7. (Überarbeitet)

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Ich war anscheinend eingeschlafen und wachte jetzt durch ein Klopfen an der Tür auf. Schnell zog ich mir etwas an und kletterte die Leiter runter. Wer hatte sich hier her verirrt? Als ich die Tür öffnete stand vor mir ein Junge. Er hatte einen modernen Haarschnitt und war so zwischen 14 und 15.
"Hallo. Ich bin ein Wanderer und..."
"Moment!", sagte ich bevor der Junge mich voll labern konnte. "Wer bist du? Was machst du hier? Und ist noch Jemand mit dir hier?"
"Also ich bin Anthony. Ich habe schon gesagt das ich ein Wanderer bin und, nein, ich bin alleine."
"Ich kauf dir das alles ab... Abgesehen davon das du mit 15 ein Wanderer bist."
"Also ich bin nicht 15 sondern 15 Jahre und 11 Monate..."
"Das kommt doch trotzdem darauf das du noch 15 bist!"
"... und außerdem verbringe ich meine Ferien IMMER mit Wandern!"
Ich seufzte. Der Knirps dachte doch nicht wirklich das ich ihm das abkaufte... Doch offensichtlich.
"Kann ich bei dir für heute unterkommen?",fragte der Knirps. Entgeistert starrte ich ihn an was er anscheinend als Aufforderung nahm rein zukommen. Er sah sich um und bekam den Mund nicht mehr zu.
"Das hast du gemacht?LOL!"
Hatte er gerade LOL gesagt? Ich hätte ihn beinahe wieder raus geschickt als ich beschloss nicht komplett gefühllos dazustehen.

Ich hatte Anthony einen Schlafplatz hinter dem Sofa gemacht und ihm etwas von meinem Cookie Vorrat gegeben.
"Ist das alles hier wirklich aus Eis?", staunte Anthony gerade als ich ihm noch etwas von dem Vorrat anbot.
"Ja. Willst du noch n Cookie?"
"Nein, danke. Aber wie hast du das hin bekommen?"
"Willst du wirklich mein "Berufsgeheimnis" wissen?", fragte ich skeptisch und betonte Berufsgeheimnis mit Anführungszeichen.
"JA!", rief er, als ob er es nun schon zum 100 Mal gesagt hätte.
Ich war kurz davor "Nein" zusagen, als mir der Plan kam ihn weg zu gruseln und er würde ganz von alleine weg gehen.
"Na gut", meinte ich "Komm mit."
Ich trat aus der Eishütte und lief zu einem eingefrorenem See.
Anthony lief hinter mir her und grinste breit. Als wir schließlich vor dem See standen nahm ich einen Stein und warf ihn auf das Eis. Der Stein schlug ein und das Eis brach. Ich kniete mich hin und suchte nach der Übelkeit. Als sie hoch kam versuchte ich sie zu kontrollieren und berührte das gebrochene Eis am Rand des Loches, das durch den Stein entstanden war, kleine Eiskristalle erschienen auf meiner Hand und das Loch schloss sich innerhalb von Null Komma nix.
Jetzt bekam Anthony denn Mund wieder nicht zu: "OMG!!!!!!!"
Langsam machte ich mir ernste sorgen um den Jungen. Er schien beinahe zu hyperventieliern.
"Beruhig dich! Gott! Beruhig dich endlich!", schrie ich ihn an. Während ich schrie verwandelte ich alles was nicht lebte und im umkreis von 10 Metern in Eis. Ich brodelte. Normaler weise konnte mich NIEMAND auf die Palme bringen... Abgesehen von Brandon. Aber der Junge war so voller Wärme und Freude, es erinnerte mich an Trischa.

Der Tag verging schleppend langsam. Anthony und ich gingen wieder zurück zu meiner Hütte und Ich gab Anthony meinen Schlafsack da er ja fror und mir wohlig warm war. Anthony und ich assen Cookies zu Abend und schließlich zwang ich ihn ins Bett zu gehen.
Während Anthony nach den ersten fünf Minuten vermutlich schon einschlief trauerte ich noch meinem verlorenem Leben nach: Meinem Bett, Dad, Latischa und auch meiner Lieblings Serie Doctor Who.

Winter-Frost ErwachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt