10| Das mit dem Foto

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Ich stapfte schnaufend die Treppen zu meiner Wohnung hinauf. Egal wie sehr ich meine Ausdauer trainierte, Treppen steigen hörte nie auf, anstrengend zu sein. So frustrierend.

Oben angekommen öffnete ich meine Tasche.
Wo war nur dieser verdammte Schlüssel abgeblieben? Normalerweise war er immer an derselben Stelle.

Was, wenn ich ihn verloren hatte? Panik kroch in mir hoch, doch dann fand ich ihn, in einem anderen Fach als sonst.

Mit einem schlechten Gefühl schloss ich die Tür auf. Wieso hatte ich ihn dahin getan? Alles muss seine Ordnung haben.

Doch dann erinnerte ich mich an die Hausarbeiten, die ich aufbekommen hatte, und das Unwohlsein wich augenblicklich der Freude. Ich liebte Mathe. Fröhlich summte ich in Erwartung auf die Aufgaben vor mich hin und trat in die Wohnung.

Prüfend warf ich noch einen Blick auf mein Handy, um die Uhrzeit zu checken. 16.07h, wie immer perfekt pünktlich. Jetzt hatte ich noch drei Minuten um meine Sachen auszupacken, fünf Minuten um Kaffee zu machen und dann würde ich- mein Gedankengang wurde von aufploppenden Nachrichtenbadges unterbrochen, als mein Handy sich automatisch mit dem WLAN verband.

Ich überflog die Mitteilungen nur schnell, doch bei einem Namen stoppte ich. Erik mit den tollsten Adern.

Ich musste schmunzeln, als ich daran erinnert wurde, wie er sich eingespeichert hatte. Aber moment mal- Erik hat mir geschrieben?!

Neugierig und auch etwas aufgeregt öffnete ich den Chat.

Er hatte mir ein Foto geschickt.

Zu sehen war sein Arm samt seiner Hand mit deutlich sichtbaren Muskeln und stark hervortretenden Adern, noch mehr als heute vormittag. Ich hatte mir anhand seiner Statur schon gedacht, dass er sehr durchtrainiert sein musste, aber das hier übertraf fast noch meine Erwartungen. So große Muskeln, so viele Adern...

Ich starrte. Und starrte. Und starrte. Sabberte fast.

Zugegebenermaßen, ich starrte eine kleine Ewigkeit diesen Augenschmaus von Bild an, bevor ich überhaupt bemerkte, dass Erik noch eine Nachricht dazu geschrieben hatte. Ups.

Gefällt dir, was du siehst?

Ja.

Mehr als ja; ich könnte diesen Arm heiraten. Ein in mentales Bild ploppte auf: Ich, in einem ausladenden weißen Kleid zum Altar laufend, händchenhaltend mit einem einzelnen Arm, der auf einer Barre kunstvoll drapiert in schwarzen Seidentüchern neben mir hergetragen wurde. Ich schmunzelte.

Nur wir zweiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt