Chapter XIII

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Wir hatten vier Songs fertig vom Album. Geplant bis jetzt waren zwölf bis fünfzehn. Ich habe bereits meinem Management Team weitergegeben, dass dieses Album in Bearbeitung ist und ich keine Ahnung habe, wann es rauskommen würde. Bis jetzt hatte ich At least, Shit, Believe und Around Us. Gerade saß ich hier mit Blake und wir spielten gegenseitig ich uns ein paar Melodien vor, manche kombinierten wir, schrieben wir für später auf oder steckten sie komplett in den Schrank unpassend. Ich wollte auf jeden Fall, mehr Revenge Songs. Ich wollte eine schöne Mischung aus Love und Revenge haben. Dass man zurückblickt und das Gefühl von Rache hegt, aber man sich auch verlieben kann, dass man lieben kann und in die Zukunft blicken kann. Genau dieses Gefühl wollte ich in das Album bringen. John und ich waren jetzt seit fast zwei Wochen zusammen und alles was wir tun ist rummachen und kuscheln und ich mag es. Ich mag, dass wir es langsam angehen. Ich mag, dass wir einfach wir sind. Dass wir um 2 Uhr nachts durch die Wohnung tanzen. Wir lachen und trinken Wein. Wir sitzen am Klavier und singen. Ich hatte bis jetzt nichts Besseres erlebt. Es war persönlich für mich, das Schönste der Welt. Alleine über ihn hatte ich At least und Believe geschrieben. Noch nie hatte ich so leidenschaftlich Songs über eine Person geschrieben und ich wusste, dass er es auch über mich empfand. Er erzählte mir über die Songs, die er für mich schrieb. Ich war komplett glücklich, als er mir gesagt hat, dass Love Me Not Leave Me über mich war. Ich konnte nicht anders, als über ihn herzufallen und ihn zu umarmen und zu küssen. Er hatte mir heute Morgen geschrieben, dass er für das Albumcover zu der Frisur muss vor dem Shooting und wollte mir danach ein Foto schicken. Auf das Foto hatte ich mich bereits seit einer Woche gefreut. Ich wusste nicht genau, was sie änderten wollten. Ich wusste nur, dass das neue Album Red Autumn hieß. Ich hatte es bereit geliebt, als ich nur den Namen gehört hatte.

Blake und ich waren fast fertig mit dem Instrumental eines neuen Songs, als der Klingelton von John erklingt. Wie eine Irre, nahm ich das Handy extrem schnell in die Hand. Dann öffnete ich den Chat. Auf dem Foto war John zu sehen und seine Strähnen die einst weiß waren waren jetzt rot gefärbt. Mein Mund stand offen. Es stand ihm so gut, es war verflucht. Manchmal hatte ich bei der Tatsache, dass er Jahre lang mein bester Freund ist, vergessen, wie attraktiv er ihn Wirklichkeit war. Also vielleicht hatte ich es nur auch ein bisschen unterdrückt. Dann folgten vier weitere. Einmal Isaac der seine kompletten Haare Rotgefärbt hatte und einen weißen Anzug trug. Dann Henry, der ein Rosen Motiv auf seinem ebenfalls weißen Anzug hatte. Desto mehr Bilder kam, desto besser wurden sie. Das letzte waren Eric und Alec, die in einem Aufzug an der Wand lehnten. Eric hatte ein rotes Tattoo auf seinem Oberkörper, im Gegensatz zu den anderen hatte er kein Hemd unter dem Anzug. Der weiße Anzug stand auf seiner dunkelhäutigen Haut, extrem vor und es sah echt heiß aus, wenn ich ehrlich war. Auf der anderen Seite lehnte Alec, dieser trug absolut gar nichts am Oberkörper nur einen sehr großen Roten Schal – was besser aussah als man sich vorstellen konnte - und dann als letztes kamen 3 Bandfotos.

Eins heißer als das andere. Wenn ich sie nicht kennen würde, würde ich nicht wissen wen ich als erstes anstarren sollte. Das Erste war in – und ein paar auch auf – einem modernen dunkelroten Porsche. Alec saß am Steuer. John lehnte seinen Arm aus dem Fenster und seine Haare flogen im Wind. Diese verfluchten Haare. Isaac saß hinten rechts und Henry hinten links, während Eric in der Mitte saß. Alle drei saßen auf der hinteren Haube. Ich habe es geliebt. Als ich mich von den heißen Jungs erlöste, sah ich mir das Zweite an. Es zeigte alle an einer schwarzen Wand. Alec und auch zum Teil Johns Haare verschwanden an der Wand und sahen aus, als wären sie zum Teil gar nicht da. John stand ganz normal mit dem Rücken zur Wand. Isaac und Alec hatten die Arme vor ihrer Brust verschränkt. Während Eric vor ihnen kniete, saß Henry komplett auf den Boden. Okey, es war schön, aber ich mochte das Auto Foto mehr. Das letzte zeigte nur John, sein Foto war in einem Polaroid Format formatiert worden. Es zeigte seinen ganzen Namen, seinen Geburtsort und Datum. Es erklärte ihn in sechs Sätzen danach. Das Foto war wie er in einem Rosen Garten in einem Brunnen saß und nachdenklich schaute. Es war auf seine eigene merkwürdige Art verdammt attraktiv. Auf der Rückseite war dasselbe Motiv nur wie er schelmisch in sich reingrinste. Mein Herz machte ein Satz. Ich liebte ihn, das war mir bewusst. Es heißt, aber nicht, dass das jetzt keine Verwirrung mehr bedeutete. Denn auf das Gefühl, was er in mir auslöste, verwirrte mich jeden Tag aufs Neue, auch wenn es wunderschön war. Trotzdem war die Angst immer noch da, aber ich hatte Angst, ihm das zu sagen. Wer will denn einen Menschen der panische Angst, vor allem hatte?

>>Ich werde einfach bald 21.<< sagte ich zu Blake, als wir uns zusammen über das Sushi hermachten. Ich nahm ein Gurken Maki mit meinen Stäbchen und nahm es in den Mund. >>Ich weiß noch... damals.<< erwiderte er. Wir lachten. >>Weil du ja so alt bist, Opa.<< >>Natürlich bin ich alt. 28 bin ich! 28 ist halber Senior! << rief er und riss seine Arme hoch. Er bewegte sich so ruckartig, dass er ein kleines bisschen Sojasoße umstößt. >>Oh.<< sagte er. Ich gab ihm die grünen Servietten an. Schnell wischte er es weg. >>Aber ich liebe dich trotzdem, wie ein junger Bursche. << erklärte ich. Das stimmt, Blake und ich hatten eine Freundschaft, die geschäftlich und seelisch waren. Wir verstanden uns, kommunizierten durch Musik und aßen zusammen. Es war anders als meine anderen Freundschaften und Blake konnte ich glatt als großen Bruder bezeichnen. >>Kann ja nicht jeder Widder sein, Maddie.<< sagte er irgendwann. Die sehr vollen Sushi Platten, die wir bestellt hatten, weil wir bereits seit vierzehn Stunden arbeiteten, waren nach circa dreißig Minuten leer und wir waren pappsatt. Wir suchten den Müll zusammen als ich ihn hinter mir hörte. >>Also... John und du sind jetzt wirklich ein Paar? << >>Ja, so sieht es wohl aus. << sagte ich und dann umarmte er mich. >>Ich bin ja so froh, dass du glücklich bist! << rief er. Ich erwiderte seine Umarmung. >>So so so froh! << rief er nochmal, wie viel zu laut in meinem Ohr. Dann erdrückte er mich halb. Ich strauchelte und hechte, erst dann ließ er mich los. Dann verabschiedeten wir uns und er ließ mich im Studio allein. Genau pünktlich kam eine SMS von John.

Bist du Zuhause?

Ich grinste.

Bin im Studio. Habe mich gerade von Blake verabschiedet.

Wieso?

Oh Gott, was hatte dieser Typ vor. John kam immer auf die merkwürdigsten und dümmsten Ideen dieser Welt. Auch wenn das etwas war, was ich an ihm liebte. Es war anders als bei anderen und es war attraktiver und... er war als Person einfach himmlisch.

Mir ist langweilig. UND ich vermiss dich. Soll ich ins Studio. Oder zu dir? Oder willst du zu uns?Öhm... Ja? Ich... ja öhm... du musst nicht. Also, du hattest bestimmt einen anstrengenden Tag. Mach ruhig lieber Feierabend. Lieb dich.

Ich konnte nicht anders als den Kopf zu schüttle und gleichzeitig zu grinsen. Auch wenn dieser Tag ein kleines bisschen anstrengend war und ich gerne auf meine Couch möchte, heißt es nicht, dass ich alleine auf meine Couch möchte.

Wo auch immer du mich möchtest. Solange ich mich hinlegen kann.

Wäre es jetzt sehr kitschig (höchstwahrscheinlich) wenn ich sagen würde, dass ich dich bei mir haben möchte? Wahrscheinlich ist es das.

Ich kicherte.

Kitschig? Ja. Schlimm? Nein. 

Lost In FameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt