❈~ Chapter Fourty Two ~❈

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T A E H Y U N G
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Ich starrte noch lange auf mein Handy, wollte nicht realisieren, was Jungkook mir da gerade geschrieben hatte. Er wollte mit mir zusammen sein? Jungkook liebte mich?! Aber... wie konnte man überhaupt jemanden wie mich lieben, ich war doch ein Nichts...
Sprach Jungkook überhaupt die Wahrheit oder versuchte er mich wieder zu verarschen. Was sollte ich nur darauf antworten?
Meine Finger schwebten unschlüssig über der Tastatur herum.

Liebend gern würde ich... liebend gern würde ich mit Jungkook zusammen sein. Allein der Gedanke allen demonstrieren zu können, dass Jungkook Mein war...
Aber dann würde ich ja zugeben, dass ich schwul war... Man würde mich auslachen, meine ganze Uni würde mich demütigen, allein nur mit dem Wort 'Schwuchtel' würden sie mein ganzes Glück niederringen und das mehr als zuvor. Dann wäre ich nicht nur die Jungfrau Maria, sondern auch noch die Schwuchtel Taehyung, der lieber an Schwänzen lutschte, anstatt seinen eigenen in andere zu schieben.
Allein bei dem Gedanken begannen meine Hände zu zittern an. Es wäre der Horror, wenn es nicht so schon der Horror war.

Jungkook wurde langsam besorgt und schrieb mir weitere Nachrichten, ob ich noch da wäre oder ob alles in Ordnung sei, doch ich ignorierte sie.

Ich fühlte mich regelrecht zwiegespalten. Wir mussten unsere Beziehung natürlich nicht öffentlich machen. Aber irgendwann würde immer irgendwer darauf kommen und wenn diese Kunde erstmal auf falsche Ohren traf, dann war es Aus für mich.

Jungkook hatte aufgehört zu schreiben. Und in mir stieg langsam das schlechte Gewissen auf. Verdammt, ich hatte zu lange gezögert und jetzt dachte Jungkook sicherlich, dass er was falsch gemacht hatte. Dabei war ich hier doch der Idiot. Gerade wollte ich ihm eine Nachricht tippen, als mein ganzes Handy plötzlich zu vibrieren begann.

Was zur...
Jungkook rief mich an?!
Das kam viel zu plötzlich!

Sogleich verfiel ich in Panik, ich war regelrecht hin und hergerissen. Sollte ich annehmen, sollte ich nicht? Was würde Jungkook mir sagen wollen, was sollte ich überhaupt sagen?
Ich musste mich entschuldigen, zutiefst! Schließlich hatte ich Jungkook nach dem Treffen eiskalt abserviert und auch jetzt hatte es den Eindruck gehabt, als würde ich vor meiner verdammten Angst weglaufen und ihn im Stich lassen.

Noch bevor ich es mir anders überlegen konnte, nahm ich den Anruf schnell entgegen und hielt mir das Handy mit zittrigen Händen ans Ohr. Stille...

,,H-Hallo?", fragte ich vorsichtig, doch es kam keine Antwort. Sollte ich einfach wieder auflegen? Vielleicht war Jungkook aus Versehen auf 'Anrufen' gekommen. Doch gerade als ich auf den roten Button drücken wollte, ertönte ein tiefes ,,Tae?"

Mein Atem beschleunigte sich augenblicklich, als ich Jungkooks ruhige Stimme vernahm. Unsicher biss ich mir auf die Lippen und holte einmal tief Luft.

,,Hey...", antwortete ich kleinlaut.

,,Ist alles okay bei dir?"

,,Ich denke schon?"

,,Habe ich dich bedrängt?"

,,Nein, nein!", rief ich schnell und schüttelte den Kopf, auch wenn Jungkook das gar nicht sehen konnte.
,,Tut mir leid... Ich wusste nur nicht, was ich antworten könnte..."

,,Es muss dir nicht leid tun. Und wenn du diese Gefühle nicht erwidern kannst, dann verstehe ich das auch vollkommen", sprach Jungkook geduldig und doch konnte ich eine gewisse Enttäuschung daraus hören.

,,Versteh das nicht falsch Jungkook, ich..." Ich stockte und sah mich hilfesuchend um. Was sollte ich darauf antworten? Dass ich wieder vor meinen Ängsten und Problemen weglief?
,,Ich möchte deine Gefühle erwidern... und ich könnte es auch, nur..."

,,Du hast Angst, nicht wahr?"

Ich schluckte, ehe ich zögernd bejahte. Da hatte Jungkook mitten ins Schwarze getroffen.

Jungkook seufzte. ,,Wir müssen das nicht machen, wenn du es nicht willst."

,,Aber ich will es doch eigentlich auch... Ich hab einfach nur Angst, dass man mich dafür runtermachen könnte... Dass ich eine noch größere Lachnummer auf meiner Uni werde...", gab ich mit zittriger Stimme zu. Meine Hand umfasste krampfhaft das Handy, das es drohte auseinander zu brechen, wenn ich den Druck nur mehr erhöhen würde. Für einen Moment herrschte Stille in der Leitung.

,,Ich komme zu dir."

,,Was?!"

,,Nenn mir mal bitte deine Adresse."

,,Jungkook, du kannst doch nicht... Mein Bruder...", stotterte ich entsetzt, doch Jungkook unterbrach mich: ,,Lass mich bitte zu dir kommen..."

Ich verstummte. Jungkook wollte herkommen... Irgendwie war diese Vorstellung surreal. Und doch konnte ich nicht verhindern, dass mein ganzer Körper vor Aufregung zu kribbeln begann, wenn ich nur daran dachte, wie Jungkook vor meiner Tür stehen würde.

,,Was wenn ich nicht möchte, dass du herkommst?", hakte ich vorsichtshalber nach.

,,Dann werde ich das akzeptieren."

Ein Seufzen. Darin schwang so viel Schmerz mit... Vielleicht hatte ich ihm genug ungewollt weh getan, nur weil ich zu inkompetent war, mit solchen Dingen umzugehen. Erst der Kuss und dann das. Mit Beziehungen oder allgemein der Liebe hatte ich schließlich kaum Erfahrung, wenn nicht sogar gar keine.
Kleinlaut teilte ich Jungkook also meine Adresse mit, in der Hoffnung, dass ich es später nicht bereuen würde.

,,Ich bin in einer halben Stunde da."
Und damit hatte Jungkook auch schon aufgelegt.

Mein eigentlicher Berater würde wirklich höchstpersönlich zu mir nach Hause kommen. Das war doch absurd...

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Written by Kookaain
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𝐓𝐞𝐚𝐜𝐡 𝐌𝐞ᵏᵒᵒᵏᵛ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt