13| Das mit Erik

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Wir saßen eng nebeneinander auf der Bank, Körper an Körper, und gingen unserer jeweiligen Arbeit nach. Um ehrlich zu sein, ich hatte trotz all der vergangenen Zeit keine Ahnung was genau er machte, aber er brachte nun auch immer seinen Laptop mit. An den Tagen, an denen ich nachmittags Uni hatte, kam er mit mir, unterhielt sich während dem Essen mit mir, arbeitete neben mir und ging mit mir.

Das morgendliche Gespräch beim Frühstück sowie das stille gemeinsame Arbeiten anschließend war schon meine neue Routine geworden. Erstaunlich, wie schnell sich Gewohnheiten ändern konnten. Vor allem wenn man bedachte, dass ich jetzt sogar auch montags ging. Vor ihm fand ich es nicht wirklich lohnenswert, weil die Uni da schon um 8.30 Uhr anfing, weshalb ich nur eine Stunde bleiben konnte. Aber ich genoss die Unterhaltungen und einfach nur seine Präsenz neben mir so sehr, dass ich es nun trotzdem tat.

Dennoch kam ich nicht darum herum mich zu wundern, warum er in London war. Es war offensichtlich, dass er bezüglich seiner Herkunft nicht gelogen hatten, das hörte man an seinem Akzent. Auch hatte ich ihn schon des öfteren schwedisch am Telefon sprechen hören. Kurz nach diesen Telefonaten musste er immer gehen. Ich hatte letzte Woche noch mal beiläufig gefragt, aber Erik hatte sofort abgeblockt oder war ausgewichen und hatte vom Thema abgelenkt, genauso wie bei jeder anderen Frage zu seiner Familie oder warum er so reich war, denn das war offensichtlich. Also hatte ich es mehr oder weniger aufgegeben, auch wenn ich versuchte, durch sein Verhalten oder Dinge, die er erzählte, mir Sachen zu erschließen. Lucy war genauso ratlos wie ich, wir hatten das Thema schon des öfteren erörtert und waren jedes Mal zu den Schluss gekommen, dass er eine bedeutendere Person hinter den Grenzen der Gesetzen sein musste. Es gab einfach keine andere Möglichkeit, wenn man das ganze mit ein bisschen Wissen aus realistischen (*räuspern*) Büchern betrachtete.

Heute war jedenfalls Freitag und ich saß gerade, wie eben erwähnt, im Café und sollte eigentlich lernen. Dummerweise gab es mehrere Faktoren, die mich ablenkten.

Nummer 1: Der Körper von Erik, der so nahe war. Darüber wollte ich nicht weiter nachdenken. Ich korrigiere: sollte. Was ich will, ist noch mal eine ganz andere Sache...

Nummer 2: Morgen war Olivias Geburtstagsfeier, und seit dem ich mein Outfit hatte, zählte ich die Tage herunter, bis ich es endlich tragen durfte. Jetzt war es fast so weit, und ich konnte es kaum noch erwarten. Es war so unglaublich hübsch!

Nummer 3: Der Nachgeschmack des Kekses, den ich vor nicht allzu langer Zeit gegessen hatte. Richtig, dieser Keks. Erik hatte mir seit jenem Montag vor mittlerweile rund drei Wochen jeden Tag einen dieser wunderbaren Kekse mitgebracht. Noch immer musste ich meine Augen schließen, während er mich fütterte, und noch immer wusste ich nicht wieso. Oder, die viel wichtigere Frage, woher er sie hatte. Ich würde mich mittlerweile schon gewissermaßen als abhängig bezeichnen. Jeder Dienstag- und Mittwochmorgen war beinahe eine Qual. Ohne diese herrliche Süße in den Tag zu starten... irgendwie musste ich es doch noch aus ihm herausquetschen.

Nur wir zweiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt