Kapitel 5

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~Vertauschte Gaben~

"Woah und wie ging es weiter?!", fragte eines der Kinder, denen Mirabel die Geschichte erzählte.
"Ich erzähle es euch später, ich muss mich noch für Dolores Hochzeit vorbereiten!"

"Ach komm schon! Das ist doch der totale Kliffhänger!"
"Tut mir wirklich Leid! Kommt doch einfach mit und fragt meinen Onkel Bruno! Er dürfte normalerweise schon fertig sein."

"Jaaaa! Los zu Bruno!", riefen die Kinder lachend und folgten Mirabel in die Casita.
Im Hof stand gerade Bruno mit einem Kamm vor dem Spiegel.
"Hey Mira! Was sieht besser aus? Offene Haare oder zum Zopf gebunden?", fragte er ohne die Kinder bemerkt zu haben.
Doch schon riefen alle Kinder durcheinander:

"Zopf!"
"Nein Offen!"
"Spinnst du Zopf sieht besser aus!"

"Woah! Das sind ja mal viele Kinder!", rief er nervös.
Doch schon klammerte sich ein ungefähr zehn jähriges Mädchen an sein Bein.
"Darf ich deine Haare anfassen???", fragte sie total fasziniert.
"Ähm... nein.", sagte er und fing mit dem Klopfen am Spiegel an.
Dabei flüsterte er ganz leise:"Klopf klopf auf-"

Aber da nahm Mirabel sein Handgelenk.
"Ich dachte du kommt bereits gut ohne das klar."
"Meistens aber nicht wenn ich gestresst, nervös, traurig, aufgeregt, verwirrt oder-"
"Bruno! Wir kriegen das hin! Schließlich gehören wir zu den Madrigals! Du wirst sehen!"
Sie legten ihre Stirne aufeinander.
"Und genau deshalb bist du meine beste Freundin! AU!"
Plötzlich kniff ihm jemand in den Hintern.

Da sah er das Mädchen und sie fing an komisch zu kichern und wurde rot.
Auf Einmal ging sie rückwärts und verschwand in der Menge.
"Gruselig...", meinte Bruno nur.
Aber da stand das Mädchen plötzlich auf der anderen Seite neben ihm.
"Selbst der Lauch zu Hause ist nicht so dünn wie du!"

"Japp ich vermisse die Tage an denen ich Luisas Kräfte hatte..."
"Kannst du uns denn erzählen was geschah nachdem ihr gesehen habt, dass eure Türen vertauscht wurden?!"
"Tut mir leid Bruno aber ich muss mich noch fertig machen!"
"Ich muss aber auch noch meinen Anzug anziehen! Naja egal..."

"Ich wette du bist wunderschön im Anzug...", sagte das Mädchen verträumt und saß dabei auf seinem Schoß.
Nervös setzte er sie wieder ab.
"Ja also... ihr wollt wissen was danach geschah? Ähm... nun es ging ungefähr eine Woche so. Wir versuchten für einander die perfekte Familie zu sein aber die Kerze wollte unsere Gaben immernoch nicht zurück tauschen. Isabel und Luisa waren schon total genervt aber mir und Mirabel machte es ehrlich gesagt ziemlich viel Spaß."

"Beste Freunde für immer?", rief Mirabel zu dem Zeitpunkt als sie aus ihrem Zimmer kam und Blumen in einer Vase erschuf.
"Und das beste Onkel-Nichte Duo für immer!", antwortete er lachend und stellte die sehr schwere Vase in eine Ecke im Gang.

"Du meinst Nichte-Onkel Duo!"
"Nee nee, so wie ich es gesagt habe war es schon richtig.", sagte Bruno lachend.
"Schön, dass ihr euch so mit unseren Kräften amüsiert!", sagte Isabel genervt als sie plötzlich vor den beiden stand.
"Nein nein! Echt, wir geben alles um das wieder gerade zu biegen. Ich vermisse es auch meine Gabe zu benutzen... die keinem etwas Gutes getan hat, weswegen mich jeder gehasst hat aber ich vermisse es wirklich!"

Isabel sah ihn unglaubwürdig an.
"Hier! Ich hab sogar dieses Buch nach Lösungen durchgeblättert.", sagte er und holte das Buch von Marina aus einer braunen gemusterten Tasche heraus, die er seit Neustem trägt, um wichtige Sachen mit sich tragen zu können.

"Warum trägst du eine Damentasche?", fragte Isabel genervt.
"Das... das ist eine sehr... männliche Männertasche!", sagte Bruno und machte dabei ein ganz ernstes Gesicht.
"Ich kenne die Marke. Da kauf ich auch immer ein. Das ist eine Damentasche."
"Tssk... ja vielleicht..."

"Tut mir leid. Ich versuche ja mich zu gedulden. Aber ein Bett aus Sand ist eben nicht gemütlich! Ich habe bisher keine Nacht durchgeschlafen weil ich im Sand versickert bin!"
"Dann schlaf doch auf dem Gestein! Ich hab mir immer ein Kissen und eine Decke rein geholt und schon ging es.", sagte Bruno.

"Aber naja... Glückwunsch zu deinem ersten Bad-Hair-Day!", sagte Mirabel lachend.
"Okay tut mir leid. Du kannst in der Zeit in meinem Bett schlafen... Was ja eigentlich deins ist...."

"Wirklich? Ohhh Mira du bist die beste Schwester auf der ganzen Welt!", sagte Isa, gab ihr eine Umarmung und lief dann in das Zimmer.
"So schlimm kann dein Zimmer schon nicht sein, Bruno!"

~Nachts~

"Verdammt Bruno! Dein Zimmer braucht noch mehr Renovierung!"
Mirabel erschuf einige weiche Blumen.
"Puh schon besser... sehr viel besser."
In der Zeit saß Bruno auf seinem Bett und las sich weiter das Buch durch.
"Eigentlich ziemlich unnützlich dieses Buch..."

Doch plötzlich hörte er Geschrei im Dorf.
Er sah aus dem Fenster und sah wie eine Art Zombie durch das Dorf wanderte.
"Oh verdammt! Ich muss schnell Mirabel aufwecken!"

Er weckte sie auf und Isabel und Luisa wachten selbst vom Geschrei auf.
"Hört ihr das?!", rief Luisa.
"Das ist der Ehemann von Marina... Haben wir sie etwa... durch die Steinigung ge- Oh Gott ich bin ein Mörder!", rief Bruno schockiert und kippte fast um.

"Nein dafür gibt es sicher eine andere Erklärung! Los kommt!"
Die vier rannten ins Dorf und Bruno schlug sofort sein Buch auf.
"Du denkst auch echt in diesem Buch steht für alles eine Lösung!", sagte Isabel genervt.

"Naja Isa.", begann Bruno.
"Es gibt auf jeden Fall eine Lösung gegen ein Bad-Hair-Day also..."
Sie machte einen schockieren Laut und griff sofort nach dem Buch.
"Was?! Wirklich?! Zeig her!"
"Nein wir müssen erstmal diesen Typen aufhalten!"

Sie zogen so stark am Buch, dass es in der Mitte auseinander fiel und alle Seiten nun am Boden verteilt lagen.
"Verdammt...", sagte Bruno nur.
Der Mann bemerkte sie und sah sie wütend an.
"Marinaaa!"
Er kam plötzlich ganz schnell auf sie zu.

"Oh oh!", rief Mirabel und benutzte ihre Gabe an ihm. Nun war er überall von Blumen bedeckt und sah sie verwirrt an.
"Naja zumindest sieht er jetzt hübscher aus..."
"Wirf einen Kaktus nach ihm!", rief Isabel.
"Ich weiß nicht wie das geht!"
"Na du musst richtig wütend auf ihn sein!"

"Ja er ist böse aber ich habe keinen persönlichen Grund böse auf ihn zu sein!"
"Naja ich wette er will Bruno umbringen. Schließlich hat er seine Ehefrau gekillt."
"Hey!", rief Bruno und klopfte sich wieder auf den Kopf.
"Klopf klopf..."

Isa rollte mit den Augen und schubste Bruno dem Mann direkt vor die Füße.
"Isa!", rief Luisa schockiert.
"Nein Bruno!", schrie Mirabel.
"Ich krieg das hin!", rief Bruno und stieß mit seiner Faust auf ihn zu aber es ging nicht. Er tat sich damit nur selber weh.

"Ah verdammt es funktioniert nicht!"
"Was?!", rief Mirabel schockiert und sah zu ihrer Casita.
Die Kerze leuchtete auf Einmal heller als jemals zuvor...

Encanto: Die SerieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt