„Ach und jetzt nicht mehr?" ein keckes Grinsen seitens Russland begleitete diesen Satz, welcher von seinem Gegenüber nur mit einem Mittelfinger und einer herausgestreckten Zunge beantwortet wurde.
—Nachdem die letzten Tropfen ihren Weg aus den Wassersprengern gefunden hatten und der Alarm abgeklungen war, begann Deutschland damit, Tücher zu suchen, um die Küche irgendwie wieder trocken zu bekommen. Und auch wenn Russland ihm mit aller Mühe dabei half, den Schaden unter Kontrolle zu bringen, brauchte es doch weit mehr als zwei oder drei Stunden. Doch schließlich war es geschafft.
Noch tausendmal hatte sich der Deutsche für die Nässe entschuldigt und seinem Gast angeboten, ihn nach Hause zu fahren. Und auch wenn Russland gerne noch geblieben wäre, in der unmittelbaren Nähe von Deutschland, so stimmte er zu.
(...)
Nun standen sie sich also wieder gegenüber. Es war wie eine hängengebliebene CD, die sich immer wiederholte, so vertraut kam ihnen diese Situation schon vor. Russland hatte die Tür zu seiner Wohnung schon lange geöffnet, und doch stand er nur hinter dem Rahmen und sah auf Deutschland hinab. Auch dieser schien sich nicht bewegen zu können, schien wie festgeklebt. Sowohl Russland, als auch Deutschland machten Beide einen Schritt aufeinander zu, ohne eine Intention wieso. Die beiden Herzen der Männer schlugen um die Wette, Deutschland hatte das Gefühl auf eine wunderbare Weise zu explodieren als sich die Hände der Beiden streiften, und Russland beugte seinen Kopf ein wenig vor, um seinem Gegenüber noch näher zu sein.
Erschrocken sprang Deutschland zur Seite und sah in die Richtung, in die auch Russland mit wütendem Ausdruck starrte.
Russlands Nachbar Aserbaidschan war nicht aus seiner Tür raus gekommen, also hatte er sich was einfallen lassen um wenigstens die Chance zu haben, rechtzeitig seinen Bus zu bekommen.„Nächstes mal drinnen rummachen. Das wäre nur ein Meter!", war der einzige Kommentar des Landes bevor es aus der Tür eilte. Russland rief noch irgendetwas auf Russisch hinterher, was der Deutsche nicht deuten konnte, bevor die Beiden sich wieder einander zuwandten.
„Also, ich... ich sollte echt los. Wir sehen uns morgen? Morgen, genau da ist Arbeit... komm... komm gut nach Hause, a-also den Rest. Komm pünktlich? Klingt, also, ist das ne gute Verabschiedung?", Deutschland hatte das Gefühl, dass sein logisches Denken blockiert war. Blockiert von der ganzen Gefühlsduselei, dem „Fast- Kuss" und der Berührung zwischen ihm und dem russischen Land.
„Äh ja... genau. до завтра", meinte Russland freundlich, auch wenn der genau das Gegenteil meinte. Deutschland sollte nicht gehen, er sollte nicht ,bis morgen' oder so zu ihm sagen, er sollte ihn küssen und dann sowas wie ,Gute Nacht, mein Herz' sagen! Aber doch nicht ‚Bis morgen'!
Frustriert warf Russland die Tür hinter sich zu, als Deutschland gegangen war. Die beiden Länder waren schon wieder so kurz davor, sich zu küssen und vielleicht auch noch zusammen in die Kiste zu steigen, aber Aserbaidschan musste alles zerstören! Es war wie ein Fluch der auf den Beiden lastete, als wollte das Schicksal verhindern, dass die Beiden sich küssten.
Er kickte eine leere Dose, die bei ihm sowieso immer auf dem Boden rumlag, in eine Ecke, um sich selbst denn Weg freizumachen, und stolperte dennoch über seine eigenen Füße. Doch das Land konnte sich gerade noch so halten und stolperte mit lauten Schritten in sein Schlafzimmer.
Hier hätte er mit Deutschland sein können.
Ohne die Absicht dazu gehabt zu haben, schoss ihm dieser Satz durch den Kopf, entwickelte sich weiter und wurde zu einem ganzen Kopfkino. Ein Kopfkino, welches Russland beinahe schwitzen lies und welches ihm eine Menge Blut in Richtung seiner Lenden fließen ließ...Bei Deutschland hingegen sah es ganz anders aus. Sein Parkett hatte angefangen sich zu wölben, bei seinem Tisch blätterte das dunkle Holz ab, die Dokumente, die er nicht in Ordnern aufbewahrt hatte, waren zu einer ekligen Substanz geworden, die am Boden festklebte, als gehöre sie zu dem Holz.
„Oh scheiße.", eigentlich hatte der Deutsche Schimpfwörter noch nie gemocht, aber nun, wo seine Küche unter Wasser stand, und jeder bei einem Schritt in diesen Raum stolpern würde, nun fand er es angemessen. Nachdenklich verlies Deutschland den Raum, sogar ohne sich wehzutun, und betrat sein Schlafzimmer.
Wo könnte er jetzt nur wohnen?
Bei seinem Bruder? Auf keinen Fall, die Beiden hatten sich gerade erst gestritten.
Bei Russland? Auch nicht, der ist bestimmt schon genervt davon, was ihm andauernd passierte.
Andererseits...Und schon hatte der Deutsche seinen Koffer gepackt und sein Handy am Ohr.
Es tutete einmal...
Es tutete zweimal...
Es tutete dreimal...
Dann hatte Deutschland keine Lust mehr darauf gehabt zu zählen und wartete weiter. Gerade als das Land auflegen wollte kam ein genervtes „Привет" von der anderen Seite.„ Oh hey Russland... ich also... meine Wohnung ist, beziehungsweise die Küche ist Schrott und die Handwerkerleute brauchen einige Zeit um das zu reparieren, glaub ich. Solange kann ich aber nicht Zuhause bleiben... kann ich.. also wirklich nur wenn du willst..."
„ Ja klar kannst du. Wir sollten gleich zusammenziehen, wenn wir eh immer zusammen unterwegs sind." Das einzigartige lachen des Russen drang laut an das Ohr Deutschlands und unweigerlich musste auch dieser grinsen. Schnell legte Deutschland auf, nahm seine Aktentasche und seinen Koffer und begab sich zu seinem Auto, fuhr zu seinem Glück.
„О, черт, это дерьмо!", einige Sachen landeten in einem Haufen im Kleiderschrank, einige landeten gleich in der Mülltonne, und der Rest, von dem Russland nichtmal wusste, dass er sie besaß, dieser Rest landete unter der Couch. Zwar kannte der Besuch die Unordnung des Russen schon, jedoch wollte er es wenigstens ein bisschen gemütlicher machen, wenn Deutschland dort längere Zeit wohnte. Nun hieß es also abwarten.
Leute erzählten immer, dass das warten viel länger dauert, wenn man sich auf eine Sache freut, doch diesmal war es nicht so. Der Sekundenzeiger schien es eilig zu haben, denn er schien sich im Rekordtempo zu bewegen. Gerade als er den Minutenzeiger ein weiteres mal überrundet hatte, klingelte es an der Tür.
———
Ich bin tatsächlich wieder aktiv am schreiben. Wow!Auch wenn der Krieg leider noch nicht vorbei ist, so hab ich mich entschieden weiter zu schreiben. Denn der Krieg ist nicht die Schuld des Landes an sich, sondern die Schuld von Menschen in diesem Land. Auch nicht alle Menschen, bitte verurteilt Leute nicht, nur weil sie aus Russland kommen!
Außerdem haben es sich viele Leute gewünscht xD.Hoffentlich habt ihr alle einen traumhaften Tag <3.
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Other Side (RusGer, Countryhumans)
FanfictionGeschlossene Gemeinschaft, so ein Schwachsinn. Sie gingen auf normale Schulen, mit Städten und Bundeslänern zusammen, und doch wurde ihr Job vorbestimmt?! So ging es den meisten Countryhumans als sie von ihrer Zukunft erfahren haben: ihre jeweiligen...