-Kapitel 1-

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  Luna

»Steht das noch mit dem Plan am Samstag?« Meghan mustert mich von der Seite, während ich mein Physikbuch aus dem Spind fische und es in meinen Rucksack stopfe.

»Schon diesen Samstag?« In meinem Kopf gehe ich meinen imaginären Terminkalender durch. »Wir reden seit Wochen über nichts anderes, Lu.«

»Natürlich komme ich mit. Ich muss nur noch Isabell Bescheid sagen, dass ich ihr an dem Abend nicht mit Bonny helfen kann.«

Meghan atmet erleichtert aus und wirft ihre engelsblonden Locken über die Schulter. »Es ist immer noch komisch, dich ihren Vornamen sagen zu hören. Sie war unsere Direktorin.«

Etwas zu laut knalle ich die Tür meines Spindes zu und erhasche damit ein paar komische Blicke der anderen Schüler im Flur.

»Für mich ist es schon lange nicht komisch sie so zu nennen und das weißt du.«

Ich wollte mich nicht aufregen, aber dieses Thema bleibt wohl ein wunder Punkt für mich. Auch wenn es Meghan ist mit der ich hier rede. Alle kennen Isabell als junge Direktorin, die von einem Verbrecher geschwängert und sitzengelassen wurde. Doch für mich ist und bleibt sie meine Retterin in der Not.

»Ja, ich weiß.« Ihr Tonfall wird ruhiger, vorsichtiger. »Bist du bereit für die Anhörung in vier Wochen?«

Ein Kloß macht sich wie auf Kommando in meinem Hals bemerkbar und ich hole tief Luft. Ich hefte meinen Blick auf den Umschlag meines Physikbuches und tue so, als würde dort etwas superspannendes stehen.

Das tut es nicht.

»Ob ich bereit bin?« Ich sehe meine beste Freundin an. »Nein. Aber ich bin erleichtert, wenn der Scheiß endlich vorbei ist.«

Meghan streichelt mir kurz über meinen Arm und sieht mich mitleidig an. Das ist das letzte was ich brauche. Mitleid.

»Wann bist du gestern ins Bett gegangen? Deine Augenringe sehen echt schlimm aus.« Sie entzieht mir ihre Hand und wühlt stattdessen in ihrer vollbepackten Handtasche herum.

»Danke«, meine ich augenrollend. »Ich musste heute Nacht auf Bonny aufpassen und sie ist oft wach geworden. Daher habe ich nicht wirklich viel Schlaf abbekommen«, lüge ich und hüpfe angespannt von einem Bein aufs andere. Gegen meine Müdigkeit hilft das jedoch nicht besonders viel.

»Nimm den.« Meghan streckt mir ihren Concealer entgegen und einen kleinen Schminkspiegel. »Du schleppst gefühlt immer deinen kompletten Schminktisch mit dir herum, stimmts?« Ich ringe mich zu einem künstlichen Grinsen und beginne mir die dunklen Augenringe abzudecken.

Meine grün, braunen Augen wirken geradezu zu rot für die eines normalen Menschen. Es sieht so aus, als hätte ich den gesamten Morgen mit Kiffen totgeschlagen. Am liebsten würde ich mir meine Sonnenbrille krallen und sie für den Rest des Tages aufgesetzt lassen.

»Ich bin für jeden Notfall vorbereitet, Schätzchen.« Kurz richte ich meinen Blick von dem kleinen Spiegel und mustere Meghan, die jedoch bloß mit den Schultern zuckt.

»Ich muss mich erst wieder daran gewöhnen so früh aufzustehen. Die Sommerferien waren viel zu kurz.«

»Wem sagst du das.« Meghan öffnet ihren eigenen Spind, der direkt neben meinem liegt. »Wir haben erst Montag und das einzige, woran ich denken kann, ist die Party am Samstag.«

»Habe ich eben das Wort Party gehört?« Erschrocken zucke ich zusammen und verursache so beinahe, dass der Concealer direkt in mein Auge pickst.

»Zufällig ist das Wort Party eines meiner Lieblingswörter.« Conner legt mir seinen schweren Arm um die Schulter und drückt mir einen feuchten Kuss auf die Wange.

-Losing Game-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt