Die verschiedenen Studiengänge Teil II

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Soziologie- u. Politikwissenschaft - Studenten:innen

Möchtest du mit angehenden Soziologen:innen und Politikwissenschaftlern:innen befreundet sein, wirst du die interessantesten Theorien hören, du musst aber auch Nerven aus Stahl haben. Sie werden nie müde werden, jeglichen Aspekt des Unbehagens an der Kultur bis ins kleinste Detail zu erörtern. Wusstet ihr, dass Fünfzehnjährige Leggins deswegen anziehen, da dies Ausdruck ihrer sexuellen Selbstbestimmung ist? Oder das Türe Aufhalten als Galanterie nur deshalb funktioniert, da von vorne herein angenommen wird, der Mann sei der wichtigere Part, weshalb die Umkehr der Rollen - der Mann dient beim Türe aufhalten der Frau - in diesem Fall als Besonders wahrgenommen wird? Im Übrigen sind wir alle  gehirngewaschene, durch das Schulsystem zum Gehorsam erzogene Konsumenten, deren einziger Sinn es ist, ein unfaires System zu nähren und so weiter... Ich hatte das Gefühl, dass ich durch die Freundschaft zu Politikwissenschaftlern mir in einigen Sachen erst die Augen geöffnet wurden und ich mich mit ihrer Hilfe auch von dem Leistungsdenken meiner Mitstudentinnen distanzieren und eine andere Perspektive auf mein Studium und dessen Zweck entwickeln konnte. Aber Mann, im Vergleich zu den Sozialarbeitern:innen, sind diese Leute echt unentspannt. Sogar im Schwimmbad oder beim Essen in der Mensa wird das Grenzenlose Leid der Menschheit mit wissenschaftlicher Genauigkeit  theoretisiert. 

Lehrämtler:innen

Die wahrscheinlich fleißigste Sorte an Studfenten:innen unter den Geisteswissenschaftlern. Sie haben die meisten Prüfungen, die längste Lektüre und die höchsten Ansprüche an sich selbst. Die angehenden Soziologinn:en konnten mir genau erklären, dass sie bis 12:00 Uhr Mittags schliefen, um so gegen den inhumanen Leistungsdruck des im Bologna-Prozess geborenen Monsters namens Bachelor- u. Mastersystem vorzugehen. Lehramtsstudenten:innen dagegen sind sehr angepasst und zielstrebig. Sie müssen es sein, sie können sich das philosophieren über das 'böse System' nicht leisten. Wobei ich auch nicht glaube, dass viele es überhaupt als böse ansehen, zumindest nicht, bevor sie ins Ref kommen. Lehrämtler:innen sind unter den anderen Studierenden nicht sehr hoch angesehen. Sie haben den Ruf, keine wirklichen Träume und Talente zu haben und deshalb nach dem Abitur den einfachsten Weg zu gehen: In dem System zu bleiben, das sie kennen und einfach die Seite des Klassenzimmertisches zu wechseln, um am Ende viel Geld zu verdienen. Lehrmtsstudenten:innen erkennt man nicht nur an ihrem Fleiß, sondern auch an ihrem guten, teils sogar gehobenen Kleidungsstil. Wenn ihr eine hübsche, junge Studentin mit guter Frisur, adretter Kleidung und perfekter Schminke in der Bib lernen seht, könnt ihr davon ausgehen, dass es sich um eine aspirierende Lehrerin handelt. 

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