Die Bombe platz

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Ich wurde von Sonnenstrahlen geweckt. In diesem Moment realisierte ich, dass ich nicht träumte. Seine nähe tat mir diese Nacht einfach so unfassbar gut. Ich konnte das erste Mal seit langem wieder durchschlafen. Ich fühlte mich einfach wach...
Langsam kroch ich unter Aones Armen heraus.
Der Boden knarzte, als meine nackten Füße ihn berührten. Ich versuchte langsam zum Kleiderschrank zu schleichen. Öffnete langsam die Tür, die natürlich genauso knarzte.
Ich zog mein Oberteil langsam aus. Als ich meine Hose öffnen wollte spürte ich zwei warme Arme, die mich von hinten umarmten. Ein Atemhauch glitt meinen Nacken herunter. Gänsehaut durchfuhr meinen Körper.
„Aone, nicht.."
stammelte ich.
„Ich will einfach nur deine Nähe spüren..."
Flüsterte er, während er meinen Nacken sanft küsste.
„Bitte.. Wir müssen uns anziehen. Was wenn jemand es hört?"
Er lächelte leicht.
„Wie wäre es wenn wir heute zu mir gehen würden? Meine Eltern sind immer noch nicht Zuhause. Wir hätten viel Zeit gemeinsam.."
Natürlich gefiel mir der Gedanke, ganz alleine mit ihm zu sein. Also stimmte ich zu, worauf er dann auch von meinem Körper abließ und wir uns umziehen konnten.
Schon irgendwie seltsam oder? Wie frech dieser riesige und schüchterne Kerl sein kann, wenn man ihn erstmal kennenlernt.

„Lass uns runter zu meinen Eltern gehen. Sie haben bestimmt schon etwas vorbereitet zu Essen. Ich habe wirklich hunger."
Er nickte und so gingen wir langsam auf den Flur und die Stufen runter. In der Küche brannte die Kerze auf dem Tisch.
Meine Eltern saßen total bedrückt an dem Mageren Esstisch. Mein Bruder auch.
„Was ist los?? Wieso leuchtet kein Licht? Wieso die Kerze?" fragte ich verwundert, während meine Oma im Rollstuhl die Küche reinfuhr.
„Ach Kind, dein Vater hatte kein Geld mehr die Stromrechnung zu zahlen..." entgegnete sie mir.
„Papa was? Wieso sagst du nichts! Ich habe doch noch etwas zusammengespartes. Ihr braucht Strom!"
Er winkte ab.
„Du weißt ich kann kein Geld von meinem eigenen Kind annehmen. Das hast du dir selbst zusammengespart."
Bevor ich auch nur einen weiteren Satz herausbringen konnte, unterbrach mich Aone.
„Hören sie, ich gebe ihnen gerne Geld für ihre Rechnungen. Wenn sie es wirklich nicht annehmen können als Geschenk. Können sie es mir in kleinen Raten zurückgeben. Aber das muss wirklich nicht sein. Es fehlt mir nicht."
Mein Vater lächelte. „Vielen Dank. Du hilfst mir sehr. Ich werde es dir zurückzahlen sobald ich kann!"
Meine Mutter fiel über uns beide her und drückte uns.
„Vielen Dank. Es hilft uns wirklich sehr!"
Oma kam auch noch dazu und schüttelte Aones Hand.
„Du bist ein guter Junge. Bitte pass weiterhin auf sie auf. Sie wird dich noch brauchen. So furchteinflößend wie du wirken magst, so ein großes Herz hast du"
Nun wurde er ganz verlegen und ich musste mir das lachen schon verkneifen.
„Mama, Papa, ich gehe heute mit Aone ein wenig weg. Ich hoffe das ist okay für euch"
„Natürlich! Macht euch einen schönen Tag ihr zwei. Und nochmal vielen lieben Dank."
Er nickte und so gingen wir aus der Tür raus.
„Danke... du hast meinen Eltern sehr geholfen. Ich-"
Und schon küsste er mich sanft auf meine Lippen.
„Ich will das es dir und auch deiner wirklich netten Familie gut geht. Ich habe gesehen wie sehr dein Vater schuftet um euch über die Runden zu bringen. Mir tut das nun wirklich nicht weh. Ihr braucht es mehr als ich"

Wirklich... er ist so eine gute Seele. Wie es meine Oma gesagt hatte.
„Komm lass uns zu dir endlich gehen, dann essen wir noch was. Ooooooder, ich mache dir heute mal etwas zu essen"
Er grinste schon wieder.
„Sehr gerne lasse ich mich von dir bekochen" 

Sie fuhren zu ihm Heim. Doch kurz vor der Haustür erstarrte Aone auf einmal.

„Meine Eltern..."
Hä? Seine Eltern?? Wie jetzt?
Dann sah ich es. Ein schwarzer SUV stand vor einem der Garagentore.
„Kannst du kurz hier warten?"
Ich war total verwirrt und verstand nichts mehr.
Aone Bog in die Einfahrt und parkte vor der Garage.
Er streichelte mein Bein.
„Ich bin sofort wieder da"
Und schon stieg er aus dem Auto. Was bitte ist los? Verheimlicht er mir etwas? Ich entschloss mich einfach auszusteigen und lief ihm langsam hinterher ins Haus. 

„Aone mein Liebling! Schön das du da bist! Wo warst du denn??" Rief eine schrille Frauenstimme.
„Wieso seid ihr schon da?." entgegnete er ihr mit einer genervten Stimme.
„Nun sei nicht so mein Schatz. Wir konnten unsere Reise früher beenden! Wir sind extra zurückgekommen, nur um dich mal wieder zu sehen! Ach mein Schatz komm her!"

„Lass ihn doch mal in ruhe und überfall ihn doch nicht gleich! Meine Güte Takiwara"
Rief eine männliche Stimme. Das waren bestimmt seine Eltern. Ich entschloss auf eigene Gefahr einfach ins Haus zu treten. Seine Mutter drehte sich sofort zu mir und musterte mich.
„Entschuldigen Sie? Können wir Ihnen irgendwie helfen, oder wieso kommen sie einfach in unser Haus hinein?" meine Güte was ein arroganter Ton.
Aone drehte sich um zu mir und wurde wirklich blass. Was zum Teufel ist los???

„Aone... Wieso wolltest du das ich warte? Ich würde wirklich gerne deine Eltern kennenlernen."
Seine Mutter musterte wieder und schaute dann zu Aone.
„Aone Liebling. Wer ist das und wieso redet sie so einen Unfug?"
Aone lief zu mir und nahm mich in den Arm worauf seiner Mutter die Kinnlade runter fiel. Sein Vater kam auch gerade rein.
„Das ist meine Freundin"
Warte was? Seit wann? Ich starrte ihn an, während er unauffällig mit den Schultern zuckte.
„Sie ist bitte WAS?!" schrie seine Mutter empört.
Sein Vater kam auf uns zu und gab mir seine Hand.
Da hast du dir aber eine hübsche ausgesucht.
Natürlich wurde ich sofort rot, jedoch wurde dieser Moment von seiner Mutter unterbrochen.
„Verdammt nochmal Neku, sieh sie dir doch mal an! Löcher in den Socken, kaputte Schuhe, eine alte Hose,vom Pullover ganz zu schweigen! Sie ist nichts für ihn! Sie passt nicht! Sie will doch nur unser Geld!"
Schrie sie in einer arroganten Stimme heraus.
„Mutter!"
„Takiwara, es reicht, unser Sohn ist alt genug."
„Nein! So etwas verbiete ich mir! Also wirklich! Außerdem, hast du vergessen, wir haben eine bessere gefunden für ihn!"
Plötzlich fiel Aone dann alles aus dem Gesicht.
„Ihr habt bitte was?!"
Sein Vater schnaubte
„Verdammt nochmal. Wenn er sich eben für ein anderes Mädchen entschieden hat dann ist das so. Bevor du urteilst, solltest du sie erst einmal kennenlernen."
Entgegnete er ihr. Diese Frau ist eine reine Furie. Sie hasst mich, ohne mich zu kennen!
Aone drückte mich fester in seine Arme was mir ein Gefühl von Sicherheit gab.
„SIE PASST NICHT! SIE IST ARM! KUK SIE DIR DOCH AN! SIE KANN DIR NICHTS BIETEN!"
Das reichte. Ich befreite mich aus Aones Armen und rannte mit den Händen vor meinem Gesicht nach draußen, Tränen kullerten meine Wangen herunter.
„Verdammt Mutter! Ich liebe sie! Sie ist die erste die mich von Anfang an akzeptierte, die mich versteht! Sie gibt mir alles das was du mir nie hast geben können! Sie ist wunderschön und hat ein gutes Herz! Nicht so wie du!"
Schrie er sie an.
„Aone! Ich bin deine Mutter! Wie kannst du so etwas sagen! Neku sag doch etwas!"
Doch sein Vater schwieg einfach. Er wollte die Situation wahrscheinlich nicht noch schlimmer machen als sie war.
„Ich wünschte du wärst nicht mehr da!"
Schrie er und rannte raus.
„AONE! So etwas sagt man nicht zu seiner Mutter!" schrie aber nun sein Vater.
Er ignorierte es jedoch und rannte einfach weg, zu mir..

Aone x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt