-Kapitel 69-

670 45 1
                                    

Luna

Cole steht zwischen Tür und Angel, in seiner Hand der Drink, den er mir vor einer Ewigkeit besorgen wollte. Seine Augen sind geweitet, er bewegt sich nicht vom Fleck. Mein Puls überschlägt sich, aber nicht von der guten Sorte. Drew macht automatisch einen Schritt von mir weg und fährt sich fluchend durch die Haare.

»Fuck«, entfährt es ihm. Ich sitze immer noch auf der Arbeitsplatte und denke noch nicht einmal daran mich zu bewegen. Ich bin wie eingefroren und starre unentwegt zu Cole, der uns schockiert ansieht. Sein Blick zuckt andauernd von mir zu Drew und wieder zu mir.

»Was soll die Scheiße hier?« Er steht immer noch, wie gebannt in dem Türrahmen und ich sehe zu, wie sich die Hand, in der er den Drink balanciert immer mehr anspannt. Der Becher wird durch diesen Druck zusammengepresst und die Flüssigkeit strömt auf den Boden, trotzdem bewegt er sich nicht. Mit wackligen Beinen springe ich von der Arbeitsplatte und mache einen kleinen Schritt auf Cole zu. Seine Augen sind zusammengekniffen, zwischen seinen Augenbrauen liegt eine Falte. Er funkelt mich böse an, dann zuckt sein Blick zu Drew, als sei er gar nicht wütend auf mich, sondern auf ihn.

»Ist das dein Ernst, alter? Hast du sie nicht mehr alle? Wie kannst du es wagen sie so auszunutzen?« Coles Stimme wird lauter, die Musik vom Garten erlöscht. Jemand muss sie ausgeschaltet haben, die ganzen Leute im Garten haben nun uns als Entertainment.

»Es ist nicht wie du denkst.« Drew massiert sich die Schläfre, sieht es aber nicht als nötig auf Cole zuzugehen. Wie eingefroren steht er da und meidet jeglichen Blickkontakt.

»Cole.« Ich mache einen weiteren Schritt auf ihn zu, meine Stimme ist sanft und fast schon flehend. »Was auch immer du denkst, du liegst falsch. Zwischen Drew und mir hat es gefunkt und glaub mir, davon wollte ich dir noch erzählen. Wir fangen doch erst wieder an miteinander zu sprechen, ich wollte nicht schon am Anfang damit kommen.« Ein schwaches Lächeln huscht über mein Gesicht, dann drehe ich mich einmal zu Drew um, der mich nicht einmal für eine Sekunde ansieht. Irritiert wende ich mich erneut Cole zu, seine Schultern beben. Vor Wut?

»Zwischen euch hat es gefunkt?«, wiederholt er spöttisch meine Worte und funkelt Drew an. »So einen Bullshit habe ich lange nicht mehr gehört.«

»Cole, wieso spielst du dich so auf? Wieso freust du dich nicht für uns? Hast du ein Problem damit, dass Drew und ich zusammen sind?« Ich komme mir vor wie eine Vollidiotin und als Cole in ein schallendes Gelächter fällt, verstärkt sich das Gefühl nur noch mehr.

»Du willst mir ernsthaft weismachen, dass ihr beide zusammen seid? Und was kommt noch? Wart ihr vielleicht auch schon in der Kiste?« Ich hole Luft um zu antworten, doch ich schaffe es nicht. Ich straffe die Schultern, sehe Cole traurig an und senke dann den Blick. Cole scheint dank meiner Reaktion zu verstehen, was hier vor sich geht.

»Das kann nicht euer Ernst sein.« Im nächsten Moment passiert alles zu schnell. Cole stürmt an mir vorbei, geradewegs auf Drew zu. Er packt Drew am Kragen und drückt kräftig zu. Ich kreische erschrocken auf und renne auf die beiden zu um mich zwischen sie zu drängeln.

»Wie kannst du es wagen sowas mit ihr zu machen! Ich habe dir gesagt, du sollst sie nicht verletzen und sie nicht ausnutzen und du hast es trotzdem gemacht!«

»Cole, beruhig dich! Komm runter!« Drew schubst Cole von sich weg, sodass Cole gegen mich knallt. Bevor ich zu Boden fliegen kann, hält er mich noch fest und zieht mich auf die Beine.

»Du bist mein bester Freund und ziehst trotzdem so eine Scheiße ab?« Cole brüllt durch den ganzen Schuppen, meine Ohren dröhnen. Mein ganzer Körper beginnt zu zittern an und ich schlage meine eigenen Arme um meinen Oberkörper um mich selbst zu schützen. Aber vor was?

-Losing Game-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt