Luna
Drews Atem kitzelt in meinem Nacken, als wir uns endlich auf den Weg nach unten machen und er dicht hinter mir steht. Gerade, als ich die Tür des Zimmers öffnen will, umgreift er mein Handgelenk und hält mich so zurück. Lächelnd fahre ich zu ihm herum, er strahlt mich an.
»Wir waren lange genug hier oben. Meine Freunde machen sich bestimmt schon Gedanken, wo ich stecke.«
»Es fällt mir aber schwer von deiner Seite zu weichen.« Drew kommt mir näher, seine eine Hand landet auf meiner Hüfte, somit kann er mich dichter an sich ran ziehen. Die letzte halbe Stunde verbrachten wir gemeinsam auf dem Bett, unsere Lippen sind beide völlig angeschwollen und wund. Wir klebten aneinander, als wäre davon unser Leben abhängig. In gewisser Weise stimmt das auch. In meinem inneren herrscht Frieden, das Kribbeln erfüllt jeden Zentimeter meines Körpers. Drew zu verzeihen und einen Neuanfang zu wagen kommt mir wie die beste Entscheidung seit langem vor.
»Du musst mir nicht von der Seite weichen. Wenn du aber lieber mit Allison flirten willst, ist das in Ordnung für mich.« Augenrollend ziehe ich meine Hand von seiner weg und öffne ungeschickt die Tür. Drews ersticktes Lachen hallt durch meine Ohren, meine Eifersucht ist wie verflogen. Ich werde ganz sicher nicht zugeben, wie genervt ich war, als ich die beiden unten zusammen gesehen habe. Sie wird mir wohl immer ein Dorn im Auge sein, aber zu meinem Glück, muss ich mir wegen den beiden keine Gedanken machen. Wenn ich sehe, wie Drew mich anschaut, verfliegen meine Zweifel. Mein Herz schwellt dann an, wird ganz schwer in meiner Brust und das Bedürfnis ihn zu küssen wird übermächtig.
»Glaub mir. Sie weiß ganz genau, wie verrückt ich nach dir bin.« Mit geröteten Wangen trete ich aus dem Zimmer und befinde mich nun auf dem leeren Flur. Drew erscheint dicht hinter mir, dann greift er nach meiner Hand. Mein Herz macht einen kleinen Hüpfer, als ich unsere Finger miteinander verschränke und auf sie hinab sehe. »Dann ist es also ernst mit uns?« Die Worte kommen mir nur ganz schwach über die Lippen, ich traue mich nicht ihm in die Augen zu schauen. Drews Hand landet auf meiner Wange, dann kommt er Schritt für Schritt auf mich zu, sodass ich ausweichen muss. Mein Rücken prallt sanft gegen die kalte Wand, Drew reibt seinen Oberkörper an meinen.
»Es war mir von Anfang an ernst mit uns. Du hast angefangen meine Gedanken zu kontrollieren, als ich nicht hinsah. Ohne dich fühle ich mich nicht mehr komplett, also ja. Ich möchte mit dir zusammen sein. Das wusste ich schon immer, nur hatte ich nie den Mut mein Verlangen auszuleben.« Ich öffne den Mund um was zu sagen, doch ich kann nicht. Wie gebannt starre ich ihn an, sehe alles was ich brauche direkt vor mir. Mir ist bewusst, dass Drew und ich es nicht immer leicht haben werden, aber mal ehrlich. Leicht ist langweilig und Drew und ich sind nicht langweilig. Nie.
Er streichelt über meine heißen Wangen und kommt mir näher, erst zögernd, dann willig. Sein Atem streift meinen Kiefer, ich verliere den Halt unter meinen Füßen. Wäre die Wand nicht hinter mir, würde ich spätestens jetzt zu Boden fallen. Mich auflösen, wie schmelzende Butter.
»Ich möchte auch mit dir zusammen sein, Drew«, hauche ich mit meiner letzten Kraft. Ich drücke meinen Kopf nach vorne um ihn zu küssen. Er ergreift direkt die initiative, indem er meinen Kopf weit in den Nacken beugt, damit er mich intensiver küssen kann. Mir entfährt ein lautes Stöhnen, welches er mit seinem Mund verklingen lässt. Seine Hand wandert meinen Körper entlang, erst meinen Arm und dann weiter zu meinem Bauch. Ein gewaltiger Schauer überkommt mich, pure Lust steigt in mir auf.
»Gott«, seufzt er und löst sich kurz von mir. »Was stellst du nur mit mir an? So kenne ich mich gar nicht.« Seine raue Stimme überkommt mich wie eine Gänsehaut. Meine Sicht ist benebelt, Drew hüllt mich ein. »Wir sollten die Finger voneinander lassen, ansonsten müssen wir direkt zurück ins Zimmer«, scherze ich und sehe zu ihm hoch. Er zwinkert, was mich nur noch mehr erröten lässt.
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-Losing Game-
RomanceLuna Moore hat innerhalb einer Nacht ihr ganzes Leben verloren. Ihr Dad wurde verhaftet, da der Verdacht besteht, er habe Joshua Winter, einen Jungen aus der Nachbarschaft, getötet. Luna erinnert sich an mehr aus dieser Nacht, als sie zugeben will...