8| Das mit dem Keks

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Emily starrte ganz offensichtlich meine Hände an. Es war mir heute und auch gestern schon ein paar mal aufgefallen, aber sie denkt, ich merke es nicht.
Sowas von Handfetisch...

Ich hob ruckartig den Kopf und schaute ihr in die Augen. Braune, wie ich nun das erste mal bewusst wahrnahm. Ich hatte grüne.

Emily war hübsch. Sie war sogar sehr hübsch, nicht einfach nur hübsch-hübsch, sondern hübsch-attraktiv. Sehr hübsch-attraktiv.
Ich sollte auf Bens Rat, sie nach ihrer Nummer zu fragen, hören. Später.

Emily schaute als erstes weg, ihr Blick fiel auf ihre Kaffeetasse. Das schien sie wieder daran zu erinnern, was ich getan hatte.
"Mieser kleiner Bastard", murmelte sie vor sich hin. "Hat einfach meinen Keks geklaut. Meinen."

"So böse Worte aus so einem hübschen kleinen Mund."

Ihre zusammengekniffen Augen weiteten sich bei meinem Worten. Sie weiteten sich noch mehr, als ich einen Moment demonstrativ auf ihre Lippen und dann wieder hoch in ihre Augen schaute. Ich musste grinsen.

"Morgen bring ich dir einen neuen mit", tröstete ich sie dann. "Sogar zwei, wenn du willst."
Von mir aus würde ich ihr zehn ganze Packungen Kekse kaufen, wenn es das ist, was sie will.

Emily nickte begeistert, besann sich dann jedoch und nickte weniger hektisch, mehr würdevoller. Sie versuchte es zumindest. "Ja, bitte. Das ist nur gerecht, nachdem du meinen gegessen hast. Und die zusätzlichen als Entschädigung, dass ich jetzt keinen habe." Sie legte den Kopf schief. "Weißt du, ich könnte dich auch einfach anzeigen."

"Könntest du?"

"Natürlich." Sie nickte wieder, von sich überzeugt. "Schließlich hast du mir mein Eigentum gestohlen. Und es zerstört. Das gibt locker zwanzig Jahre Gefängnis."

Kapitulierend hob ich leicht lachend die Hände. "Zwanzig Jahre also? Na, dann bring ich dir wohl besser deine Kekse mit."

"Und wie du das wirst."

"So fordernd." Ich musterte sie wieder. Sie schluckte leicht.
Dann hielt ich ihr hier die Hand hin. "Also, ich bring dir morgen Kekse mit. Abge-"

"Genau diese Kekse", unterbrach sie mich.

"Genau diese Kekse", bestätigte ich. "Abgemacht?"

"Abgemacht", sagte sie, ergriff nun meine ausgestreckte Hand und drückte sie, um unseren kleinen Handel abzuschließen. Vielleicht positionierte ich meine Hand dabei so, dass man gut meinen Handrücken sehen konnte. Und vielleicht spannte ich meinen Arm und meine Hand mehr an, als ich müsste, um den Händedruck zu erwidern. Die noch mehr hervortretenden Adern hatten die erwartete Wirkung: Emily starrte und schluckte. Ihr war deutlich anzusehen, welche schmutzigen Gedanken ihr durch ihren Kopf schossen.

Nur wir zweiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt