Chapter V

2 0 0
                                    

>>Meinst du? << fragte ich John. >>Ja, ich meine zeig den Arschlöchern, dass du unzerstörbar bist. Wie so ein Nokia, weißt du? << sagte er sofort. >>Aber, was ist, wenn-<< >>Was ist, wenn es total gut ankommt und Leute dieses Album jeden Tag für Monate rauf und runter hören, weil es besser wird, als alle die du je rausgebracht hast? Auch wenn es schwer sein wird. Ich meine, du kannst nicht hier Monate lang verschwinden und so tun als wäre nichts passiert. Entweder du lässt dich schlagen oder schlägst. Beides ist nicht schön, aber im Notfall musst du zeigen, dass du dir nicht alles bieten lässt. Ich mein das Ernst, Maddie. << unterbrach er mich. Ich räusperte mich. Wenn ich ganz ehrlich war, war das keine so schlechte Idee und es könnte in vielen Hinsichten natürlich eine Angriffsfläche sein. Es könnte, aber genauso gut meine Angriffsfläche verkleinern und mir mehr Möglichkeiten geben. Den Leuten zeigen, dass sie wirklich nicht für alles einen Sündenbock brauchen. Oder, dass eine Taylor Russon, wegen ihrer Eifersucht, weil er – nachdem er mit ihrem Schluss machte – mit mir was anfing und er es – nachdem ich ihn abwies – so gedreht, als hätte ich mich an ihn rangemacht, während er mit ihr zusammen war. Was kompletter Bullshit ist. Ich sah ihn eine Zeit an. Ich spürte einen riesigen Kloß in meinem Hals und wusste nicht warum. Er hatte recht. Ob mich jetzt Leute lieben oder hassen, sie werden immer versuchen einen Weg zu finden, um auf den anderen loszugehen. Um Fallen zu stellen, egal wie hinterlistig und gemein sie waren. Wenn man berühmt war, interessiert sich niemand dafür, wie es einem geht. Man muss funktionstätig sein. Man muss wieder aufzustehen. Immer wieder. >>Ich mach es. << sagte ich schließlich. Und der Kloß im meinem Hals nahm ab. Ich musste dringend was verändern.

>>Ich bin fertig.<< sagte Jasper, als er den Umhang, damit keine Haare auf meine Klamotten kamen, abnahm. Er drehte den Stuhl zu dem körpergroßen Spiegel auf der anderen Seite. Mein Mund klappte auf. Mein goldblondes Haar war jetzt ungefähr schulterlang mit einem kleinen Pony vorne. Ich sah anders aus. Als würde ich mich mehr trauen. Als würde ich mit mir experimentieren. Als würde ich glücklich sein wollen. Denn das wollte ich. Ich wollte glücklich sein. Ich sprang auf und ging näher an den Spiegel und zupfte an meinen Haaren. Im Gegensatz zu Gerrit hatte ich kein glattes Haar und kein lockiges Haar sowie Rose es hatte. Ich hatte tatsächlich ein Mittelmaß. Meine Wellen kamen nur durch die kürzeren Haare, mehr zum Vorschein. Ich rannte in Jaspers' Arme und er empfang mich genauso freudig. Ich war extrem glücklich über meine neuen Haare, denn für mich bedeuten sie so etwas wie ein Neuanfang. Ich wollte nicht, dass ich vergesse, was in meiner Vergangenheit alles passiert war. Ich will, aber auch nicht, dass es mich jeden Tag aufs Neue einholt. >>Danke so sehr! << quiekte ich, an seiner Schulter. Er lachte auf und flüsterte ein kleines >>Immer wieder gerne. << Ich stellte mich schnell an den Spiegel und machte ein Selfie von meinen neuen Haaren. Er fuhr den Waagen mit den ganzen Utensilien weg und kam zu mir an den Spiegel, während ich versuchte ein neues Selfie zu machen. Er zog eine Grimasse auf der anderen Seite. Ich ahmte ihn nach und wir hatten ein Bild indem wir beide aussahen, als wären wir komisch oder stoned. Oder vielleicht sogar beides. Ich nahm mein Portemonnaie und bezahlte ihn am Ende. >>Wo ist denn, Amelia gerade? << fragte ich. Er öffnete geräuschvoll die Kasse und legte das Geld rein, nur um sie dann wieder zu schließen. >>Sie ist gerade in Norwegen, wegen ihrer neuen Show um da irgendetwas zu drehen. Sie konnte noch nichts Genaueres erzählen deswegen, ja.<< Seine Freundin, Amelia, war eine der erfolgreichste Comedian der Welt. Ich fand das ziemlich beeindruckend, da ja die meisten Comedian Männer waren und Frauen es extrem schwierig hatten, vor allem in solch einer Branche Fuß zu fassen, aber sie hatte mehr als das geschafft. John hatte mir erzählt, dass sie Comedian des Jahres wurde und den Preis für die beste Stand-Up Comedy und Comedy-Auftritt bekam. Jasper begleitete mich zur Tür als er mir einen kleinen Amethyst in die Hand drückte. >>Ich wollte ihn dir eigentlich beim Comedy-Preis geben, aber du warst ja nicht da. << er lächelte mich leicht an. >>Beim Nächsten Mal wird ich da sein.<< gab ich ihm zurück. Er lächelte und wir verabschieden uns.

Auf der Fahrt nach Hause hatte ich relativ allen engeren Bekannten ein Bild von Jasper und mir – mit meiner neuen wunderschönen Frisur – geschickt. Dad schickte mir nur einen muskulösen Arm zurück. Rose schickte mir ein schwarzes Herz, Gerrit mir ein Blaues. Henry erzählte mir, dass er bis jetzt nichts Heißeres an mir gesehen hatte. Ich lachte auf und erzählte es Larry – meinem Chauffeur – der sich für eine Minute fast nicht mehr eingekriegt hat. Larry, war wirklich ein guter Freund für mich geworden. Er ist ein bisschen älter, 53 um genauer zu sein. Er war irgendwie ein Vater für mich, solange ich in dem Auto saß. Dann schickte mir John einfach nur ein Hübsch. Ein Hübsch. Irgendwie machte mich das ein kleines Bisschen sauer und ich wusste nicht warum. Ich schaute aus dem Fenster und wusste nicht, woran ich denken sollte. Wenn John, irgendetwas an sich verändert hatte, habe ich ihn immer total unterstützt und er schreibt nur Hübsch. Dann vibriert mein Handy. Hier ist Isaac, haben Probe. Kam zurück. Nochmal. Henry findet, dass das dein Gesicht schmeichelt oder sowas. Du kennst ihn ja. Eric hat gar nichts gesagt. Alec hat laut gelacht und mir das Handy halt dann gegeben, auf jeden Fall. Aber wirklich steht dir, Maddie. Kam es von Isaac. Ich lächelte. Aber eine Meinung war noch offen. Ich tippte schnell Danke! Aber gib mal John her. Ich wartete eine Minute. Hallelujah, du meintest das Ernst. Ein angenehmes Gefühl machte sich langsam in meinem Bauch breit. Natürlich. Tippte ich schnell. Es ist... extrem schön, Maddie. Bin bisschen sprachlos gerade. Es ist anders und gewagt und ich liebs. An dir. Mein Atem stockte. Ich liebs. An dir. Ich grinste, dumm in mich hinein. 

Lost In FameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt