Kapitel 6

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...Kurz darauf war er auch schon aus dem Gebäude raus und auf dem Weg in sein Bett...

Während er also angestrengt versuchte zu schlafen, was bei dem ganzen Gefühlschaos natürlich nicht funktionierte, war Hakuba dabei die neu gewonnen Informationen auszuwerten. Denn er war vorhin bereits früher zu sich gekommen, als die andern beiden vielleicht angenommen hatten. Schon als Shinichi in den Fahrstuhl trat war der Blondschopf bei Bewusstsein und hatte sich gedacht, es wäre wohl das beste die Situation zu begutachten. Als er dann mitbekam wie sein werter Kollege den Dieb küsste und ihm dann auch noch den Schlüssel hinwarf, glaubte er, er wäre womöglich doch noch in irgendeinem schrägen Traum. Da er aber mit Gewissheit nicht mehr träumte, musste er dem ganzen genauer auf den Grund gehen. Da steckte noch viel mehr dahinter, dessen war er sich sicher.

Seine Vermutungen wurden nur noch gestärkt, als es an seiner Tür klingelte und er Shinichi Kudo beim Öffnen erblickte. „Kudo?" „Ich habe ein anliegen", kam der braunhaarige direkt zur Sache, ohne seinen Kollegen zu begrüßen. „Komm rein", meinte Hakuba und ging selbst vor ins Wohnzimmer. „Was gibt's denn?", fragte er neugierig. „Könntest du mir alles verraten was du über Kid weißt?" „Und wieso?", fragte Hakuba misstrauisch. „Warum will ein Detektiv wohl Informationen zu einem Verbrecher?", fragte Shinichi rhetorisch. „Ich weiß nicht, deswegen frage ich", antwortete Hakuba aber komplett ernst und verengte seine Augen. „Wie wäre es, wenn du mir einfach meine Frage beantworten würdest", verlangte Shinichi und sein Blick verfinsterte sich ebenfalls. „Na schön. Ich denke es reicht wenn ich dir seinen echten Namen nenne, den Rest findest du dann sicher selbst heraus." „Wie bitte?? Du kennst seinen echten Namen?! Wieso hast du das nicht der Polizei gemeldet??", wollte Shinichi wissen und war entsetzt. „Das habe ich doch versucht, aber er hat es so aussehen lassen, als wäre es überhaupt nicht möglich, dass Kaito Kuroba Kaito Kid sei", beantwortete er die Frage. Abrupt erhob Shinichi sich und trat schnellen Schrittes in Richtung Ausgang. „Danke", rief es noch, ehe er das Gebäude verlassen hatte.

Diesen Namen, Kaito Kuroba, hatte er unter Garantie schon einmal gehört und er würde nicht ruhen, ehe er herausfinden würde woher!

Diesen kleinen Schwur verwirklichte er auch und hielt sich selbst die ganze Nacht mit Hilfe seines geliebten Kaffees wach. Am Morgen wusste er genau wo dieser Kaito Kuroba wohnte, zu welcher Schule er ging und er kannte die Verbindung zu Ginzo Nakamori. Nur woher er den Namen kannte, wollte ihm einfach nicht einfallen.

Da er es irgendwann aber nicht mehr aushielt schlief er an seinem Küchentisch ein und erwachte gegen Mittag wieder. Zu seinem Glück gerade rechtzeitig, denn in einer Stunde würde Kaito Schulschluss haben.

Schnell machte er sich fertig, eilte dann zu dieser Schule und wartete vor dem Gebäude. Nach und nach traten immer mehr Schüler hinaus und am liebsten wäre er gleich wieder eingeschlafen, hätte er dann nicht sein Ziel entdeckt. Augenblicklich schlug sein Herz schneller, dabei war er sich noch gar nicht sicher, ob es sich wirklich um Kid handelte. Aber wobei er sich inzwischen sicher war, waren seine Gefühle für jenen Mondscheindieb.

Er ging auf Kaito zu und stellte fest, dass dieser nicht alleine war, sondern neben der Tochter von Kommissar Nakamori her lief. Seine Rettung war ein weiteres Mädchen, welches Aoko ablenkte, weshalb Kaito alleine weiter lief. Eilig ging Shinichi um die nächste Ecke um sich verdeckt zu halten, hatte aber kurz vergessen, dass sein Ziel genau dort entlang musste. Darum dauerte es auch nicht lange bis Kaito ebenfalls um diese Ecke bog und perplex stehen blieb, als er in die Augen des Detektivs vor sich blickte.

Shinichi konnte kaum noch klar denken und handelte nur noch instinktiv, als er Kaito an die Wand neben den beiden pinnte und erneut küsste. Doch Kaito war wie paralysiert! Erst taucht einer seiner größten Rivalen und gleichzeitig große Liebe hinter seiner Schule auf und jetzt küsste er ihn schon wieder?!

Während Kaito also damit beschäftigt war mit der Situation überfordert zu sein, erkannte Shinichi, dass es sich um den echten Kid handelte. Es waren dieselben Lippen, die er auch gestern schon gespürt hatte.

Langsam entfernte er sich, obwohl es ihm lieber gewesen wäre, nie wieder von der Stelle zu weichen, aber Kaito erwiderte den Kuss einfach nicht...

„Hab ich dich, Kid...", flüsterte Shinichi in Kaitos Ohr und legte besonderen Wert auf den anzüglichen Unterton in seiner Stimme, der Kaito einen Schauer über den Rücken laufen lies. „...woher weißt du-" „Diese Lippen würde ich unter tausenden erkennen", antwortete der Detektiv, bevor Kaito überhaupt ausgesprochen hatte. Er zog seinen Dieb an der Hand hinter sich her und suchte nach einem geeigneten Fleckchen zum reden. Derweil starrte Kaito nur auf seine Hand, welche Shinichi auch nicht los ließ, nachdem sie sich gesetzt hatten. Das so etwas wie ein Pokerface existierte kam ihm überhaupt nicht in den Sinn, nicht bei der Geschwindigkeit seiner Herzschläge.

„Also", fing Shinichi an und seufzte leicht. „Warum hast du mich geküsst?", fragte der Detektiv, was Kaito nur verwunderte. „Du fragst mich, wieso ich dich geküsst habe, obwohl du mich schon zwei mal geküsst hast, mir beide Male dafür aufgelauert bist und noch immer meine Hand hältst? Wieso fängst du nicht mit erklären an??", verlangte Kaito aufgebracht. „Na schön. Im Fahrstuhl habe ich dich geküsst um mir meiner Gefühle klar zu werden, eben habe ich dich geküsst um festzustellen, ob du es wirklich bist und deine Hand halte ich noch, damit du nicht vor mir wegrennst", beantwortete er alle Fragen wahrheitsgemäß, lies aber das Detail aus, dass er seine Hand auch hielt, weil es sich gut anfühlt und sein Herz zum rasen brachte.

Magic Kaito KaiShin/ShinKai "Der gestohlene Kuss" (Beendet!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt