Other Side (RusGer, Countryhumans)

12.

Deutschland zog kurz eine Augenbraue hoch, nutzte dann aber endlich den Moment und legte seine Hände an die Wangen des Russen, küsste ihn.
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Russland war ein simpler Mensch. Wahrlich kein einfacher, aber von außen gesehen war er doch genauso wie von Vielen beschrieben. Ein Tollpatsch, der immer zu spät kam und sich nicht um seine Arbeit kümmerte. Böse Zungen würden behaupten er wäre Alkohol- (und Wodka im speziellen) abhängig und einfach nur faul.
Die Leute redeten nicht viel über ihm, man könnte wetten, dass manche nichtmal seinen Namen kannten, und er nur das Land der Probleme war.

Doch die Fassade, die Deutschland in diesem Moment durchbrochen hatte, war so viel mehr. Er war ein Land mit einer Seele, versuchte bloß andere zum lachen zu bringen und dabei er selbst zu bleiben. Während Länder wie Deutschland in der Arbeit versanken und es sich verschrieben, es Anderen recht zu machen, machte der Russe sein Ding. Lies sich nicht durch die Meinungen Anderer davon abbringen Dinge zu tun, die er tun wollte. Selbst wenn diese Dinge offensichtlich falsch oder hirnrissig klangen, war Russland schließlich der, der auch daraus lernte.
Es gab noch so viel mehr was Deutschland über das andere Land herausfinden wollte, Russland löste den Kuss jedoch, lehnte sich ein wenig zurück. Nicht viel, der Deutsche konnte immer hin noch seinen Atem auf seinen Lippen spüren.
Die Beiden starrten sich nur kurz an, bevor sie wieder aufeinander zu kamen, schneller, energischer, so dass ihre Zähne ein hässliches Geräusch abgaben, als sie aufeinander prallten. Dies schien die Beiden jedoch relativ wenig zu stören, denn der Deutsche versuchte sich gleichzeitig auf die Zehenspitzen zu stellen und Russland zu sich runter zu ziehen, indem er seine Arme um dessen Nacken legte. Russland selbst hatte seine Arme an die Hüfte des Anderen gepresst, krallte sich in dessen Hemd während er seine Zunge zwischen Deutschlands Lippen drückte, den Kuss weiter vertiefte.

Erst nach einigen Minuten, die wie Sekunden vergangen schienen und in welchen der Russe seine kühlen Hände bereits unter Deutschlands Hemd hatte gleiten lassen, nun über dessen Körper fuhren, entfernten sich die Beiden voneinander, schwer atmend.
„Gott, wir sind so kitschig..." bemerkte Russland während er sich grinsend durch die Haare fuhr.
„Ja, ein Glück hast du gerade jegliche Romantik zerstört. Also alles gut." - grinste Deutschland zurück, den Größeren betrachtend.
„ Nächstes Mal lade ich dich vorher auf ein Essen ein und bringe dir Blumen mit, wenn dir das romantischer ist", der Russe trat wieder nah zu dem Anderen, legte seine Hände zurück an den vorherigen Platz auf Deutschlands Körper. Bevor der Angesprochene mit etwas antworten wollte wie: „dafür ist es jetzt eh zu spät" küssten die beiden Männer sich schon wieder.

So ging das noch einige Zeit weiter. Ein neckender Spruch, eine ähnlich neckische Antwort und schon steckten sie schon wieder in einer Knutscherei die, zumindest Deutschland, zuletzt als Teenager erlebt hatte.
Da den beiden Ländern aber doch ziemlich kalt wurde, lösten sie sich, wenn auch nur widerwillig voneinander und gingen zurück in die Wohnung. Der Deutsche wollte sich schon wieder auf das dunkle Stück Stoff fallen, auf welchem er sich vor der Wendung der Ereignisse befand, Russland zog ihn am Handgelenk vorher jedoch zu sich, legte seine Arme um seinen Liebhaber.
„Mein Angebot steht noch, wenn du doch bei mir schlafen willst?"
„Ich mein, ich hab eine Knutscherei mit deinem ekelhaften Zigarettenatem überlebt, da kann eine Übernachtung bei dir ja nicht so schlimm sein."
„Ich nehme das als ein ja. Gib mir fünf Minuten", ignorierte der Russe die Bemerkung, auch wenn seine Wangen sich vor Scham ein wenig färbten, und lies Deutschland los, verschwand in einem der Räume. Grinsend blieb der andere Mann zurück, schien sein Glück kaum fassen zu können.

(...)

Russland hatte seine Arme von hinten um Deutschland geschlungen, als Dieser an die Wand vor ihm starrte. Als Russland verschwunden war, hatte er sich extra die Zähne geputzt, und als wolle er es dem Anderen beweisen, hatte er ihn in eine erneute Küsserei gezogen. Doch neben dieser schönen Erinnerung lag Deutschland nun in dem doch sehr gemütlichen Bett, konnte nicht einschlafen. Zu viele Gedanken kreisten in seinem Kopf. Es war kitschig, doch wie in einer Teenie- Romance schienen ihn die Fragen nicht loszulassen.
Was waren sie jetzt?
Waren sie überhaupt irgendwas oder war es bloß die Situation, war es vielleicht das Nikotin, welches Russland zu solchen Dingen verleitete?
Vielleicht war Deutschland auch nur ein Platzhalter, für eine verflossene Liebe?
War Russland enttäuscht, weil sie nicht miteinander geschlafen hatten? Es war nicht so, dass Deutschland was dagegen gehabt hätte, ganz im Gegenteil, es kam bloß nicht dazu und Keiner schien es ansprechen zu wollen.
Am Liebsten würde der Deutsche ein frustriertes Stöhnen ausstoßen aber um Russland nicht zu wecken, schnaubte Deutschland nur wütend aus und fuhr sich über die Augen.
„Was ist?", ertönte es plötzlich müde hinter ihm. Deutschland zuckte leicht zusammen. Jetzt hatte er sein einzige Ziel, das Land hinter ihm nicht zu wecken, auch noch verfehlt.
„Nichts, hab bloß nachgedacht. Tut mir leid, falls ich dich geweckt hab."
„Hast du nicht. Worüber hast du nachgedacht?", Russland begann damit, leichte Küsse im Nacken Deutschlands zu verteilen und schon jetzt fühlte Deutschland als wäre das hier, was auch immer das war, zum scheitern verurteilt. Alles, bis auf der erste Kuss, kam bisher von Russland. Der Deutsche hatte nur reagiert. Dabei sollte der Andere von ihn von hinten umarmt und liebkost zu werden und nicht andersherum.
„Willst du das hier? Oder ist das nur was einmaliges? Ich mein es wäre Beides okay aber ich glaube... ich glaube ich verliebe mich gerade immer mehr...", Deutschland biss sich auf die Unterlippe und starrte weiter gegen dir Wand. Den letzten Teil hätte er wohlmöglich weglassen sollen, sein Mund war jedoch schneller als sein Hirn. Russland antwortete nicht und würde er nicht immer noch küssen, hätte er gedacht der Andere wäre eingeschlafen.
„Keine Ahnung. Ich bin ehrlich gesagt weder im ernst reden, noch im Dating gut. Aber ich mag dich wirklich und wünsche mir einfach nur ein glückliches, langweiliges leben mit dir.", kurz war es still und der Deutsche grinste in die Nacht hinein. Doch dann drehte er sich abrupt um.
„Soll das heißen, dass ich langweilig bin?!"
„Ansichtssache-", grinste der Angesprochene schulterzuckend und warf Deutschland einen Luftkuss zu. Dieser setzte sich auf Russlands Schoß und begann dann mit den Worten: „Sag das nochmal!" den Anderen zu kitzeln.

Noch bis spät in die Nacht verbrachten die beiden Länder mit sich, mit der Hoffnung diese Nacht niemals enden zu lassen. Und als Russland am nächsten Morgen von dem Geruch des frischen Kaffees neben seinem Bett wach wurde, wusste er, dass er nun endlich auf der anderen Seite angekommen war.

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Es ist vollbracht! Ich werde die Geschichte nun abschließen, vielen Dank fürs lesen! Vielleicht mache ich noch einen Epilog, also schreibt hier gerne wenn es Wünsche dafür gibt.
Ich werde meine Geschichten übrigens zum großen Teil nun auf AO3 (archive of our own) veröffentlichen und schreiben, gebe auf meinem Account aber noch mehr Infos wenn es so weit ist. Bis dahin hoffe ich, dass euch dir Geschichte gefallen hat! Habt einen schönen Tag/ Nacht <3