10 | begegnung im regen

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Morgen war der Ball. Da ich meinen Kopf frei kriegen musste, von einfach allem, stand ich bereits um fünf Uhr auf und zog mir meine Laufsachen an. Ich war zwar normalerweise kein sehr großer Fan vom Sport treiben, aber manchmal half es mir, alles los zu lassen. Mit meinem Handy in der Hand, verließ ich den Schlafsaal und lief aus dem Schloss. Als ich draußen stand, atmete ich erst einmal tief ein und aus. Es war ein bisschen kalt, doch auszuhalten. Das Gras war nass und es roch nach Regen und Frühling, wobei es bereits Herbst war.

Langsam fing ich an los zu joggen. Einfach über das Schulgelände. Die Musik durchfuhr meinen Körper und nahm alle meine Gedanken ein. Alles war gut.

Nach ungefähr einer Stunde fing es an zu regnen und anstatt wie jeder normale Mensch rein zu gehen, legte ich mich ins Gras, hörte Musik und schloss die Augen. Perfekt.

„Willst du krank werden?" „AHH!" Ich schreckte auf und blickte nach vorn. Noah beugte sich zu mir runter und winkte mir lächelnd zu. Noch immer erschrocken, legte ich meine Hand auf mein schnell pochendes Herz und sah ihn an. „Mach das nie wieder!" Er lachte nur und setzte sich dann vor mich. „Was machst du so früh hier draußen?" fragte er mich schmunzelnd und ich nahm langsam meine Kopfhörer aus den Ohren. „War joggen und wollte anschließend eigentlich die Ruhe genießen." Er zuckte mit den Schultern. „Das wars dann wohl mit der Ruhe." Ich nickte. „Allerdings. Was machst du eigentlich hier?" „Joggen." Verwirrt legte ich den Kopf schief. „Ich habe dich gar nicht gesehen." Er fing an schelmisch zu grinsen. „Das war Absicht. Ich hätte dich mit meinem guten Aussehen sonst nur abgelenkt." Er fuhr sich grinsend durch die Haare und ich fing an zu prusten. „Bild' dir nur nichts ein Mister Ich-bin-ja-so-attraktiv. Du siehst grad aus wie ein vollgesogenes Handtuch." Ein gutaussehendes Handtuch. Gespielt verletzt schlug er seine Hand auf die Brust und starrte mich an. „Ich glaubs ja nicht, dass du mich so früh am morgen verletzt." Er war derjenige, der mich jeden Morgen verletzte. In dem er mir nicht mehr schrieb. Ich lächelte nur leicht.

Langsam versuchte ich meine Beine auszustrecken und aufzustehen, doch ich hatte tatsächlich meine ganze Energie und Kraft aufgebraucht. Noah stand auf und half mir langsam hoch. Dabei taumelte ich nach vorne und stieß gegen ihn. Entschuldigend schaute ich zu ihm hoch, doch er lächelte nur. Ich merkte wie mir die Röte ins Gesicht stieg und ich verfluchte meinen Körper schon wieder dafür. Sein Lächeln verschwand langsam. Ich schaute ihm tief in die Augen. Seine Augen waren einfach wunderschön und seine Wimpern. Jedes Mädchen würde dafür sterben. Sein Blick fiel auf meine Lippen und dann wieder zu meinen Augen. Es war wie in einem Film. Alright, Rose. Er hat eine Freundin. „Wie läufts mit Olivia?" Zuerst schien er verwirrt, doch trat dann einen Schritt zurück. „Ganz gut." Ich nickte nur. „Ich denke wir sollten rein gehen, es wäre doch blöd, wenn die beiden Organisatoren nicht zum Ball kommen." Er nickte nur und ich lief vor. Er folgte mir. „Apropos Organisation." Ich seufzte. Was wäre geschehen, wenn ich ihn nicht unterbrochen hätte? Hätten wir uns geküsst? Ich weiß noch nicht einmal, ob ich es zugelassen hätte oder nicht. Ich weiß nur, dass es die richtige Entscheidung war das, was auch immer das war, zu unterbinden. Ich möchte nicht die sein, die einen vergebenen Jungen küsst. Denn selbst wenn die Schuld bei Noah liegen würde, da er ja eine Beziehung hat, weiß ich, dass ich alles abbekommen würde und dafür habe ich keine Zeit. Denn jetzt mal ehrlich. Es sind immer die Mädchen, die beleidigt werden, wenn der Freund sich einen Fehltritt erlaubt. Drama passt dieses Jahr nicht in meinen Plan und ich hab mich mit meiner weirden Ansprache an Olivia schon viel zu sehr eingemischt.

„Also für das Ballkönig und Königinnen Ding, habe ich bereits Kronen organisiert und es gibt eine Wahlurne, in die jeder seine Favoriten einwerfen kann." Ich hörte ihm nur mit halbem Ohr zu und nickte als Antwort. „Super." „Wer das Ergebnis dann verkündet, können wir ja morgen noch entscheiden." Ich nickte nur. „Spencer freut sich übrigens schon total darauf, Rebecca in einem Kleid zu sehen, er schwärmt schon die ganze Zeit davon." Erschrocken blieb ich stehen und starrte ihn an. „Alles Okey?" Nein. „Noah, wir sehen uns bestimmt noch, ich muss los."

So schnell ich konnte rannte ich zu meinem Schlafsaal, darauf bedacht nicht auszurutschen. Im Gemeinschaftsraum befanden sich bereits ein paar Schüler, die mir verwirrt hinterher schauten. Ich sah aus, als hätte mir jemand zehn Eimer Wasser übergekippt. Ich riss die Schlafsaaltür auf und blickte in vier verwirrte Gesichter. Ich atmete schwer und sammelte mich, bevor ich mit der Nachricht rausrückte.

„Wir haben noch keine Kleider." 

lesenacht 1/4

toastbrot | a hogwarts love storyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt