Wundersames Biest

15

Es waren furchtbare Wochen für Taehyung. Er war allein, weggesperrt am Rande des Königreichs, wie der letzte Abschaum. Der Kerker glich einer Höhle.. Er hatte nur eine Matratze dort liegen und sonst nichts. Auf dieser verbrachte er die Wochen. Er weigerte sich auch Blut zu trinken, er konnte es nicht, denn es erinnerte ihn an Rosie und wie kein Blut dem ihrigen glich. Doch Joon war in dieser Hinsicht sehr dickköpfig. Er sprach mit dem Prinzen und irgendwann knickte der Prinz ein. Joon schob seinen Arm zwischen die Gitter und ließ ihn trinken. So ging es immer alle zwei Tage. So blieb er am Leben war aber trotzdem geschwächt. Seine Anziehsachen wären zerknittert und zum Teil dreckig, seine Haare zerzaust und einzelne, feine und schwarze Aderchen zeigten sich unter seinen Tränensäcken und an seinem Nacken, ein Nebeneffekt des Eisenkrauts. Er fühlte sich verloren. Jeder Tag schien länger als der andere. „Tae..Taehyung?" -  plötzlich hörte er Rosies Stimme. *hmm? Werde ich verrückt?* dachte er. Er striff sich sein Haar nach hinten. „Taehyugn.. Liebster.." Rosie kniete sich vor die Gitterstäbe hin und hielt sich an ihnen feste, mit ihren feinen Händen. Das Eisenkraut kratzte sie etwas. Taehyung sah zu dem Gitter „Halluziniere ich ?.." er rieb sich die Augen und stand dann auf. „Seid ihr es Rosie?." Er kam zu ihr und fiel auch auf die Knie. Er legte seine Hände um ihre. „Was machst ihr nur hier?" fragte er. Er wagte es nicht ihr in die Augen zu sehen. Er hatte sie so sehr belogen. Warum war sie nur hier?. „Rosie.. es tut mir-" Fing er an, wurde aber sofort von Rosie unterbrochen. „Sei still..sei still Taehyung.." sie legte ihre Hände an seine Wangen und der Prinz verstummte. „Ich liebe euch Taehyung. Ganz egal was ihr seid." sagte er. Taehyungs totes Herz schlug für sie, als er das hörte. „Was sagt ihr nur?...Wie könnt ihr mich nur lieben nach all den Lügen." seufzte er „Ich verstehe euch Tae, dass habe ich immer. Ich habe nur etwas Zeit gebraucht, um es etwas zu verarbeiten. Es tut mir leid, dass ich euch verletzt habe." sagte sie. Jetzt war sie es, die herab schaute. „Ich liebe euch auch Fräulein" sagte er. Er lehnte seinen Kopf gegen ihren. „Seht mich an." Er hob ihr Kinn an. „Lächelt für mich." sagte er sanft. Er stahl ihr einen Kuss durch die Gitterstäbe. Dabei verletzte ihn das Kraut an beiden Wangen und seine schwarzen Aderchen breiteten sich aus. Rosie lächelte für Taehyung. Der Kuss kam für sie wie jeder seine bisherigen, immer total überraschend und überwältigend. Als sie aber dann sah, wie ihn das Kraut verletzte schnappte sie nach Luft „Oh Gott Taehyung! Ihr musst hier raus!" sie riss mit aller Kraft an dem Kraut, schaffte es aber nur dünne Zweige abzubrechen. „Stop Rosie. Ich flehe euch an. Es bedeutet mir sehr viel dass ihr mir verzeiht, aber ich kann nicht raus... die anderen Untertanen werden wieder versuchen mich zu töten und euch oder meine Mutter verletzten. Ich kann es nicht riskieren eine von euch zu verlieren." sagte er. Da musste Rosie sanft lächeln „Es ist viel passiert seit dem Tag an dem der König gefallen ist Taehyung. Eure Mutter hat dafür gesorgt, dass die anderen keine Angst vor euch haben.. sie haben eure Geschichte erfahren.. sie wissen dass ihr zu diesem Leben gezwungen wurdest. Sie verstehen und haben auch Mitleid. Hab keine Angst um uns. Eure Mutter vermisst euch. Fast so sehr wie ich es tue. Also bitte. Kommt raus. Seid wieder der ehrenhafte und gütige Prinz, welcher ihr von Beginn an wart." lächelte sie. Sie trat einen Schritt zurück. Joon kam zum Vorschein mit seinem silbernen Schwert. „Nun denn mein Prinz. Es liegt an euch„ sagte Joon. Taehyung nickte. „Tu es."Joon schlug mit mehreren Schwerthieben das Eisenkraut weg und öffnete die Gitter des Prinzen. Zögerlich kam er heraus und nahm tief Luft. Er lächelte direkt. Rosie viel ihm um den Hals „Fräulein... Manieren..." sagte Joon ungläubig. „Shhhh schon okay" Taehyung zog Rosie ganz feste an ihn. „Lasst und nach Hause gehen." sagte er. „Joon... du reitest mit Rosie direkt zum Schloss. Ich werde sofort nach kommen." Joon verstand. Taehyung musste trinken. Er würde aber nicht vor Rosies Augen trinken, denn das würde sie nur verschrecken. Rosie ging nur ungern allein mit Joon, aber der Ritter erklärte Rosie warum. „Fräulein... er muss trinken. Er kommt schnell nach. Sorgt euch nicht." sagte er freundlich und aufmunternd. Rosies Lippen formten ein ‚o'
„Ah .. verstehe .. daran werde ich mich glaube niemals gewöhnen." Sie biss sich auf die Unterlippe bei dem Gedanken das der jetzt töten ging.
Taehyung erledigte, was erledigt werden musste. Er tötete ein Reh und trank sich voll mit Blut. Sofort sah er gesünder aus. Er nahm nochmals tief Luft und dann lief er mit hoher Geschwindigkeit durch den Wald und erreichte Rosie und Joon innerhalb von Sekunden beim Schloss. Er stand einfach plötzlich neben ihnen „Nehmt meine Hand Rosie" sagte er grinsend. Durch sein plötzliches Auftauchen schreckte sie auf. „Heyyyy.." jammerte sie. Taehyung entschuldigte sich und dann half er ihr vom Pferd. Rosie nahm seine Hand dankend an, dann aber versteifte sie etwas. Sie sah Blut an dem rechten Mundwinkel des Prinzen „Ich .. ich danke euch." sagte sie etwas versteift. Sie gingen in das Schloss hinein. Sobald seine Mutter erfuhr, dass sie da waren kam sie angelaufen und umarmte ihn. Sie erzählte ihm das gleiche wie Rosie schon erzählt hatte „Danke Mutter. Vielen Dank. Du hast mir ein neues Leben geschenkt. Eines in dem ich mich nicht verstecken brauche." lächelte er. „Das war schon längst überfällig Taehyung." sagte sie. Seine Mutter striff ihm über den Mundwinkel und ließ das bisschen Blut verschwinden. „Willkommen zuhause Taehyung" sagte sie lächelnd. „Rosie. Ich danke dir. Durch dich haben wir alle unseren Prinzen wieder." die Königin kam auf Rosie zu und nahm sie auch in den Arm. Sie waren alle überglücklich in dem Moment. Die Zeit der Trauer war nun vergangen. Sie sahen positiver in die Zukunft. . .
Das dachten sie zumindest. Die Gespräche über den verfluchten Prinzen verbreiteten sich. „Hmm.. der Junge Prinz lebt also noch." sagte die alte Hexe und tippte nachdenklich mit ihrem Zeigefinger auf ihrem Tisch herum. „Interessant~"