┏━━━━•❃°•°❀°•°❃•━━━━┓Dancing through our house
With the ghost of you┗━━━━•❃°•°❀°•°❃•━━━━┛
Das warme Gefühl in meinen Fingerspitzen scheint langsam und sicher zu verschwinden. Noch vor kurzer Zeit bin ich an einem Ort voller Dunkelheit gewesen und jetzt bin ich mir wieder nicht ganz sicher, wo ich bin. Aber was ich weiß ist, dass ich mich bewege. Zwar bewege ich mich nur langsam, aber der Ausblick ist wunderschön. Über mir befinden sich ein wunderschöner blauer Himmel, von dem ich mich immer weiter entferne. Zuerst war es ganz dunkel und in der nächsten Sekunde ganz hell. Es war angenehm warm und das Licht hat mich an Rose erinnert, denn es hat mich auch für einen Moment umspielt, doch im nächsten Moment befinde ich mich in der Luft.
In der Luft zwischen Himmel und Erde.
Und jetzt schwebe ich sicher und langsam runter. Es ist friedlich. Zwar kann ich mich nicht umdrehen und sehen wohin meine Reise genau mich hinführt, aber ich würde diesen Augenblick auch niemals aufgeben wollen. Sowie ich durch die dichte Wolkendecke fliege, ändert sich auch die friedliche Stimmung.
Es sind Gewitterwolken und es ist auch mitten in der Nacht wie es scheint. Ich habe zwar noch vor wenigen Momenten helles Licht und einen himmlischen Ausblick gehabt, aber sowie ich zurück in die Realität komme, ändert sich alles.
Ich beobachte wie aus den dicken und dunklen Wolken Regentropfen hinab fallen und durch mich hindurch dringen. Umgeben von Milliarden von Regentropfen breite ich meine Arme aus und lasse es einfach geschehen. Vielleicht sollte ich dieses Wetter als nicht gut erachten, aber das tue ich nicht. Jedes Wetter und jeder Tag sollte ein Geschenk sein und auch wenn ich nicht mehr lebe, auch wenn mein Herz nur noch in einer wagen Erinnerung am Schlagen ist, fühle ich mich frei in allem. Ich bin frei von Sorgen und ich bin frei von jeglichen Schmerzen. Natürlich vermisse ich auch mein Leben. Wie könnte ich auch nicht.
Aber ändern kann ich es auch nicht.
Wie ich auch schon einmal sagte: Alles hat einen Grund und das Schicksal findet immer einen Weg. Und wenn wir unser Schicksal selbst in die Hand nehmen, können wir trotzdem nichts gegen die Dinge tun, die einfach geschehen sollen. Man hat keine Ausweg und man sollte auch nicht die Schuld für etwas empfinden, wenn etwas geschieht, was unerträglich ist. Wenn etwas passiert und man den Sinn nicht hinter dem Großen und Ganzen versteht, sollte man sich nicht selbst fertig machen. Und genau das tue ich auch nicht. Ich konnte nichts dafür, dass die Jungs gehen mussten und ich konnte es auch nicht ändern. Vielleicht wäre die ganze Sache anders ausgegangen, wäre ich mitgekommen. Aber man weiß es nicht. Unser Tod war und ist ein Fixpunkt in dieser Geschichte.
Und wie ich auch schon mal sagte. Rose spielt eine sehr wichtige Rolle in meinem Leben. Und so kommt es auch, dass ich jetzt hier zwischen den Ebenen der Erde fliege. Ich fliege hinab in das nächste Kapitel meiner Geschichte.
Der Himmel entfernt sich immer weiter und das Licht, dass sich an meine Haut anschmiegte, verblast mit jeder vergehenden Sekunde.
Die Kontrolle über mich gelingt mir auch und ich kann mich in Richtung Erde drehen. Bekannte Gebäude erstrecken sich vor meinen Augen und ein Gefühl von Nostalgie macht sich in mir breit. Der Regen prasselt über all ab und lässt alles glänzen. Die Straßenlichter und Autos sausen wie üblich durch die bekannten Straßen von Hollywood und ich finde mich allmählich am Boden wieder. Meine Füße, umkleidet von meinen geliebten Chucks, berühren den nassen Boden und ich erfahre, wie es ist, wenn die Schwerkraft sich in deinen Körper ausbreitet. Für die Zeit dort Oben, hat sich alles wie ein Traum angefühlt, doch jetzt stehe ich wieder an dem Ort, wo alles geendet hat.
Hier ist es geschehen. Hier hat mich das Auto erwischt und hier bin ich nun zurück für eine zweite Chance.
Zwar dachte ich, dass der Regen zuerst durch mich durch geht, doch auch das ändert sich. Er fällt auf mich drauf, wie in früheren Zeiten und es fühlt sich überragend an. Wieder etwas zu fühlen und berührt zu werden ist einfach großartig.
Trotz dessen, dass ich den Moment genießen wollte, spüre ich auch eine gewisse Schwere. Irgendetwas drückt in meiner Brust und meine Hand wandert zu dieser. Irgendwas sagt mir, dass ich mich umdrehen sollte und an einem anderen Ort gebraucht werde. Jemand braucht mich und ich habe den Bedarf ihm auf der Stelle nahe sein zu müssen.
Ich kann es mir auch nicht erklären, aber sowie ich mich umdrehe und in Richtung dieser Quelle gehen möchte, stehe ich in einem Raum. Meine Umgebung hat sich von der einen zur anderen Sekunde verändert und jetzt stehe ich in einem Krankenhaus. Nur leises, aber dennoch schmerzhaftes Schluchzen ist zu hören und es bringt mich dazu, den Raum mit der geöffneten Tür zu betreten.
In einem großen Krankenhausbett und umgeben von traurigen Gesichtern liegt sie. Meine Freundin und mein Engel. Rose sieht genauso aus, wie ich sie vor einigen Momenten gesehen habe. Nur jetzt sieht sie erschöpft, müde und kraftlos aus. Ihre sonst sonnengeküsste Haut ist bleich, als wäre sie schon lange nicht mehr draußen gewesen und ihre Haare, welche sonst ihre geschwungenen Locken trugen, sind zerzaust und umrahmen ihr Gesicht. Ihre Augen sind zu und ihre Hand wird von einem Mädchen gehalten. Sie ist ein Ebenbild von Rose und trägt ohne zu Zweifeln die Schönheit von Rose. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass das ihre Tochter ist. Sie sieht unglaublich traurig und hilflos aus. Die Tränen fließen wie ein Wasserfall von ihren Wangen und bringen mein Herz zum weinen. Neben ihr auf der anderen Bettseite sitzt ein Mann, der genauso alt sein muss, wie Rose. Und wenn ich es nicht besser weiß, dann ist das Ray. er hat sich seit unserer Zeit sehr viel verändert. Seine Haare haben schon graue Ansätze und in seinem Gesicht haben sich Falten gebildet. Auch er sieht müde und erschöpft aus. Ebenso wie das Mädchen weint er und hält einen kleinen Jungen im Arm. Der Junge ist jünger als das Mädchen, aber man erkennt sofort, dass sie Geschwister sein müssen. Seine großen Augen sind gerötet und sein Weinen wird von der tiefen Umarmung seines Vaters etwas verstummt. Trotzdem ist der Schmerz der ganzen Familie zutiefst zu spüren. Ihre Liebe für diesen einen bestimmten Menschen ist so stark und es tut mir so weh, dass es so kommen musste.
Der letzte Stein von Rose wurde gesetzt und er ist gefallen. Ihr Spiel war nicht lange genug und mit ihrem letzten Zug hat sie mich hier her geholt. Ich soll für sie auf Julie, Carlos und Ray aufpassen. Und genau das tue ich.
Es war ihr letzter und auch göttlicher Zug.
Ich werde ihn nicht verschwenden und ich werde sie auch nicht enttäuschen.
Mit ihrem Tod bin ich wieder geboren worden. Ich werde so lange, wie sie mich braucht hier sein. Für Rose und ihre Familie.
„Sie soll zurückkommen, Dad. Komm zurück Mom." Mit immer weiter brechendem Herzen lässt Julie sich ebenfalls in die Arme von Ray fallen und er versucht seinen Kindern Halt zu geben.
„Das wünsche ich mir auch. Ihr müsst jetzt stark sein Kinder. Für sie, ja?"
„Ich kann nicht stark sein. Nicht ohne sie."
„Das müssen wir aber sein Carlos. Das würde sie wollen." Mit einem Kuss und weiterfliegenden Tränen legt Ray sein Kinn auf Julie's Kopf und verweilt weiter in diesem Moment. Ein Moment des Abschiedes.
Langsam öffnet sich die dichte Wolkendecke und ein Sonnenschein strahlt durch das Auge des Sturms. Es scheint genau durch die Fenster zu uns rein und in diesem Licht kann ich sie sehen. Hinter ihrer Familie und lächelnd steht sie dort und schaut auf ihre Geliebten herab. Die Familie kann sie natürlich nicht sehen, aber ich kann es. Ihr Körper liegt immer noch in dem Bett, aber ihr Geist ist bei uns und schenkt mir ein letztes warmes Lächeln.
Und sie verschwindet so schnell, wie sie gekommen ist.
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Dancing With The Devil | Luke Patterson
Fanfiction•Dancing With The Devil• //Seine sonst so zart grauen Augen wandeln sich in ein dunkles und stürmisches Grau um. Sie tragen nicht wie sonst immer ihre Liebe und Euphorie, sondern Verletzlichkeit, Schmerz und Wut. Und das schlimmste daran ist, dass...