20 | spurlos verschwunden

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„Das Gegenteil von Gelb ist Grün." Sagte Spencer, selbstbewusst, woraufhin er verwirrt Blicke von Joy und mir erntete. Wir saßen im Gesellschaftsraum und es war mittlerweile nach Sperrstunde. Wir alle hatten eine heiße Schokolade in der Hand und hatten uns die Sofas zurechtgestellt. Es war ziemlich gemütlich, wenn niemand hier war. „Farben können doch nicht gegenteilig sein." Meinte Joy in einem amüsierten Ton, wobei ich ihr nickend zustimmte. Noah hatte einen Arm um mich gelegt, war allerdings kurz davor gleich einzuschlafen. „Blau ist das Gegenteil von Rot." Sagte er weiter, woraufhin Rebecca lachen musste. „Wie kommst du denn auf diese These?" Er zuckte nur mit den Schultern. „Ich weiß nicht, das ist so ein Gefühl." Adelaide betrachtete ihn skeptisch. „Rebecca wenn ihr mal keine Idee für ein Date habt, solltet ihr vielleicht mal einen Termin beim Therapeuten in Betracht ziehen." Luna nickte und Spencer wusste somit, dass er jetzt lieber nichts mehr sagen sollte. „Ich hätte gesagt das Gegenteil von Rot ist Grün." Meinte Rebecca leise und schaute dabei mit einem Schmunzeln zu Spencer. „Denn Gegensätze ziehen sich an." Joy tat so, als müsse sie sich übergeben und ich spürte Noahs Blick auf mir. Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung und sah, wie er mich anlächelte. „Ich glaub mit zwei verliebten Paaren brauche ich bald bisschen Alkohol in dieser heißen Schokolade." Adelaide und Luna lachten. Spencer und Rebecca schauten sich ein weiteres Mal an und ich wurde rot, während ich meinen Blick von Noah löste. Noah hingegen ignorierte Joys Aussage und ich merkte, wie sein Arm langsam von meiner Schulter glitt und seine Hand sich kurz darauf an meiner Hüfte platzierte. Mein Bauch fing an zu Kribbeln und ich erstarrte, als sein Daumen unter den Stoff meines Oberteils fuhr und dort kleine Kreise hinterließ.

„Wir müssen jetzt aber über etwas wirklich wichtiges reden." Rebecca löste sich von Spencer und nahm einen gr0ßen Schluck ihrer Schokolade, bevor sie weitersprach. „Wir haben heute Sonntag den 24. November und niemand kam auf die Idee mal darüber zu reden, was wir am Mittwoch machen, zur Erinnerung, das ist der Tag, an dem die liebe Miss Malfoy Geburtstag hat." Noah stoppte seine kreisenden Bewegungen. Ich hatte meinen Geburtstag noch nicht erwähnt. „Da manche noch nichts davon wussten, möchte ich auch mal klarstellen, dass sie 18 Jahre alt wird." Adelaide, die eben noch lächelte, sah nun aus, als hätte sie den Tod gesehen. „Darren hat an demselben Tag Geburtstag, oder?" Ich nickte verwirrt. „Das ist so bei Zwillingen." Nachdenklich trank sie einen großen Schluck ihres Getränks. Alle Schwiegen und ich merkte, wie sich langsam jeder Blick zu mir wandte. Bevor ich fragen konnte, was denn los sei, fing Noah an zu sprechen. „Ich denke ich entführe Rose ganz unauffällig von hier, sodass ihr schön planen könnt." Er stand auf, nahm mir meine Tasse weg, stellte sie auf die Seite, nahm ich hoch und trug mich aus dem Raum. Mit seinem Fuß schloss er die Tür hinter sich und ich erwartete, dass er mich nun runterlassen würde, doch stattdessen trug er mich irgendwohin. „Denkst du nicht ich kann alleine laufen?" meinte ich amüsiert, woraufhin er auflachte. „Oh natürlich kannst du das, aber ich muss mir noch eine Bestrafung überlegen, dafür, dass du nie auf die Idee kamst deinen Geburtstag zu erwähnen." „Eine Bestrafung?" Er nickte. Er schaute nach links und grinste diabolisch. Ich hörte das bekannte Lachen von Peeves, doch bevor er uns bemerken und vielleicht sogar verpetzen konnte, hörten wir Rebecca und die anderen zu uns kommen. „Ist Adelaide bei euch?" Noah ließ mich runter. Verwirrt drehten wir uns zu ihnen. „Sie saß doch vor einer Minute noch bei euch?" fragte ich verwirrt, woraufhin Joy nickte. „Ja. Ich hatte mich nur kurz umgedreht und sie war weg." „Hätte sie den Gemeinschaftsraum verlassen, hätten wir sie gesehen." Sagte nun Noah, woraufhin ich langsam nickte. Alle Augen waren auf mich gerichtet. Schon wieder. „Gryffindor Gemeinschaftsraum." So schnell wie wir konnten liefen wir durch die Korridore und über die Treppen. Zu unserem Glück war die fette Dame noch wach und als Luna das Passwort sagte, war sie zwar etwas verärgert über das späte Antreffen, doch ließ uns alle eintreten. „Wartet hier." Murmelte ich, bevor ich die Treppen hochsprintete und ganz oft an Jacys Schlafsaaltür klopfte. Zu meinem Glück machte auch sie auf. „Bei Merlin, Rose, was ist los?" „Ich brauch ganz dringend die Karte." Sie drehte sich um und nahm sie von ihrem Nachttisch. „Sie liegt einfach so offen herum?" Jacy verrollte die Augen. „Ich kann mit dem scheißding nichts anfangen." Ich murmelte leise die Worte, die sie öffneten und suchte überall den einen Namen. „Weißt du, behalte sie als dein frühes Geburtstagsgeschenk. Ich gehe jetzt schlafen." Sie schloss die Tür hinter sich. Ich erstarrte, als ich realisierte, was ich sah. Oder eher nicht sah. Adelaides Name war nirgendswo auf der Karte zu finden. Was das bedeutete, wusste ich nicht, aber es konnte sicher nichts Gutes sein.

Ich stieg die Treppen hinunter und sah die besorgten Blicke von Rebecca, Joy und Luna. Noah und Spencer waren verwirrt, bei dem Anblick des Pergaments. „Sie ist nicht da." Joy schien Angst zu haben. Zum ersten Mal in meinem Leben fand ich sie in solcher Verfassung. „Wir waren oben. Ihr Bett sieht unbenutzt aus. All ihre Sachen sind weg und ihr Nachttisch sowie ihr Kleiderschrank sind verstaubt. Es ist, als wäre sie nie hier gewesen." Ich holte tief Luft. „Wir müssen jetzt Ruhe bewahren. Niemand darf erfahren, dass unsere Freundin einfach spurlos verschwunden ist." Das Portrait ging zu und erschrocken schauten wir zu der Person, die gerade eingetreten war. „Wer ist spurlos verschwunden?" Roxanne schaute uns alle auffordernd an. Das war nicht Teil des Plans.

toastbrot | a hogwarts love storyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt