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„Hab ich mir alles selbst beigebracht."

Viel zu früh wurde Russland am nächsten Morgen geweckt. Umständlich wurde er von seinem weichen Untergrund getrennt und musste sich so zur Seite abrollen. Erst als er genervt die Augen öffnete um zu schauen wieso er, seiner Meinung nach, viel zu früh geweckt wurde, erkannte er Deutschland der nun sein zweites Bein unter dem Rücken des Russen wegzog und sich schließlich erhob.

„Nächstes mal bitte neben mir schlafen und nicht AUF mir!", trotz der genervten Stimmlage, umspielte ein kleines Grinsen die Lippen des Deutschen. Er war ihm also nicht wirklich böse.

Bevor Russland sich jedoch entschuldigen- oder sich eher verteidigen konnte-, war sein Freund schon im Bad verschwunden. Doch kurz nachdem er die Tür geschlossen hatte, ging sie auch schon wieder auf.

„Ach ja, krieg deine Latte in den Griff!" nun war die Tür wieder zu und das prasselnde Wasser drang hinter der Tür hervor.
Peinlich berührt sah Russland an sich hinunter und lies unweigerlich ein „говно!" hören.

Da der heutige Tag ein Samstag war, hatte Deutschland also alle Zeit der Welt, seinen Gast nach Hause zu bringen.

Naja zumindest hatte Russland das gedacht. Denn als er in die Küche und somit auch den Raum zum Esstisch betrat, erblickte er einen Raum, unvergleichbar mit dem Rest der Wohnung.  Der dunkelbraune Holztisch war übersät mit Ordnern und Papierfetzen, die sich bis über den Boden zogen. Deutschland selbst stand am Herd und stocherte in einer Pfanne herum während er wütend in sein Handy schrie. Er nahm kurz den Pfannenwender aus dem Rührei, nur um wild zu seinem Gebrülle, damit rumzufuchteln und ein wenig des gelben Gerichtes in seinen schwarzen Haaren zu katapultieren. Schnell verfing es sich dort, wie ein lästiger Parasit der einen bloßstellen wollte.

Russland verstand nicht was sein Gegenüber sagte. Natürlich hatten sie die meiste Zeit miteinander Deutsch oder Russisch gesprochen, dennoch hatte er diese Wörter, Formulierungen, Akzente, oder was auch immer das war, noch nie gehört.  So gut, als dass er was anderes als Hochdeutsch verstand, war er nuneinmal nicht.

„Na, du hast doch echt nen an der Schüssel! Ach ja, für dich ist's ja ,hast einen am Bürtzel!'! Warum i- mi- aufrege?! Ach ja, de' kennst ja nur die Zeit als drittes Reich noch jelebt hat! I' wurd jezwungen still zu sein! ... Na, bleib bloß wech! Na, i...", Deutschland lief rot an.

„I- I ruf zurück.", der Deutsche ließ sein Handy sinken. Russland war an ihn heran getreten und hatte noch schnell das Rührei aus dessen Haaren entfernt, bevor er die Arme um ihn gelegt hatte. Als wollte er seinen Gegenüber dadurch etwas Stress  nehmen und ihn beruhigen.

Russland konnte sich nichtmal erklären, wieso er das tat. Wieso seine Beine ihn einfach zu dem hübschen Mann getragen haben. Wieso er diese Umarmung so genoss. Wieso es ausgerechnet Deutschland war.

Wahrscheinlich gab es gar keinen Grund.
Doch schon als er den Gedanken zu Ende gedacht hatte, kam es ihm unsinnig vor. Natürlich gab es einen Grund. Auch wenn der Russe nicht wusste wie er damit umgehen sollte, er hatte sich anscheinend als über Kopf verliebt.
In einen anderen Mann.
In Deutschland.
In ein arbeitssüchtiges Land.
Und es fühlte sich so verdammt richtig an!

Auch Deutschland schien gegen diese Berührungen nichts einzuwenden zu haben. Erst hatte er erschrocken zu dem Größeren hinaufgeblickt, dann aber doch sein Handy fallen gelassen und seine Arme um den anderen Körper gelegt.

Mit einem dumpfen Geräusch war der kleine Bildschirm auf einem Stapel Papierfetzen aufgekommen. Die beiden Männer schienen das jedoch nicht einmal  wahrzunehmen. Es war eine magische Situation. Fast... perfekt!

Erst nach einigen Minuten, die dennoch viel zu kurz waren, lösten sich die beiden sich. Tief blickten sie sich in die Augen, unterbrachen diesen Blick nur kurz um die Lippen des anderen zu betrachten, die sie gerade so gerne küssen wollten. Also was hinderte sie noch von ihrem Glück?

„Die Eier!", der Feuermelder war angesprungen und begann eiskaltes Wasser im Raum zu verteilen. Auch wenn man dies eigentlich nur aus öffentlichen Gebäuden kannte, konnte Russland sich denken, dass die Übervorsichtigkeit des Deutschen daran Schuld war. Das leuchtende Gelb des angebratenen Eis war inzwischen ein brauner, rauchender Matsch und war wirklich nicht mehr zu retten.  Verzweifelt sah der Gastgeber gen Decke, nachdem er den Matsch weggeworfen und den Rauch vertrieben hatte. Den Alarm hatte er bereits ausschalten können, dennoch sprühte das Wasser unermüdlich weiter.

„Zehn Minuten noch, dann geht das Wasser aus.", beantwortete Deutschland die Frage, zu der der Russe gerade ansetzen wollte. Entschuldigend wurde der Gast angesehen.

Sowohl die Haare, als auch die Kleidung klebten Deutschland am Körper. Einige Wasserperlen liefen ihm über das Gesicht, die Wangen hinunter und perlten schließlich am Kinn ab. Hinunter ins Nichts.

Nun standen die beiden also da. Wie an einem Regentag rannen Wassertröpfchen an ihren Körpern hinunter. Als würden sie einen Marathon laufen.
Deutschland mit einem verunsicherten und zugleich entschuldigendem Lächeln, Russland ebenfalls ein wenig unbeholfen.

„Euh... kann man das Wasser nicht irgendwo abdrehen, bevor es deine ganze Wohnung zerstört?" eigentlich war es nur ein Versuch die Stille der Beiden zu brechen. Eine ernsthafte Antwort hatte der Gast sowieso nicht erwartet.

„Hätte ich es dann nicht gemacht? Ich war sehr paranoid als ich hier eingezogen bin, also nein."

„Ach und jetzt nicht mehr?" ein keckes Grinsen seitens Russland begleitete diesen Satz, welcher von seinem Gegenüber nur mit einem Mittelfinger und einer herausgestreckten Zunge beantwortet wurde.

——
Füspwkfdjdjs es tut mir so leid!
Ich hatte viel zu tun und konnte deswegen nicht weiterschreiben :(.
Sorry!
Leider kann ich nicht versprechen, es jetzt besser zu machen, verzeihen sie mir Madams et Monieurs! <3
Love you und lasst gerne Lob/ Kritik für mich da.

Other Side (RusGer, Countryhumans) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt