Ein leichter aber durchaus angenehmer Windstoß wehte ihr Haar leicht zurück, aber da es sehr lang war, fiel es sofort wieder vor. Ich schaute sie weiterhin an und als ich mir ganz sicher war spürte ich, wie die Aufregung ihren Höhepunkt erreichte. Mir fiel auf, dass ich immer noch saß und da ich das als unhöflich empfand stand ich auf. „Ganz ruhig Junge, du schaffst das schon. Es ist doch nicht dein erstes Date!“ sagte ich mir selbst und versuchte somit mich zu beruhigen, was jedoch leider so gut wie keine Wirkung zu haben schien. Ich atmete also einfach nochmal tief durch und sagte mir, ich sollte ich selbst bleiben, dann würde schon alles gut gehen. Noch ehe ich etwas anderes hätte machen oder denken können, stand sie auch schon direkt vor mir mit einem leichten Lächeln im Gesicht. Sie war wirklich schön, das fiel mir in diesem Moment erneut auf und auch ich lächelte nun. „Hey, ich hoffe du musstest nicht allzu lange warten“ begrüßte sie mich und schaute mir in die Augen. Da war es wieder, dieses warme Gefühl in mir, welches von meinem Herzen in meinen ganzen Körper zu strahlen schien. „Hey, ach nein, keine Sorge, ich bin auch gerade erst angekommen“ erwiderte ich und versuchte meine Aufregung so gut es ging zu verstecken, was auch ziemlich erfolgreich war. Noch bevor ein peinliches Schweigen auftreten konnte machte ich eine Handbewegung in unsere Zielrichtung und fragte: „Also, wollen wir?“, wobei ich sie freundlich anlächelte. „Ehm, klar gerne“ antwortete sie etwas verdutzt und fragte aber gleich „Willst du mich nicht sagen wo es hingeht?“. Ein Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus und ich schüttelte mit dem Kopf. „Es soll bis zum letzten Moment eine Überraschung bleiben“ ergänzte ich, damit sie ihre Frage ausführlicher beantwortet bekam. Ein kurzes Kichern von ihr zeigte mir, das sie kein Problem damit hatte und wir setzten uns in Bewegung. „Hattest du einen weiten Weg?“ fragte ich und schaute rüber zu ihr, während wir gingen. „Nein gar nicht, ich wohne hier ganz in der Nähe“ antwortete sie und blickte zu mir hoch. Erst jetzt da wir nebeneinander liefen fiel mir so richtig auf, dass sie ein Stück kleiner war als ich. Beim ersten Mal war mir das nicht aufgefallen, da sie zum Fotoshooting Absatzschuhe getragen hatte, doch nun hatte sie einfache schwarze Sandalen an. „Wie ist es mit dir? Wohnst du auch hier in der Nähe?“ fragte sie und ich konzentrierte mich wieder auf unsere Unterhaltung. „Ja, kann man so sagen. Naja also nicht direkt in Bahnhofsnähe aber ich komm hier gut zu Fuss her“ erklärte ich. Mit jeder Minute schwand meine Nervosität und nur eine leichte positive Aufregung blieb zurück. „Na dann war der Treffpunkt ja für uns Beide praktisch gewählt“ meinte sie mit einem Lächeln und ich erwiderte es. „Ja stimmt und außerdem müssen wir von hier aus auch gar nicht mehr weit laufen. 10 Minuten vielleicht noch“ ergänzte ich und schaute, wo wir eigentlich gerade waren. Auch sie sah sich sogleich um und versuchte wahrscheinlich herauszufinden, wohin ich sie ausführte. „Oh man, ich bin echt gespannt wo es hingeht“ gab sie zu und sah mich lieb an. „Willst du es mir nicht vielleicht doch schon sagen?“ fragte sie und ich konnte ihre Neugierde deutlich in ihrem Blick sehen. Lachend verneinte ich die Frage woraufhin sie kurz einen Schmollmund zog und „Manno“ fiebste, bevor auch sie zu lachen begann. Die anfängliche Spannung war nun gelöst und es fiel mir leichter mich mit ihr zu unterhalten. Nun bemerkte ich auch wieder, dass ich ihren Namen noch immer nicht kannte, was ihrerseits aber auch der Fall sein durfte. Leicht zögernd versuchte ich also meine Frage geschickt zu verpacken, was mir aber leider nicht ganz so gut gelang. „Also danke nochmal für deine Hilfe Vorgestern, ich hatte mich echt ganz schön blöd angestellt“ begann ich und musste kurz schmunzeln. Dann fuhr ich fort „Anscheinend war ich doch ziemlich durch den Wind, denn ich hab völlig vergessen dich nach deinem Namen zu Fragen“. Nun zeigte sich auch auf ihrem Gesicht ein Schmunzeln und sie wandte sich mir zu. „War doch keine große Sache, kann jedem Mal passieren und ich helfe wo ich kann“ erwiderte sie. Dann setzte sie erneut zu einem Satz an, den ich in dieser Form nicht erwartete hatte. „Naja, ich könnte dir jetzt einfach sagen wie ich heiße und du könntest dich dann auch gleich vorstellen, aber ich fänd es interessanter, wenn du mir für den Anfang einen Namen gibst, der deiner Meinung nach zu mir passt und andersrum auch. Was hältst du davon?“. Das kam überraschend, aber irgendwie gefiel mir die Idee. Ich stimmte also zu und überlegte, was zu ihr wohl für ein Name passen würde. „Soll ich mich gleich festlegen oder über den Tag hinweg?“ fragte ich nach und bekam darauf eine schnelle Antwort. „Gleich, damit dein erster Eindruck von mir festgehalten wird“. Das klang erschreckend logisch und so blieb ich kurz stehen und betrachtete sie, während auch ich von ihr gemustert wurde. Wenige Sekunden später hatte ich einen Namen und auch sie grinste sicher. „Also?“ fragte ich und war gespannt, wie mein Name wohl lauten würde. „Flinn, das ist der Name den dir mein erster Eindruck verschafft“ sagte sie sicher und schaute mir dabei direkt in die Augen. „Flinn“ dachte ich mir und musste schmunzeln. „Okay und wie kommst du darauf?“ fragte ich nach, da es mich doch sehr neugierig machte. „Nun ja, es ist eigentlich ganz einfach. Ich hatte vom ersten Moment an das Gefühl, dass du besonders bist, anders als die meisten und dieser Name drückt das meiner Meinung nach ganz gut aus, da er auch eher selten ist“. Das war eine wirklich gute Erklärung mit der ich mich sofort zufrieden gab. „Und mein Name?“ fragte sie nun und klang dabei ein klein wenig aufgeregt, was mich erneut schmunzeln ließ. „Dein Name lautet Luna, weil du etwas mysteriöses an dir hast, was ich ziemlich interessant finde, genau wie der Mond auch“ gab ich ihr eine, wie ich fand, sehr passende Antwort. Lächelnd wiederholte sie den von mir gewählten Namen und schien damit sehr zufrieden zu sein. „Und wann lösen wir das Rätsel um unsere echten Namen?“ fragte ich, als wir schon am weitergehen waren. „Wenn wir es wollen“ war ihre einfache aber gute Antwort darauf. Schon jetzt hatte dieses Date auf jeden Fall etwas besonderes, was mich sehr freute. Während wir noch ein wenig redeten, waren wir auch gleich angekommen, doch da wir so in unser Gespräch vertieft waren, bemerkte sie den großen Torbogen durch den man in den Zoo kam gar nicht. Grinsend wartete ich, bis sie ausgesprochen hatte und sagte nun „Wir sind da, jetzt dürftest du wissen wo es heute hingeht“. Schnell drehte sie sich um und erblickte auch sogleich, was ich meinte. Als sie mich dann wieder in ihr Blickfeld nahm, strahlen ihre Augen und ihr Mund zog sich zu einem glücklichen Lächeln. „Wir gehen in den Zoo! Oh man ich war schon ewig nicht mehr hier!“ war ihre Reaktion darauf, die mir einen Stein vom Herzen fallen lies. Sie freute sich und das sogar noch mehr als ich es mir erhofft hatte. „Ja, ganz genau. Ich war auch schon lange nicht mehr hier! Freut mich, dass es dir so gefällt“ meinte ich mit einem Grinsen im Gesicht. „Na dann, auf geht's“ ergänzte ich noch und ging mit der nun aufgedrehten Luna hinein. Es war keine nervige aufgedrehte Art, sondern vielmehr eine richtig süße, die mich kurz an die eines Kindes erinnerte. Ihr quietschen, als wir das Gelände betraten und ihre Aufregung machten ihr Auftreten dazu. Ich kaufte die Karten und wenige Minuten später waren wir auch schon richtig drinnen. Durch das schöne Wetter kamen an diesem Tag relativ viele Besucher her, aber es war nicht zu voll, da wir kein Wochenende hatten. Seitdem ich das letzte Mal im Zoo war, hatte sich viel verändert und so fand ich es klug einen Plan mitzunehmen, auf dem wir uns etwas orientieren konnten. Dafür, dass wir keine besonders große Stadt waren, hatten wir einen der größten Zoos Deutschlands, weswegen wir damit rechnen mussten, dass wir an einem Tag nicht alles anschauen konnten. „Also, wo möchtest du als erstes hin?“ fragte ich sie und hielt ihr die Karte hin. Kurz überlegte sie und tippte dann auf das Gehege der Pinguine, welches sich gleich in der Nähe des Eingangsbereiches befand. Pinguine waren eine der Tierarten, über die ich mich am Tag zuvor noch informiert hatte. „Ich liebe Pinguine!“ meinte Luna fröhlich und kicherte. „Gut, dann auf zum Pinguingehege!“ rief ich aus und drehte mich natürlich in die komplett falsche Richtung, was auch sonst. „Ehm, Flinn?“ sagte sie, wobei man das Grinsen in ihrem Gesicht deutlich raushören konnte. Langsam drehte ich mich wieder zu ihr. „Falsche Richtung, stimmt's?“ fragte ich, obwohl ich die Antwort schon kannte. Sie nickte und konnte sich ein kleines Lachen nicht verkneifen, aber auch ich musste natürlich lachen, denn sowas konnte auch nur mir passieren. „Vielleicht nimmst du besser den Plan, mit mir als Guide kommen wir wahrscheinlich nie da an, wo wir hin wollen“ stellte ich lachend fest und reichte ihr den Flyer. „Ach, ich finde es viel witziger, wenn wir gar nicht genau wissen, wo wir landen!“ meinte sie und steckte die Karte einfach in ihre Tasche, bevor wir uns dann in die richtige Richtung begaben. Dieses Mädchen gefiel mir eindeutig, das konnte und wollte ich gar nicht leugnen.
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In times I need you
Teen FictionSkylar war ein ganz normaler 19 jähriger junger Mann, der sein Hobby zum Beruf gemacht hatte und nun zusammen mit seinen Freunden Youtube-Videos produzierte. Doch eines Tages trat ein Mädchen in sein Leben, welches dies von Grund auf verändern und i...