12 | "wir müssen dringend reden"

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Um den Ball vorzubereiten, hatten Noah und Ich frei bekommen und eigentlich hatte ich gehofft, dass der Tag deswegen ganz entspannt ablaufen wird. Ich habe mich geirrt. Es war echt anstrengend die große Halle zu dekorieren, die Schüler davon abzuhalten herein zu kommen und außerdem die Musikbox so hinzustellen, dass sie nicht vom Tisch geschmissen werden kann. Noah und Ich begegneten uns nicht wirklich, was wohl an mir lag, denn ich versuchte ihn seit gestern Morgen zu meiden. Meiner Meinung nach verständlich.

Abends ging der Stress dann weiter, als sich meine Freunde die Priorität setzten, gut auszusehen. Das taten sie zwar sowieso, doch sie meinten, für irgendeinen dämlichen Schulball extra gut aussehen zu müssen. Hab ich nicht so ganz verstanden.

„Ich wünschte ich sähe so aus wie Rose." Verwirrt schaute ich zu Adelaide. „Nun ja, wenn du mit Darren eine Tochter bekommst, ist sie ja ziemlich nah dran." Geschockt schaute Adelaide zu Joy. „Ich bin 16!" Joy nickte. „Ich auch, und jetzt?" Luna lachte leise. „Hast du nicht vor nicht allzu langer Zeit davon geredet, den richtigen zu finden?" „Ich war Jung und Dumm." Rebecca schaute verwirrt zu ihr. „Du warst maximal ein Monat jünger." Darauf antwortete sie nichts mehr und verschwand im Bad. „Aber ich muss ihr zu stimmen, du siehst sehr gut aus, Rose." „Danke, du auch." Sie lachte auf. „Natürlich tue ich das, ich habe sehr viel Mühe und Zeit in mein Aussehen gesteckt." „Wieviel Uhr haben wir?" fragte Adelaide, als sie wieder aus dem Badezimmer trat. „Viertel vor acht, wieso?" Erschrocken schaute ich zu Joy, die mich verwirrt anschaute. „Der Ball beginnt um acht und ich sollte doch früher da sein." Ich griff schnell nach meinen Schuhen. Ich hatte mich für schwarze Chucks entschieden, da sie sehr bequem waren und man sie eh nicht so arg gesehen hat. „Alles Gut Rose, wir gehen in Fünf Minuten runter." Versuchte Rebecca mich zu beruhigen. „Nein, ich bin mit Ethan verabredet und bin die verdammte Organisatorin des Balls, ihr könnt nachkommen." Dann griff ich nach meinem Handy, winkte ihnen zum Abschied und ging durch die Tür. Meine Haare trug ich offen und Adelaide hatte darauf bestanden sie mir zu locken. Make Up trug ich nicht wirklich. Ein bisschen Mascara, Eyeliner und Lipgloss. Ich lief die Treppen nach unten und verließ den Gemeinschaftsraum. Ich hatte mich mit Ethan vor der großen Halle verabredet und ich hoffte innerlich, dass er noch nicht so lange dastand. Ohne eingebildet zu wirken, musste ich bemerken, dass ich tatsächlich heute ziemlich gut aussah. Das bestätigten auch einige der Blicke, die ich auf mich zog und wegen welchen ich am liebsten im Boden versinken würde.

Als ich auf den Eingang der großen Halle zulief, sah ich Ethan, welcher mich noch nicht entdeckt hatte. Er sah, zugegebenermaßen, echt gut aus. Wieso stehe ich nicht auf so einen Typen? Gutaussehend, nett und vor allem nicht vergeben. Langsam bemerkte er mich und fing an zu lächeln. Als ich vor ihm zum Stehen kam, musterte er mich von oben bis unten. Doch rot wurde ich diesmal nicht. „Du siehst fantastisch aus." Ich musste sein Lächeln erwidern. „Danke, du auch." Er reichte mir seine Hand. „Bereit?" Ich nickte lächelnd und wir betraten den heutigen Ballsaal.

Noah und Ich hatten gute Arbeit geleistet. Es gab ein riesiges Essensbuffet und sehr viel zu trinken. Alles war orange und schwarz dekoriert und am Himmel schwebten Kürbisse. Wir hatten uns selbst übertroffen. „Wow, ihr seid ja richtig talentiert." Kam es von Ethan und ich lächelte ihn dankbar an. „Nun ja, ehrlich gesagt hat Noah das Meiste gemacht." Er nickte nur. Es waren schon viele Leute anwesend und aus der Musikanlage dröhnte bereits laute Musik. Die Stimmung war sehr gut und alle trugen ein Lächeln auf dem Gesicht. „Soll ich uns was zu trinken holen?" Ich nickte lächelnd und er verschwand. Dann stand ich alleine in der Mitte des Ballsaals. Ich drehte mich ein paar Mal, um alle Eindrücke aufzunehmen und blieb dann stehen. Mein Blick glitt von der Decke nach unten und blieb anschließend an Noah hängen. Er stand am Eingang und war somit relativ weit von mir entfernt. Er lehnte an der Wand und bei seinem Blick musste ich schlucken. Seine Augen glitten von meinen Schuhen zu meinem Gesicht und dann fing er an zu grinsen. Wahrscheinlich war ich wieder rot. Bei Merlin, wo ist Ethan? „Ich hoffe du magst Kürbissaft." Ich nahm ihm das Glas aus der Hand. „Absolut, danke." Dann trank ich einen großen Schluck.

„Rosie." Toll. Ich setzte mein Lächeln auf. „Noah, wir haben echt gute Arbeit geleistet." Er schmunzelte. „Natürlich haben wir das. Wegen der Wahl, möchtest du den Sieger verkünden oder soll ich?" Ich zuckte mit den Schultern. „Du hast das ja geplant, willst du das dann machen?" Er nickte. „Gerne." Dann starrte er mich einfach nur an. „Ich glaube Olivia wartet da hinten auf dich." Sagte Ethan nun und zeigte zum Eingang. Noah drehte sich um und nickte. „Yupp, dann muss ich wohl los." Er beugte sich kurz zu mir vor. „Du siehst übrigens bezaubernd aus." „Danke, du auch." Gab ich zurück und dann ging er zu Olivia. „Er nennt dich also noch immer Rosie." Kam es von Ethan und ich nickte. „Weiß auch nicht." Ich trank einen weiteren Schluck und schon war mein Glas leer. „Jetzt wo dein Glas leer ist..." Ethan verbeugte sich vor mir und nahm meine Hand in seine. „Wollen wir tanzen?" Ich musste lächeln. „Mit Vergnügen."

Wir tanzten jetzt sicher schon zwei Stunden und davon vielleicht maximal fünf Minuten Walzer. Die meiste Zeit sprangen wir eigentlich einfach nur herum und versuchten die Lieder mit zu singen. Wir sangen zwar ziemlich schief, doch da die meisten das taten, war das auch völlig okey. „GUTEN ABEND HOGWARTS." Kam es plötzlich und verwirrt schaute ich zur Ursache. Noah stand auf dem Podest mit einem Mikrofon in der Hand und alle drehten sich zu ihm. „Bevor wir zur Sache kommen, bitte ich meine Co-Organisatorin Rose Malfoy auf die Bühne und außerdem hätte ich gerne einen Applaus für unsere wahnsinnig tolle Arbeit." Verwirrt schaute ich zu Ethan, der mich aufmunternd anlächelte. Dann drängelte ich mich durch die Menge zu Noah hin und schaute ihn nochmal fragend an. „Ich dachte du machst das." Flüsterte ich ihm zu. „Du verdienst aber genauso viel Lob wie ich." Etwas überwältigt von der Aufmerksamkeit, die auf uns lag, lächelte ich in die Menge. Noah beugte sich zu mir und flüsterte mir etwas ins Ohr. „Wenn die Krönung vorbei ist, muss ich draußen mit dir reden." Verwirrt schaute ich ihn an, doch er widmete sich wieder dem Publikum. „Wir hoffen natürlich unser Ball gefällt euch und wir finden für nächstes Jahr ein paar engagierte Leute, die unser Erbe tragen können." Es gab lauten Beifall, was wohl so viel wie -Ja- bedeutete. Ich entdeckte Joy und Luna und nicht weit von ihnen entfernt Darren und Adelaide sowie Rebecca und Spencer. „Aber kommen wir nun zu unserem Königspaar." Noah zeigte mir den Zettel und ich fing an zu lächeln. „Willst du vielleicht die Königin krönen?" fragte er mich leise, woraufhin ich lächelte. „Unser König ist...Trommelwirbel..." Aus den Boxen ertönte ein Trommelsound. „SPENCER!" Die Menge klatschte und Spencer schaute verwirrt zu uns und dann zu Rebecca. Als wäre das nicht erwartet gewesen. Rebecca schaute ihn überrascht an und schaute ihm verwundert hinterher, als er zu Noah ging. Dann wandelte sich ihr Blick und sie wirkte leicht eifersüchtig. Wahrscheinlich plante sie bereits einen Mordplan für das Mädchen, das Königin wird.

Noah setzte seinem besten Freund die Krone auf und sie schlugen einander ein. Dann gab Noah mir das Mikrofon. „Und unsere Königin ist die wohl am best-aussehende Person hier im Raum. REBECCA!" Erschrocken schaute sie zu mir und fing dann an zu lächeln. Dann lief, sie sprintete schon fast, auf das Podest zu und fiel Spencer um die Arme. Noah reichte mir die Tiara und Rebecca kam zu mir. Ich setzte sie ihr auf und dann umarmte sie mich. Das hatte sie sich schon immer gewünscht. Lächelnd löste sie sich von mir und ging wieder zu Spencer. „KÜSSEN! KÜSSEN!" fing Joy an und alle stimmten mit ein. Natürlich ließen sie sich das nicht zweimal sagen. Ich bemerkte Noahs Blick auf mir, doch schaute nicht zu ihm. Stattdessen lächelte ich Rebecca und Spencer an, die nun ziemlich glücklich auf die Tanzfläche gingen. Ein langsames Lied fing an zu spielen und sie fingen an zu tanzten. Alle Blicke lagen auf den Beiden. Noah nahm plötzlich meine Hand und ich spürte wie die Stelle anfing zu Kribbeln. Er zog mich vom Podest herunter und an den ganzen Menschen vorbei. Niemand bemerkte uns, außer Joy, die mir einen verwirrten Blick zuwarf. Wir liefen nach draußen, weit weg von der großen Halle und als wir zum Stehen kamen, blickte ich ihn fragend an.

„Wir müssen dringend reden."

Lesenacht 3/4

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