Kapitel 10

0 0 0
                                    

Auf einmal merke ich wie ich in den Armen einer Person lande. Da ich nicht weiß wer es ist, kauer ich mich zusammen und lasse meine Augen geschlossen.

Doch keine Schläge oder ähnliches, sondern nur zwei starke Arme die mich an sich drücken und mir zeigen wollen, dass alles in Ordnung ist.

Ich öffne meine Augen und gucke verängstigt hoch zu der Person, die mich in ihren Armen trägt.

Und ich bin erstaunt, weil es ein wunderschöner junger Mann ist, der eine große Narbe auf dem linken Auge trägt. Außerdem trägt er ein langes Gewand und hat lange silberne Haare, die er hochgebunden hatte und mit einer Haarnadel zusammengesteckt hatte.

Auf seiner Hand hat er ein Tattoo mit einem Kompass der mit Blüten verziert ist. Neben uns liegt ein wunderschöner Säbel der in einer Art Hülle verpackt ist.

Ich gucke in seine Augen und stelle fest, dass sie schwarz sind. Irgendwie sieht er aus wie ein echter Prinz aus China nur vor knapp 200 Jahren. Vielleicht bin ich wirklich bei dem Schreiber meiner Briefe gelandet. Irgendwie habe ich ein komisches Gefühl im Bauch, so als ob ich grade in einem Krieg mich in mein Erzfeind verliebt hätte.

Schmetterlinge tanzen in meinem Bauch und ich werde rot. Ich weiß nicht warum ich auf einmal diese Gefühle in mir habe aber ich habe sie. Ich kann doch wohl kaum mich in einen Prinzen aus China verliebt haben, der vor knapp zwei hundert Jahren gelebt hatte.

Und doch genau, dass habe ich gemacht. Ob er mich liebt bezweifle ich sehr stark, denn ich glaube, dass er bestimmt nicht gay ist und es auch nicht sein darf.

Während die Kutsche langsam vor sich hin ruckelt, überleg ich wie ich es ihm erklären sollte und wie ich hier raus kommen sollte ohne, dass ich bemerkt werde.

Ich gucke zu ihm hoch und er guckt mich an. Unsere Augen treffen sich und ich habe das Gefühl zu schweben. Bevor einer von uns anfängt was zu sagen.

Greift er meine Hüfte und setzt mich auf seinen Schoß. Ich habe kein Problem damit, weil ich irgendwie ihn liebe. Er guckt an mir runter und bleibt an meiner Beule mit dem Blick hängen. Ich erröte und er fängt an zu lächeln, einfach nur zu lächeln, ich verstehe nicht warum er es macht, aber es ist das schönste was ich je gesehen habe.

Ich lege meinen Kopf auf seine Brust und merke wie sein Herz bebt. Doch er bleibt locker. Ich gucke ihn an und er guckt gerade aus nach vorne, als ob er sich auf die Straße konzentrieren müsste.

Auf einmal hält er seine Hand aus dem Fenster und sagt etwas auf chinesisch, was ich nicht verstehe. Doch auf einmal hält er mir ein großes zusammengerolltes Stückstoff hin.

Verwirrt gucke ich ihn an. Er zeigt auf mich und auf die Kleidung. Ich verstehe, ich soll die Kleidung anziehen.

Es ist für mich ein bisschen peinlich auf so engem Raum, mit einer anderen Person, umzuziehen. Als er sieht, dass ich rot werde dreht er sich zum Fenster.

Ich ziehe mich um und hoffe, dass es mir passt. Und das tut es und zwar perfekt. Es ist ein Gewand aus zwei Teilen, einmal der engere Teil, der wie ein enger Mantel geschnitten ist und einmal einen weiteren mit einem viel dünneren Stoff oben drüber.

Dazu gibt es eine Art Gürtel, den er mir um die Hüfte bindet. Danach guckt er meine Haare an und schüttelt mit dem Kopf und streckt seine Hand wider aus dem Fenster und sagt was, was ich nicht verstehe.

Und ich bekomme eine Art von Hut und mit einem heißen Eisen macht er meine Haare grade. Danach tut er eine Art Spange drum und setzt mir den Hut auf.

Er nickt und sieht zufrieden aus. Da ich keine Ahnung habe wie ich gerade aussehe lächel ich einfach und kuschel mich an ihn. Er nimmt mich in den Arm und ich fühle mich wohl.

Rain night Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt