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Ich zog den Bogen langsam über die Seiten und der letzte Ton hallte durch die Wohnung. Es herrschte eine kurze Stille, bevor Ben applaudierte.
"Es ist so krass wie gut du spielen kannst. Wirklich, es klingt wunderschön", meinte er. Ich lächelte ihm zu. "Danke. Ich spiele ja jetzt auch schon eine Weile." Und ich liebte es.
Behutsam packte ich meine Geige wieder in ihren Koffer und räumte die Noten weg. Dann drehte ich mich in Richtung Ben, der auf dem Sofa saß, und stemmte die Hände in die Hüften. "So. Was machen wir jetzt mit dir?", fragte ich ihn. Heute Abend hatte er schon wieder vor meiner Tür gestanden. Auch wenn er sagte, dass er einfach nur möglichst viel Zeit mit mir verbringen wollte, solange ich hier war, kam er wirklich sehr häufig vorbei. Ich hatte den Verdacht, dass mit seinem Freund irgendwas schlecht lief, denn er wirkte dauernd ausgelaugt und niedergeschlagen. Vor seiner letzten Trennung hatte er sich nämlich ähnlich verhalten.
Noch hatte er aber nichts gesagt und sah nun teilnahmslos von seinem Handy auf. "Mit mir? Was willst du denn mit mir machen?"
"Das frage ich dich ja. Es ist schon nach 21 Uhr; ich würde mich bald auf den Weg ins Bett machen. Willst du bleiben oder gehst du heim?"
Ben zog verwundert die Augenbrauen hoch.
"Seit wann gehst du denn so früh ins Bett? Soweit ich mich erinnere, bist du doch die größte Nachteule.""Ja...aber seit dem ich früh aufstehe, muss ich eben auch früh schlafen gehen", erklärte ich.
Ben entwich ein ein Glucksen. "Was du alles für Emily tust- ich bekomme immer mehr den Eindruck, dass ich mit meiner nächstes-Traumpaar-des-Jahrhunderts-Vorhersage sehr richtig liege", grinste er mich an.
"Es ist nicht nur für Emily", protestierte ich. "Jetzt, wo ich es mal ausprobiert habe, mag ich einfach den Morgen mehr als die Nacht. Ich bin viel produktiver."
"Mhm, ist klar. Nur deswegen." Er warf mir einen vielsagenden Blick zu und hievte sich dann vom Sofa. "Danke für das Angebot, aber ich penne bei mir. Viel Spaß mit Emily morgen früh." Im vorbeigehen klopfte er mir noch auf die Schulter und war dann schneller zur Tür draußen, als ich ihm folgen konnte. Irgendetwas stimmte wirklich nicht, davon war ich felsenfest überzeugt.
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Es war 1.27 Uhr und ich hatte Hunger.
Unruhig wälzte ich mich erneut von der einen Seite zur anderen, doch ich konnte einfach nicht einschlafen. Und dieses Loch im Bauch! Wann ich hatte ich zuletzt etwas gegessen? Schnell rechnete ich nach- sechs Stunden war das Abendessen mittlerweile her. Kein Wunder, dass ich da Hunger hatte.
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Nur wir zwei
Romance"Was genau denkst du machst du hier?", funkelte sie mich wütend an. "Frühstücken?" Ich seufzte. "Was willst du? Ein Autogramm? Ein Foto? Alles, aber lass mich bitte einfach in Ruhe essen." Sie starrte mich an als hätte ich ihr angeboten, ob ich vor...