Tief gefallen

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Tropfen für Tropfen prasselte der Regen an meinem Schirm ab als ich zu Mums Firma lief. Meine Mutter war oft auf Geschäftsreisen. Da also niemand auf mich „aufpassen" kann kommt ab und zu Onkel Will vorbei. Ich weiß Mum liebt ihn, sie sind seit Jahren befreundet aber er ist unglaublich nervig. Mich überkam ein komisches Gefühl als ich das Hochaus betrat. Schnell lief ich die Treppen hoch, da Fahrstühle mir irgendwie Angst machen. Will arbeitet ganz oben im Hochhaus. Also muss ich noch ein wenig laufen. Warum muss er nur immer so vergesslich sein, jedes Mal wenn er mich besuchen kommt, um zu sehen ob alles läuft vergisst er entweder sein Frühstück, seine Schlüssel oder sein Handy.
Wenn ich aus dem Fenster schaue, erblicke ich lediglich Dunkelheit, fasst wie in einem Horrorfilm.

Endlich war ich da. Ich riss die Tür auf und erblickte einen riesigen Raum mit mehreren offenen Büros und einer riesen Fensterwand. Will's Schreibtisch war in Nähe des Fensters.
„Mr. Miller ist in einer Besprechung, sie können sich so lange zu mir setzen" rief Julia mir zu. Also ging ich zu Julias Tisch, der noch näher am Fenster lag. Gott wenn man Tochter der Chefin ist, sind alle wirklich scheissen freundlich. Julia laberte mich Stunden voll, ich saß bei ihr bis es Mittag war. Inzwischen schien draußen wieder die Sonne. Will kam endlich und ich gab ihm sein Frühstück. „Oh Gott vielen Dank meine liebe" sagte er nur und schloss mich in die Arme. Er kratze sich am Kopf und kniff seine braunen Augen zusammen.
Nun wollte ich gehen und den Rest meines Samstags noch auskosten.  Als ich mich verabschiedet hatte, wollte ich gehen, doch jemand rief meinen Namen. Ich drehte mich um. Oh nein, nicht er. Dylan kam auf mich zu: „Ich dachte mir schon, dass du hir sein würdest." Er lachte und musterte mich mit seinen schwarzen Augen. Sein Blick blieb stehen und er starrte auf meine Brüste. Ich verschränkte meine Arme: „Was willst du Dylan?" „Ich will nur reden."
Ich glaube ihm kein Wort. „Du hast nicht angerufen..." „Du dafür sehr oft" entgegnete ich und lächelte übertrieben. Bereit loszugehen hielt er mich wieder auf: „Hey, du hast nicht mal Schluss gemacht, was soll der Scheiss?" „Oh Dylan das habe ich, mehrfach sagte ich dir das es vorbei ist und du weist auch genau warum." „Nein, nein weis ich nicht, erklärs mir!" forderte er mich auf. Doch genau in diesem Moment spürte ich wieder dieses Gefühl, als ob etwas schlimmes bevorsteht. Dylan griff grob meinen Arm und riss mich so aus meiner Trance. „Dylan du bist ein Arsch, deswegen ist es vorbei und es tut mir leid das ich das erst so spät gemerkt habe!" sagte ich etwas lauter, doch es schien keiner um uns herum zu merken. Er griff meinen Arm fester: „Letzte Chance, sei ein braves Mädchen und komm mit mir, dann hoffen wir auf Versöhnungssex."
Es reichte mir, ich holte aus und schlug ihn mitten ins Gesicht. Jetzt sahen alle mich an. Bevor irgendwer etwas sagen konnte geschah es jedoch. Der Boden bebte. Gläser fielen von Tischen, Schreie klungen auf. Ich rannte zum Fenster und sah heraus. Die Luft war so staubig das ich nichts erkennen konnte, außer das diesen Haus zusammen brach. „ZUM NOTAUSGANG INS ANDERE GEBÄUDE" schrie ich und half allen Leuten heraus. Gerade wollte ich durch die Tür gehen, da...
Der Boden zerbrach, ich rutschte ans Fenster auf der anderen Seite des Raumes.
Der Raum war kurz davor in der Mitte zu brechen, ich würde einen Sturz aus dieser Höhe nicht überleben.
Es war eh Zu spät. Ich schlug mit meinen Händen gegen die Scheibe, bis sie zerbrach. Zu springen ist besser als von Trümmern zerquetscht zu werden. Die Decke stand schon total schief. Unten standen Leute, doch niemand sah mich. 3, 2, 1
Auf ein Wiedersehen.
Ich fiel.
Ich wusste nicht wie lang, doch ich fiel.
Dem Tod so nah.
So nah.
Es fühlte sich so an, als würde ich fliegen.
Bis das fliegen stoppte. Doch ich spürte keinen Schmerz. Ich spürte nur.

(Dicke Schrift ist eine andere Person)

Rechtzeitig fing ich sie auf. Ich sah nichts, bis die verstaubte Luft verschwand
Ich bekam fast keine Luft. Ich spürte weder Schmerz meiner Wunden, noch Irgendwas anders, ich vernahm nur Hände um meinem Körper. Ich realisierte was passiert war. Ich sah meinem Retter das erste mal in die Augen.
Ich hielt sie fest und drückte sie an meinen Körper. Sie war nicht schwer, ihr Körper fühlte sich fein an, feminin.
Ich realisierte was passiert war. Ich sah meinem Retter das erste mal in die Augen.Ich habe noch nie so einen schönen Mann gesehen.
Sie blickte mich an. Ihre grünen Augen fixierten mich.
Sie ist die schönste Frau, die ich je gesehen habe.
Ihre Haut strahlte und sie roch stark nach teurem Parfum.
Seine blauen Augen starrten mich an, ich wollte, dass seine starken Hände mich für immer tragen.
Schließlich ließ ich sie los und es stellte sich raus, dass sie einiges kleiner ist als ich.
Sie kommt mir unglaublich bekannt vor, als hätte ich sie schon mal getroffen.
„Danke" flüsterte ich. Ich war geschockt.
Sie weiß nicht wer ich bin. Sie konnte es nicht wissen, ich habe ja nicht einmal meine Uniform an. Sie wollte gehen, doch ich musste sie einfach fragen: „Wie heißt du?"

Ich war geschockt. Doch ich sagte: „Blaire."
Er nickte. „Tut mir leid kennen wir uns irgendwo her? Du kommst mir unglaublich bekannt vor!" sagte ich. „Du kommst mir auch sehr bekannt vor" antwortete er. „Vielleicht kannten wir uns in einem anderen Leben" sagte er noch. „ja vielleicht" flüsterte ich. Wir lächelten.
„Auf Wiedersehen Blaire." „Auf Wiedersehen fremder."
Er schmunzelte und begann dann andere Leute zu beruhigen.
Ich ging nur wenige Schritte bis Julia auf mich zukam.

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