief er.

Etwas unbeholfen sah ich zu ihm. Loki trat vor mich und begann in all seiner tükischen Pracht zu erzählen.

"Lest den Vertrag werter Schwiegervater. Dort steht das eure Tochter, um den Vertrag gültig zu machen, den Sohn Odins heiraten muss. Nun es steht aber nicht darin welchen.", ein breites grinsen machte sich in seinem Gesicht breit.

"Ist das wahr?", flüsterte ich hinter ihm.

"Du gehörst nur mir, darling.", er küsste meine Wange und nahm meine Hand.

Thor brachte den Vertrag zu meiner Familie und zeigte ihnen die erwähnte Stelle. Erzürnt, aber machtlos setzten sie sich wieder und da demnach auch Odin nichts machen konnte, der eingeweiht zu sein schien, waren wir wohl offiziell verheiratet.

~Rückblende Ende ~

Loki x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt